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30.11.2022

Festakt zur Ehrung langjährig tätiger Feldgeschworener - Anerkennung für wunderbare Menschen im Ehrenamt

Ehrenamtliches Engagement über einen Zeitraum von bis zu sechs Jahrzehnten ist wohl nur bei Ausübung des ältesten Ehrenamtes Bayerns möglich. Gewidmet war ein Festakt in der Zehntscheune im Gut Wöllrieder Hof somit jenen Siebenern aus den drei Feldgeschworenenvereinigungen im Landkreis Würzburg, die für ihre Tätigkeit über 25 Jahre, 40 Jahre, 50 Jahre und sogar 60 Jahre in den Gemarkungen ihrer Gemeinden jeweils Anerkennungsurkunden des Staatsministeriums der Finanzen in Empfang nehmen durften.

Neben Landrat Thomas Eberth und Vermessungsdirektor und Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Würzburg, Emil Fischer, nahmen zur Bestätigung der guten Zusammenarbeit Jürgen Eisentraut, Leiter des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken sowie Dr. Herbert Siedler vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten die Auszeichnungen mit vor. Den durch ein Blechbläser-Quartett der Sing- und Musikschule Würzburg musikalisch umrahmten Festakt bereicherte auf humorvolle poetische Weise Mundartdichter Hermann Hehn mit pointierten Gedichten von Grenzsteinen und Fluchtstäben.

Für Landrat Thomas Eberth bot „der festliche Anlass die Gelegenheit, wunderbaren Menschen aus den drei Feldgeschworenenvereinigungen im Landkreis für ihre langjährigen Dienste ausdrücklich Dank zu sagen.“ Hierbei bestätigte Landrat Eberth, nicht einmal als Dienstherr innerhalb des Landkreises das Siebener-Geheimnis als Ehrenkodex der Feldgeschworenen zu kennen. Die Ausübung ihres Ehrenamtes auf Lebenszeit bedeute an alte Werte zu erinnern, neue Traditionen wie seit 1981 die Integration von Frauen im Amt zu pflegen und damit die Flamme weiterzugeben.

Hierbei stehen die Siebener nach Überzeugung des Landrats im Wandel der Zeit für Tradition und Moderne im Selbstverständnis, mit dem Lebensgefühl für Heimat als wichtiger Bestandteil im Landkreis.

Nach Überzeugung von Vermessungsdirektor Emil Fischer stehen die Feldgeschworenen als Wächter der Grenzen für ein funktionierendes Gemeinwesen und leisten darüber hinaus einen erheblichen Beitrag für ein funktionierendes Kataster. „Dabei machen sie kein großes Aufsehen, aber besitzen hohes Ansehen“, betonte Fischer.

Zu Recht sei die Ehre des Festaktes jenen Personen gewidmet, denen die Ehre gebühre durch ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit, zeigte sich Norbert Jesberger, Vorsitzender der Feldgeschworenenvereinigungen in Unterfranken überzeugt. Die Unterstützung der staatlichen Vermessungsverwaltung im Ehrenamt sei zwar eine Aufgabe für die Siebener, die aber vor allem auch Gemeinschaft bedeute, bekannte Jesberger. Endgültig breite Beachtung habe dies gefunden im Jahre 2016 durch die Anerkennung der Feldgeschworenen als Immaterielles Kulturerbe Bayerns.

In die Riege der Gratulanten der ausgezeichneten Personen reihten sich auch die jeweiligen Vorsitzenden der drei Feldgeschworenenvereinigungen im Landkreis Würzburg, Lothar Wild (rechts des Mains), Norbert Jesberger (links des Mains), Werner Wenninger (Ochsenfurt) sowie der Kreisobmann im Bayerischen Bauernverband, Michael Stolzenberger, ein.

Die Geehrten:

Feldgeschworenenvereinigung rechts des Mains:
60 Jahre: Alois Roth (Würzburg)
40 Jahre: Reiner Krauß (Obereisenheim)
25 Jahre: Thomas Gehrig (Untereisenheim), Albert Keller (Hausen b. Würzburg), Berthold Senger (Rimpar), Armin Schneider (Hausen b. Würzburg), Sebastian Stütz (Untereisenheim), Gregor Weidinger (Bergtheim/Dipbach) und Albin Wolz (Estenfeld)

Feldgeschworenenvereinigung links des Mains:
60 Jahre: Ludwig Baumann (Altertheim/Steinbach)
40 Jahre: Norbert Graf (Waldbrunn)
25 Jahre: Hans Müller (Altertheim/Steinbach)

Feldgeschworenenvereinigung Ochsenfurt:
50 Jahre: Ludwig Oechsner (Ochsenfurt/Zeubelried)
40 Jahre: Walter Wudy (Giebelstadt/Herchsheim)
25 Jahre: Franz-Josef Borst (Aub/Burgerroth), Edwin Engert (Gaubüttelbrunn), Manfred Neeser (Aub/Burgerroth), Reinhard Röll (Ochsenfurt/Erlach), Günther Steinmann (Sommerhausen), Georg Wagenpfahl (Ochsenfurt/Goßmannsdorf).