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31.01.2018

Kreisjugendamt bot Fortbildung zum Thema sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen an

Kinder und Jugendliche verbringen einen Großteil ihrer Zeit in der Schule. Damit könnten pädagogische Fachkräfte in einem vertrauten Umfeld eine wichtige Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler sein, die von sexueller Gewalt betroffen sind.

Um Jugendsozialarbeiter an Schulen und Schulsozialarbeiter sowie zuständige Mitarbeiter im Kreisjugendamt Würzburg für diese wichtige Aufgabe zu stärken und fortzubilden, lud das Kreisjugendamt zu einem Fachseminar ein. Hier ging es um das richtige Vorgehen beim Verdacht auf sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen.

Die polizeiliche Kriminalstatistik aus dem Jahr 2016 weist 12.000 Fälle von Kindes-missbrauch in Deutschland aus. Hinzu kommen die Fälle zum Nachteil von Jugendlichen und Schutzbefohlenen sowie rund 7.000 Fälle von Kinder- und Jugendpornografie. Dies ist nur das sogenannte Hellfeld. Hinzu kommt eine erheblich höhere Dunkelziffer. „Auch im Landkreis Würzburg gibt es Fälle von sexuellem Missbrauch“, erläutert Hermann Gabel, Fachbereichsleiter für die Sozialpädagogischen Dienste im Landratsamt. „Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, noch mehr zu sensibilisieren und die Handlungsstrategien und Abläufe deutlich zu machen, sehen wir als unsere Aufgabe als Kinderschutzbehörde und Garant für das Kindeswohl“, betonte Gabel.

75 Prozent der Fälle betreffen laut dem Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs Mädchen, 25 Prozent Jungen.

„Damit Jugendsozialarbeiter an Schulen (JaS) sicherer im Umgang bei Fällen von sexualisierter Gewalt sind, haben wir die langjährig erfahrene Referentin und Supervisorin Sabine Heppel, die am Stadtjugendamt Erlangen arbeitet und als Fortbildnerin für das Bayerische Landesjugendamt (ZBFS) tätig ist, gewinnen können“, merkt JaS-Koordinatorin im Jugendamt, Astrid Barth an.

In eindrücklicher Fallarbeit arbeiteten die Teilnehmer praxisorientiert und spielten Szenarien realistisch durch. Auch die Netzwerkarbeit im Einzelfall unter Federführung des Jugendamtes wurde geübt. „Das Kreisjugendamt bezuschusst diverse Fachberatungsstellen, die im Einzelfall hinzugezogen werden“, berichtete die koordinierende Sozialpädagogin für sexuellen Missbrauch, Nicole Traub vom Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD). Wegen noch offener Fragen der Teilnehmer und der Aktualität des Themas wird es eine Fortsetzungsveranstaltung im Herbst 2018 geben.