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23.03.2022

Immer mehr Geflüchtete finden Zuflucht im Landkreis Würzburg: Landrat Thomas Eberth erweitert Führungsgruppe Katastrophenschutz am Landratsamt

Über das Wochenende und zum Wochenbeginn sind weitere Geflüchtete aus der Ukraine im Landkreis Würzburg angekommen. „Die zahlreichen Menschen, die auch bei uns Schutz suchen, zeigen die Ausmaße des andauernden Schreckens und der Zerstörung in der Ukraine“, sagt Landrat Thomas Eberth. „Die Bilder von getöteten Menschen und zerstörten Städten machen uns nach wie vor fassungslos. Hilfe ist da selbstverständlich und eine humanitäre Verpflichtung für uns in der Region Würzburg“, so Eberth weiter.

Zell am Main ist nun Erstanlaufstelle

Fast täglich steuern Busse mit Geflüchteten Notunterkünfte im Landkreis Würzburg an. So wie am 21. März 2022 an der derzeitigen Erstanlaufstelle in Zell am Main (Maintalhalle). Fast 50 Ukrainerinnen und Ukrainer wurden dort von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landratsamtes, Dolmetscherinnen und Hilfskräften der Hilfsorganisationen (Bayerisches Rotes Kreuz, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) und dem Technischen Hilfswerk in Empfang genommen. „Zell am Main ist wie ein Drehkreuz zu verstehen. Von hier aus verteilen wir die Geflüchteten auf andere Unterkünfte im Landkreis Würzburg. Dabei berücksichtigen wir natürlich – soweit wie möglich – individuelle Bedürfnisse, Familien- und Freundeskreise und gehen in direkte Gespräche mit den Ukrainerinnen und Ukrainern“, erklärt Paul Justice, örtlicher Einsatzleiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz am Landratsamt Würzburg.

Täglich neue Herausforderungen

Die Geflüchteten, die am vergangenen Montag in Zell am Main angekommen sind, wurden zeitnah nach Röttingen und Leinach (Schwerpunkt: Geflüchtete mit Kindern) gebracht. Dort werden sie umfassend versorgt. Aktuell gibt es insgesamt fünf Notunterkünfte im Landkreis, die in Betrieb genommen sind: In Leinach, Kist, Röttingen und Rottendorf. Zudem ist auch die Notunterkunft in Ochsenfurt weiterhin in Betrieb und dient als Erstanlaufstelle, sollten die Kapazitäten in Zell am Main erschöpft sein.

„Eine große Herausforderung ist es, weitere Unterkünfte zu finden und diese auch mit Betten auszustatten. Mit unserer Wohnraum-Offensive und dem Meldeportal auf der Landkreis-Internetseite gelingt es uns aber sehr gut, Geflüchtete in private Unterkünfte zu bringen“, so Paul Justice. Fortlaufend besichtigen Verantwortliche aus dem Landratsamt neue potenzielle Unterkünfte – auch in enger Zusammenarbeit mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern. Hinzu kommt dringend notwendiges Personal, um eine bestmögliche Versorgung in den Unterkünften selbst zu gewährleisten. „Da bedanke ich mich herzlich bei den Hilfsorganisationen, dem THW, aber auch bei der Kreisfeuerwehr, die uns tatkräftig unterstützen“, betont Justice.

Schnelle Vermittlung in private Unterkünfte

Bisher hat der Landkreis Würzburg rund 320 Personen aus der Ukraine aufgenommen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Landratsamt konnten 61 Geflüchtete (zum Teil mit Tieren) schnell in private Unterkünfte vermitteln. „Sehr kurzfristig haben wir vom Landratsamt beispielsweise rund 50 Ukrainerinnen und Ukrainer von der Notunterkunft in Leinach in private Wohnungen vermitteln können. Mein Dank gilt allen Bürgerinnen und Bürgern, die ihren Wohnraum dafür anbieten“, sagt Sarah Eitelwein, verantwortlich für die Stabsfunktion „Einsatz“ in der Führungsgruppe Katastrophenschutz. Die tatsächliche Zahl an Personen, die im Landkreis Würzburg untergekommen sind, dürfte noch höher liegen – denn Geflüchtete, die privat eine Unterkunft gefunden haben, haben 90 Tage Zeit, sich registrieren zu lassen.

Zentrale Rolle der Dolmetscherinnen und Dolmetscher

Eine wichtige Aufgabe haben die Dolmetscherinnen und Dolmetscher vor Ort. Sie sind meist die ersten Ansprechpartner für Geflüchtete. Die Fragen sind dabei oftmals die gleichen: Es geht beispielsweise häufig um die Registrierung, um das weitere Vorgehen und Fragen zur Versorgung. „Durch unser großes Netzwerk an Ehrenamtlichen im Landkreis Würzburg konnten wir sehr schnell Dolmetscherinnen und Dolmetscher finden, die engagiert bei der Ankunft der Geflüchteten unterstützen. Das hilft uns, aber auch den Ukrainerinnen und Ukrainern“, weiß Katharina Scheller, Leiterin der Servicestelle Ehrenamt.

Die Servicestelle Ehrenamt am Landratsamt Würzburg arbeitet zudem an einer umfassenden Liste von häufigen Fragen und Antworten, die auch als Information für Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis Würzburg dienen soll. Diese Liste wird zeitnah auf der Website des Landkreises zu finden sein. Umfassende Informationen sind bereits unter www.landkreis-wuerzburg.de/Ukraine-Hilfe zu finden.

Erweiterte Führungsgruppe Katastrophenschutz

Um die täglich anfallenden Herausforderungen bestmöglich meistern zu können, hat Landrat Thomas Eberth am Dienstag, 22. März 2022, die Führungsgruppe Katastrophenschutz erweitert und neu strukturiert. „Was Verwaltung, Katastrophenschutz, Kreisbrandinspektion, THW, Hilfsorganisationen und insbesondere Ehrenamtliche hier aktuell leisten, verdient allergrößten Respekt. Vor allem, weil viele Kolleginnen und Kollegen seit Wochen, Monaten, Jahren bereits tatkräftig an der Bewältigung der Corona-Krise mitarbeiten, die natürlich parallel auch noch zu stemmen ist. Ich bin froh und stolz, dass wir im Landkreis auf so ein stabiles und leistungsfähiges Netz an engagierten Kolleginnen und Kollegen zurückgreifen können“, betont Landrat Thomas Eberth.