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28.06.2024

Gutachter sieht rettungsdienstliche Hilfsfristen nach Klinikschließung nicht gefährdet

Die rettungsdienstliche Notfallversorgung in den Landkreisen Main-Spessart und Würzburg wird nach einer im Auftrag des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Würzburg durchgeführten Bedarfsanalyse durch die Schließung der Rotkreuzklinik Wertheim nicht gefährdet. Zwar verlängere sich die Transportdauer in weiter entfernte Krankenhäuser, doch sei die Vorhaltung an Rettungswagen in Marktheidenfeld und Uettingen auch weiterhin bedarfsgerecht, die gesetzlich festgelegte Quote zur Hilfsfristerreichung sei nicht gefährdet.

Christine Haupt-Kreutzer, Vorsitzende des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Würzburg hatte im April das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) der Ludwig-Maximilians-Universität München mit der gutachterlichen Fragestellung nach möglichen Auswirkungen der Schließung der Rotkreuzklinik Wertheim auf die rettungsdienstliche Notfallversorgung beauftragt. Grundlage des jetzt vorgelegten Gutachtens waren Computersimulationen auf der Basis realer Einsatzdaten aus dem Beobachtungszeitraum 01.03.2023 bis 28.02.2024.

Im Beobachtungszeitraum sind insgesamt 943 Notfallpatienten aus Bayern vom Rettungsdienst versorgt und in die Rotkreuzklinik Wertheim gebracht worden. Wie das INM in seinem Gutachten ausführt, kamen die meisten vom Rettungsdienst nach Wertheim transportierten Notfallpatienten aus dem Rettungsdienstbereich Würzburg (61,7%). Zum Rettungsdienstbereich Würzburg gehören die im Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung zusammengeschlossenen Landkreise Kitzingen, Main-Spessart, Würzburg sowie die Stadt Würzburg.

Aus dem Einsatzbereich der BRK Rettungswache Marktheidenfeld (Landkreis Main-Spessart) führten im Beobachtungszeitraum 277 Notfalltransporte in die inzwischen geschlossene Rotkreuzklinik. 113 Notfallpatienten wurden von Einsatzstellen im Wachbereich des in Uettingen (Landkreis Würzburg) stationierten Rettungswagens der Malteser in die Rotkreuzklinik transportiert. Insgesamt 38,3 % der rettungsdienstlichen Transporte nach Wertheim stammten im Beobachtungszeitraum von Einsatzstellen im Zuständigkeitsbereich der Integrierten Leitstelle Bayerischer Untermain.

Das vorgelegte Gutachten des INM geht auch der Frage nach, welchen Einfluss die Klinikschließung auf Einweisungen des Rettungsdienstes haben wird. Die Simulationen kommen zu dem Ergebnis, dass Notfallpatienten aus dem Rettungsdienstbereich Würzburg, die bisher nach Wertheim transportiert worden sind, künftig in das Klinikum Main-Spessart in Lohr und in Würzburger Kliniken umverteilt werden. Notfallpatienten aus dem Rettungsdienstbereich Bayerischer Untermain werden dem Gutachten zufolge vor allem in die HELIOS Klinik Erlenbach am Main gebracht.

Im Beobachtungszeitraum wurden 298 Krankentransporte mit Ausgangsort Bayern in die Rotkreuzklinik Wertheim durchgeführt. Der Krankentransport war nicht Gegenstand der aktuellen Bedarfsanalyse des INM. Die ZRF Geschäftsleitung, der Ärztliche Leiter Rettungsdienst und die Integrierte Leitstelle Würzburg werden hier das Einsatzgeschehen überwachen, um erforderlichenfalls Maßnahmen veranlassen zu können. Mit den Verantwortlichen des Rettungsdienstes im benachbarten Baden-Württemberg stehe man in enger Abstimmung.

Dankbar ist Christine Haupt-Kreutzer den Einsatzkräften der Rettungsdienste für deren in den vergangenen Wochen bewiesene Flexibilität und ihr hohes Engagement, welches sich insbesondere durch die Bereitstellung zusätzlicher Einsatzmittel zeigte.

Dies ist eine Pressemitteilung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Würzburg.