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05.10.2018

Junge Igel durch falsche Fürsorge gefährdet

Derzeit werden viele junge Igel das erste Mal von der Igelmutter aus dem Nest geführt und scheinen als Gruppe allein unterwegs zu sein. Die Igelmutter ist dabei jedoch in der Nähe, um beispielsweise verirrte Jungigel zur Gruppe zurückzuholen. Igel, die 200 Gramm wiegen, können sich bereits selbst versorgen. Ein Eingreifen des Menschen ist in diesem Fall nicht erforderlich. Wenn man nicht sicher ist, ob es sich um ein einzelnes Jungtier handelt, sollte man es zunächst eine Zeit lang beobachten, bevor man tätig wird, teilt die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Würzburg mit.

Nur wenn ein Igel allein unterwegs ist und weniger als 150 Gramm wiegt oder auf der Seite liegt und stark von Parasiten (z.B. Wurmeiern) befallen ist, sollte eingegriffen werden. In diesen Fällen muss der Igel mit einer handwarmen Wärmflasche, die in ein Frotteehandtuch gewickelt ist, gewärmt werden und versucht werden, den Igel zu füttern. Hier empfiehlt sich unverderbliches Feucht- und Trockenfuttern für Katzen. Igel sind Insektenfresser und daher auf proteinreiche Nahrung angewiesen – Hundefutter eignet sich deshalb nicht. Sollte der Igel in der ersten Nacht nach der Aufnahme nicht zu fressen begonnen haben, ist dringend ein Tierarzt oder eine Igelstation aufzusuchen. Die Igel sollten so lange aufgepäppelt werden, bis sie ein Mindestgewicht von 500 Gramm erreicht haben.

Das Katzenfutter kann auch zur Unterstützung der übrigen Igel im Garten ausgelegt werden. Gerne nehmen die Igel als Winterquartiere auch Reißig- und Blätterhaufen oder Holzstöße an. Diese müssen aber den gesamten Winter über bis in den Mai unverändert verbleiben.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und-garten/naturschutz-im-garten/00755.html oder https://www.igelzentrum.ch/.