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25.09.2019

Fachstellen für Integration und Bildung am Landratsamt neu besetzt

In einem persönlichen Gespräch hat Landrat Eberhard Nuß zwei Neuzugänge am Landratsamt Würzburg begrüßt: Jana Hölz hat zum 1. August 2019 die Stelle der Kommunalen Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte übernommen, Michael Schnitzler ist seit dem
1. September 2019 Integrationsbeauftragter.

Diese beiden Fachstellen seien wichtige Querschnittsaufgaben für die Integration von Neuzugewanderten in unsere Gesellschaft,  betonte Landrat Eberhard Nuß. „Vieles von dem, was Sie beide innerhalb dieser Koordinierungsaufgaben tun, kann man nicht anordnen. Dazu braucht es Herzblut und Engagement“, so der Landrat weiter.

Kommunale Bildungskoordinatorin für Neugewanderte: Bildung für alle

Die Stelle der Kommunalen Bildungskoordination wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2020 finanziert mit dem Ziel, die vorhandenen Bildungsangebote mit den Bedarfen abzustimmen. Jana Hölz hat das Amt von Mara Röllinger übernommen, die sich dem Ausbau der Bildungskette und der koordinierten Darstellung möglicher Bildungsformen verschrieben hatte.

Jana Hölz will den elementaren Baustein „Integration durch Bildung“ weiter voranbringen und noch mehr Transparenz innerhalb der vielen Bildungsangebote schaffen. „Zugewanderte sollen ein selbstbewusstes und eigenständiges Leben führen und sich gesellschaftlich einbringen können. Dafür braucht es Sprachkenntnisse und Bildung. Im ersten Schritt müssen Zugewanderte also mögliche Bildungsangebote kennenlernen und Zugang erlangen“, so Jana Hölz im Rahmen ihrer Vorstellung. Daher sei es auch ein Ziel, den Bedarf von Geflüchteten abzufragen und Impulse auf struktureller Ebene an Akteure und Verwaltung weiterzugeben. Denn auch das Vernetzen der Bildungsakteure gehöre zu ihren Kernaufgaben: „Alle Akteure müssen an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten – Gemeinden, Einrichtungen, Bildungsinstitutionen, die Verwaltung, genauso wie zugewanderte und ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger“, sagte die Bildungskoordinatorin.

Für diese Schlüsselfunktion bringt sie die besten Voraussetzungen mit. Die Sozialwissenschaftlerin mit einem Master in „Interkulturalität und Integration“ hat neben ihrer theoretischen Erfahrung viel Praxiswissen durch die ehrenamtliche Arbeit mit Zugewanderten und durch praktische Berufserfahrung innerhalb der Integrationsstellen von Stadtverwaltungen sammeln können. „Ich kenne die realen Probleme der Geflüchteten, die Perspektive von Bewohnern in Brennpunktvierteln und die Abläufe in Stadtverwaltungen – dieser breite Blick erlaubt es mir, sinnvolle Prozesse anzustoßen und zu steuern.“

Die Stelle der Kommunalen Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte ist dem Geschäftsbereich Jugend, Soziales und Gesundheit zugeordnet. Geschäftsbereichsleiterin Miriam Meder betonte anlässlich der Vorstellung, dass Bildung für alle ein zentrales Thema sei, das des weiteren Aufbaus von Strukturen bedürfe. „Ich bin guter Dinge, dass Frau Hölz als Kommunale Bildungskoordinatorin die gelegten Grundsteine von Frau Röllinger ausbaut und das Thema weiter an Fahrt gewinnt.“

Integrationsbeauftragter: Integration verbindet Deutschland
mit der Welt

Um das Vernetzen von Akteuren im Bereich der Integrationsarbeit am Landratsamt und im Landkreis Würzburg kümmert sich Michael Schnitzler in der Fachstelle Integration. Diese Fachstelle ist bestimmungsgemäß zuständig für die konzeptionelle (Weiter-)Entwicklung einer integrationsbewussten Gesamtstrategie.

Michael Schnitzler übernahm das Amt von Halat Hasan, die mit der Arbeit an einer Integrationskonzeption und der Leitung eines Arbeitskreises Integration erste Weichen gestellt hatte. „Integration geht uns alle an“, sagte Michael Schnitzler in seiner Vorstellung. „Denn Integration ist etwas, das Deutschland mit der Welt verbindet.“

Seine Arbeit baut auf drei Zielgruppen auf: Er will die Akteure in Politik und Verwaltung (erste Säule) mit den Kommunen (zweite Säule) und den Zielgruppen -  also den Geflüchteten, Migranten und ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern - an einen Tisch bringen und strukturiert mit ihnen zusammenarbeiten. „Integration ist ein holistischer und prozessualer Weg“, so der Integrationsbeauftragte.

Auch Michael Schnitzler weiß, wovon er redet: Er hat ein Magisterstudium in Ethnologie, Soziologie und Geographie mit Schwerpunkt Afrika und Entwicklungszusammenarbeit absolviert und dazwischen immer wieder Zeit in Afrika verbracht. Gut zwei Jahre war er auf dem fernen Kontinent unterwegs, in Südafrika, Tansania und Kenia. Seit vier Jahren ist Michael Schnitzler im Bereich der Flüchtlings- und Integrationsarbeit engagiert. Er betreute unbegleitete minderjährige Ausländer (UMAs) und war in der Asylsozialberatung und Integrationsarbeit in einer Stadtverwaltung aktiv.

Auch er ist der Geschäftsbereichsleiterin Miriam Meder unterstellt, deren großes Ziel die bessere Vernetzung der Fachstelle auch innerhalb der Fach- und Geschäftsbereiche des Landratsamtes ist. Schließlich wirkt seine Tätigkeit auch intern mit dem Ziel, das Landratsamt noch stärker als bürger- und migrationsbewussten Dienstleister zu etablieren.