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21.01.2019

Gemeinsame Pressemitteilung des Universitätsklinikums Würzburg und des Landratsamtes Würzburg: KEINE Tuberkulose-Folgeerkrankung am Universitätsklinikum Würzburg

Am 25. Oktober 2018 berichtete eine gemeinsame Presseerklärung des Gesundheitsamtes Würzburg und der Universitätsklinik, dass ein Mitarbeiter (m/w/divers) des Uniklinikums Würzburg an einer ansteckungsfähigen Tuberkulose erkrankt war und von Anfang bis Ende September 2018 Kontakt zu Patienten und Mitarbeitern hatte.

Für eine Ansteckung mit Tuberkulose ist i.d.R. ein mehrstündiger Kontakt in einem geschlossenen Raum oder ein einmaliger enger Kontakt, z.B. durch Anhusten, notwendig. Dennoch wurden vorsorglich alle Personen, die sich zu dem Zeitpunkt auf der jeweiligen Station befunden hatten, in eine sogenannte Umgebungsuntersuchung einbezogen.

Hierbei wird 8 Wochen nach dem Kontakt eine Blutuntersuchung durchgeführt, die Hinweise gibt, ob eine Person sich mit dem Tuberkuloseerreger auseinandergesetzt hatte.

Ob dieses Ereignis vor vielen Jahren oder erst kürzlich stattfand, kann der Test nicht unterscheiden. Daher gibt ein positives Ergebnis Anlass für eine sorgfältige weitere Abklärung, die ggf. auch eine Röntgenuntersuchung der Lunge beinhaltet.

Die Gesundheitsämter der Region führten unter Koordination des Gesundheitsamtes Würzburg Untersuchungen an 188 Patienten des Universitätsklinikums durch. Sechzehn Patienten wurden aufgrund des Ergebnisses des Bluttests weitergehend untersucht. Hierbei wurde kein Fall einer neuen Tuberkuloseerkrankung festgestellt. Einer Person wurde die vorsorgliche Einnahme von Antibiotika empfohlen.

Der Betriebsärztliche Dienst des Universitätsklinikums Würzburg ließ 123 Blutproben von Beschäftigten untersuchen. Es wurde kein auffälliger Befund festgestellt, der im Zusammenhang mit dem Kontakt zu dem an Tuberkulose erkrankten Mitarbeiter (m/w/divers) stand. Ein positives Ergebnis war durch eine frühere, abgeheilte Tuberkuloseerkrankung verursacht.

Somit kann zusammenfassend festgestellt werden, dass nach dem möglichen Kontakt zu einem an Tuberkulose erkrankten Mitarbeiter am Universitätsklinikum Würzburg kein zweiter Fall einer Tuberkulose-Erkrankung aufgetreten ist.

Weitere Informationen zur Tuberkulose

Die Tuberkulose ist eine ansteckende Infektionskrankheit, welche durch Bakterien verursacht wird. Sie kann verschiedene Organe des menschlichen Körpers befallen. Am häufigsten ist die Lunge betroffen. Typische Symptome sind langanhaltender Husten gelegentlich mit blutigem Auswurf, Schmerzen beim Atmen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Fieber, ungewollter Gewichtsverlust, Nachtschweiß und vergrößerte Lymphknoten.

Neben der Lunge können auch andere Organe befallen sein, z. B. Lymphknoten, Nieren und Gelenke, Wirbelsäule und zentrales Nervensystem. Personen mit einer offenen Lungentuberkulose sind ansteckend, weil diese die Bakterien beim Husten und Niesen ausscheiden. Andere Menschen können dann die erregerhaltigen Tröpfchen einatmen und sich anstecken.

Ob es zu einer Ansteckung kommt, hängt dabei von der Dauer und Stärke des Kontakts ab. Eine Tuberkulose, bei der die Lunge nicht betroffen ist, ist bei normalem Kontakt nicht ansteckend. Nicht jeder Kontakt mit Tuberkulosebakterien führt zu einer Erkrankung. In der Mehrheit der Fälle bricht die Krankheit nicht aus, weil das Immunsystem die Tuberkulose-Erreger nach Aufnahme in den Körper kontrolliert.

So erkranken in den ersten beiden Jahren nur ungefähr zehn Prozent der Menschen nach Aufnahme der Bakterien in den Körper. Je nach Lebensalter und Abwehrlage kann es aber bereits schon nach Monaten oder auch erst nach Jahrzehnten zum Krankheitsausbruch kommen.

Die Erkrankung lässt sich mit Medikamenten erfolgreich behandeln. Bei ausreichend langer Therapie und zuverlässiger Einnahme der Medikamente kann die Krankheit meist geheilt werden. (Quelle: LGL)

Weitere Links zum Thema:

Robert Koch-Institut:

www.rki.de/tuberkulose

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit LGL:

www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/tuberkulose/

Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK):

http://www.dzk-tuberkulose.de