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19.05.2010

Hantavirus-Erkrankungen: Hinweise auf eine starke Saison 2010?


Die Anzahl der Hanta-Virus-Infektionen in Stadt und Landkreis hat zugenommen. Dem Gesundheitsamt Würzburg wurden von Januar 2009 bis Anfang Mai 2009 keine Fälle gemeldet. Heuer sind es schon 16 Erkrankungen, von denen die meisten im westlichen Landkreis auftraten. Wie in früheren Jahren waren das hintere Steinbachtal und Bereiche von Höchberg stärker betroffen.

Hanta-Viren werden in unserer Region durch die Rötelmaus übertragen. Ausgeschieden wird das Virus im Speichel, Kot und Urin der Nager. Eingetrocknete, virushaltige Ausscheidungen können mit dem Staub aufgewirbelt und vom Menschen eingeatmet werden.

Die Übertragung kann bei direktem Kontakt mit der Rötelmaus und bei staubigen Tätigkeiten wie z.B. Aufräumen, Kehren oder Putzen von Kellern, Schuppen oder Dachböden, die von Rötelmäusen verunreinigt wurden, erfolgen. Für die Beseitigung von toten Mäusen, Mäusekot und -urin empfiehlt sich der Einsatz von Einmalhandschuhen, die großzügige Benetzung des verunreinigten Bereiches mit haushaltsüblichen Desinfektionsmitteln und das Entsorgen von Putzlappen und ggf. Kadavern in verschlossenen Plastikbeuteln über den Hausmüll.

Die Zunahme der Infektionen hängt vermutlich mit der größeren Rötelmaus-Population in diesem Jahr zusammen. Günstige ökologische Faktoren könnten hierzu beigetragen haben (gutes Nahrungsangebot – starke Buchenmast, geschlossene Schneedecke).

Waldspaziergänger sind laut Gesundheitsamt nicht generell gefährdet. Beim Aufscheuchen von Mäusen beim Wandern und beim Sammeln von Holz ist eine Infektionsgefährdung jedoch nicht auszuschließen.

In den meisten Fällen verläuft die Hanta-Virus-Infektion unbemerkt. Bei weniger als 10 % der Infizierten kommt es jedoch 2–4 Wochen (Zeitspanne
5-60 Tage) nach der Exposition zu plötzlich einsetzendem hohem Fieber sowie unspezifischen grippeähnlichen Symptomen wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Bauch- und Rückenschmerzen. Im weiteren Verlauf kann es zu einem akuten Nierenversagen kommen, das ggf. eine Dialysebehandlung erfordert.