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26.04.2018

Frühjahrstagung der unterfränkischen Jugendamtsleitungen

Die Arbeitsgemeinschaft der Leitungen der zwölf unterfränkischen Jugendämter traf sich in Aschaffenburg zur Frühjahrstagung unter dem Vorsitz von Sozialrat Hermann Gabel (Kreisjugendamt Würzburg). Gastgeber war Adam Mantel, Leiter des Stadtjugendamtes Aschaffenburg.

Die umfangreiche Tagesordnung, an der auch Vertreter aus dem Bayerischen Sozialministerium, dem Bayerischen Landesjugendamt, der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt und der Regierung von Unterfranken teilnahmen, befasste sich mit den Kernthemen aufsuchende Erziehungsberatung, unbegleitete minderjährige Ausländer (umA), Fachkräftesituation in der freien und öffentlichen Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit an Schulen und Schulbegleitung.


Anstieg an psychischen Erkrankungen

Auch die personelle Situation in den Jugendämtern selbst und die Jahr für Jahr zunehmende Aufgabenausweitung in Verwaltung und Sozialarbeit wurden ausführlich erörtert. Als Schwerpunktthema wurde Krisenintervention und Inobhutnahme von Kindern und Jugendlichen in den unterfränkischen Jugendamtsbezirken an der Schnittstelle zu Kinder- und Jugendpsychiatrie, Schule, Bezirk Unterfranken und anderen Leistungs-trägern betrachtet. Hier wurde festgestellt, dass seit Jahren der Anteil an psychisch erkrankten Minderjährigen und psychisch kranken Elternteilen steigt und die Einrichtungen der öffentlichen Jugendhilfe sich oft mit den vorhandenen Problemen sehr herausgefordert fühlen. Hier muss die Zusammenarbeit mit den unterfränkischen Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie und den Einrichtungen der freien Kinder- und Jugendhilfe intensiviert werden.

 

Vielfältige Aufgaben zu bewältigen

Das Aufgabenspektrum, das vor allem zunächst die Sozialen Dienste in den Jugendämtern zu bewältigen haben, reicht von Kinderschutz über hochstrittige Trennungs- und Scheidungsberatungen, Umgangsbegleitungen bis hin zu den klassischen Hilfen zur Erziehung und den Eingliederungshilfen für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche.

Die Arbeitsgemeinschaft der unterfränkischen Jugendamtsleitungen hat bewusst als Tagungsort eine Einrichtung der Jugendarbeit gewählt, um die Verbundenheit mit der Basis zu dokumentieren. Der Leiter des Jugend- und Kulturzentrums (JUKUZ) Aschaffenburg, Jimmy Roth, führte die interessierten Teilnehmer durch die großzügigen Räume. Das Jugend- und Kulturzentrum Aschaffenburg hat von seiner Konzeption her in der Verbindung von Jugend-, Kultur-, Theater-, und Kreativpädagogik mit Angeboten der Mittagsbetreuung und Förderung der Musikkulturszene ein sehr breites Angebot und damit ein  Alleinstellungsmerkmal in Nordbayern. Das JUKUZ Aschaffenburg ist ferner Unterfrankens größtes Jugendzentrum.

Bei der Herbsttagung der Arbeitsgemeinschaft der unterfränkischen Jugendamtsleitungen im Oktober 2018 in Schweinfurt soll als Schwerpunktthema der Fachkräftenachwuchs in den Bereichen Verwaltung und Sozialpädagogik in den neun Landkreisen und drei kreisfreien Städten in Bezug auf die Kinder- und Jugendhilfe näher beleuchtet werden.