Klimaschutzaktionstag im Landkreis Würzburg: Kinder lernen den »Klimafaktor Wald« kennen
Wofür brauchen wir den Wald überhaupt? Und warum leidet der Wald derzeit? Wie sähen unsere Wohnhäuser wohl ohne Holz aus? Die Antworten auf diese und weitere Fragen erhielten jüngst Kinder des AWO Inklusions-Horts an der Eichendorffschule in Veitshöchheim im Laufe eines lehrreichen Klimaschutzaktionstages rund um die Themen Wald und Klimawandel. Als Kulisse und „grünes Klassenzimmer“ diente der Walderlebnispfad mit Aussichtsturm im Guttenberger Forst.
Die Klimaschutzaktionstage werden im Landkreis Würzburg seit 2015 angeboten. An rund zwei Dutzend Terminen im Jahr bereitet die Energieagentur Unterfranken in Kooperation mit dem Landratsamt Würzburg Themen wie Energiesparen, Ernährung und Klimaschutz spielerisch für Kinder im Kita- und Schulalter auf. Pädagoginnen und Pädagogen vermitteln dabei Wissen und motivieren den Nachwuchs zum kritischen Hinterfragen des eigenen Handelns und einem nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Erstmals wurde in diesem Jahr auch der Themenbereich „Klimafaktor Wald“ angeboten. Carsten Pauly, Projektleiter Umweltbildung bei der Energieagentur Unterfranken, Förster Christoph Riegert, Leiter des Forstbetriebs Arnstein bei den Bayerischen Staatsforsten und zuständig für den Guttenberger Forst sowie Landrat Thomas Eberth standen den Schülerinnen und Schülern der Veitshöchheimer Grundschule Rede und Antwort.
Abwechslungsreicher Unterricht im grünen Klassenzimmer
„Zu viel Sonne und zu viel Regen“ – mit einfachen Erklärungen machten Referent Carsten Pauly und Revierförster Christoph Riegert den Klimawandel für den neugierigen Nachwuchs greifbar. Was es mit der Photosynthese oder den Messungen der nahegelegenen Umweltstation auf sich hat, bildete das nötige Hintergrundwissen. Im Fokus des Aktionstages stand es zudem, den Blick der Kinder für Veränderungen in ihrem Umfeld zu schulen: Direkt über den Köpfen der Kinder ragten Bäume auf, die aufgrund zunehmender Trockenheit in den vergangenen Jahren verdorrt sind. Vor allem Nadelbäume wie Fichten sind den veränderten klimatischen Bedingungen zunehmend nicht gewachsen und sterben ab.
Wie wichtig gerade dann ein schonender Umgang – ohne herumliegenden Müll, ohne die Störung von Wildtieren – und das Anlegen von Wäldern nicht als Monokultur, sondern als „gesunde Mischung“ ist, konnten die Kinder am Ende leicht selbst schlussfolgern. Und damit das Lernen eben nicht zu trocken war, rundeten einige Bewegungsspiele im und mit dem Wald sowie ein kühler Fichtennadeltee den Aktionstag ab.
Landrat Eberth spricht für fairen Umgang mit Natur und Mensch
Landrat Thomas Eberth betonte, dass der Schutz des Klimas nicht an der Grenze des Guttenberger Forsts oder an der Landkreisgrenze aufhört. Der faire Umgang mit der Natur und den Menschen sei grundsätzlich wichtig für ein gutes Miteinander in der Zukunft. Als Botschafter des Fairtrade-Landkreises Würzburg überreichte Landrat Eberth den Kindern zum Abschied daher noch einen fair gehandelten Fußball.
„So wie die jungen, zarten Bäume die Zukunft des Waldes sind, so sind die Kinder unsere Zukunft“, erklärte Thomas Eberth abschließend. „Der richtige Umgang mit unseren Wäldern als Teil des Klimaschutzes ist die Voraussetzungen, damit Pflanzen, Tiere und unsere Kinder gemeinsam wachsen und gedeihen zu können.“