Seiteninhalt

06.03.2021

Kreistag beschließt Erweiterung des Landratsamtes in der Zeppelinstraße - entscheidender Schritt für das Landratsamt der Zukunft

Wachsende Aufgabenfelder und damit verbunden mehr Mitarbeiter*innen sorgen für eine akute Raumnot im Landratsamt Würzburg. Gerade die personelle Verstärkung des Gesundheitsamtes im Zuge der derzeitigen Corona-Pandemie zeigt auf, dass es an dringend benötigten Büro-, Grün und Parkflächen fehlt. „Es geht aber um mehr“, betont Landrat Thomas Eberth. „Wir wollen Dienstleister für die Menschen und die Gemeinden sein, dafür braucht es motiviertes Personal, Ideen für das Arbeiten der Zukunft und eben Räume zum Verwirklichen dieser Aufgaben“, so der Landrat. Daneben soll das Quartier im Herzen der Stadt und somit im Herzen des Landkreises Würzburg entwickelt werden. „Wichtig ist die gute Erreichbarkeit mit dem ÖPNV (Linie 6), dem Auto oder auch mit dem Fahrrad. Für Bürger*innen ist es wichtig, sich beim Behördengang wohlzufühlen, für die Mitarbeiter*innen möchten wir weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber sein. All dies muss und kann mit einem Neubau neben dem Denkmalgebäude kombiniert werden“.

Im vergangenen Jahr mussten auf dem Gelände des Landratsamtes kurzfristig temporäre zusätzliche Arbeitsplätze (Haus 5) geschaffen werden – als mittelfristige Lösung. Landrat Thomas Eberth ist jedoch bestrebt, die akute Raumnot dringend anzugehen und Abhilfe durch einen Erweiterungsbau zu schaffen, der ebenfalls am Standort Zeppelinstraße 15 errichtet werden soll. „Ein gutes, auch räumlich gutes Arbeitsumfeld, ist gerade in der Zeit der immer schwierigeren Personalgewinnung ein wichtiger Baustein, um die personelle Zukunftsfähigkeit des Landratsamtes langfristig zu sichern“, ist auch Rainer Künzig, Verwaltungsleiter, überzeugt.

Der Ausschuss für Bauen, Verkehr und Infrastruktur hat daher am 30. Juni 2020 einstimmig beschlossen, eine Machbarkeitsstudie zur Erhöhung der Bürokapazitäten, zur Verbesserung der Arbeitsplatz- wie auch der Parkplatzsituation und zur Schaffung von Grünflächen in Auftrag zu geben. Sie zeigte auf, wie durch den ergänzenden Bau nach derzeitigem Stand 150 bis 170 Arbeitsplätze geschaffen werden könnten.

In vier weiteren Ausschusssitzungen wurde über das Vorhaben informiert und diskutiert, bevor der Kreisausschuss in seiner Sitzung vom 8. Februar 2021 den Ergänzungsbau mit nur einer Gegenstimme befürwortete. Mögliche Alternativen wie die Anmietung von Objekten im Landkreis oder in der Stadt Würzburg, die Nutzung der Räumlichkeiten in der „Von–Luxburgstraße“ wurden ebenso überprüft wie beispielsweise die Auslagerung weiterer Bereiche des Landratsamtes oder Zusammenlegungen mit der Stadt Würzburg. „Mir war es ein wichtiges Anliegen, Kreisrätinnen und Kreisräte umfassend über das Vorhaben zu informieren und das Thema in möglichst vielen relevanten Gremien zu setzen“, erklärt Thomas Eberth.

Der entscheidende Schritt in Richtung Landratsamt der Zukunft ist nun in Margetshöchheim getätigt worden. Bei der jüngsten Kreistagssitzung am 1. März beschloss der Kreistag mit großer Mehrheit (15 Gegenstimmen) die Errichtung eines Ergänzungsbaus mit Grünflächen, Aufenthaltsqualität und Tiefgarage am Standort Zeppelinstraße 15. Zudem stellte der Kreistag die notwendigen Haushaltsmittel in den Jahren 2021 bis 2026 zur Verfügung. Die geschätzten Kosten belaufen sich derzeit auf rund 30 Millionen Euro.

Auch eine Integration des Vorstandes mit Verwaltungsteilen des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg in den späteren Neubau wurde von der Kreispolitik angeregt. Die Landkreisspitze und der Vorstand des Kommunalunternehmens des Landkreises Würzburg gehören eng zusammen – auch räumlich, waren sich die Fraktionsvorsitzenden einig.

Landrat Thomas Eberth betont, dass die Erweiterung der Dienstleistungsbehörde Landratsamt Würzburg und die Neugestaltung des Grundstückes am gleichen Standort allen zugutekomme – neben Bürger*innen im Landkreis, Mitarbeiter*innen und Mandatsträger*innen beispielsweise auch Bürger*innen der Stadt Würzburg, die Dienstleistungen in der Zulassungsstelle in Anspruch nehmen. Bei einer Erweiterung des Landratsamtes wäre zudem der Umzug des Jobcenters (Nürnberger Straße) zurück in die Zeppelinstraße möglich.

Jetzt gilt es laut Eberth, die umfangreiche Maßnahme zu diskutieren und vorzubereiten, ein Architekturbüro zu finden und dann intensiv in den Planungsprozess einzusteigen. „Natürlich wollen wir alle Kolleginnen und Kollegen im Amt auf dem Weg mitnehmen und die Kreativität abfragen. Bis wir aber Bauen können, vergehen sicherlich noch etliche Monate und Jahre“, so der Landrat, der sich zufrieden mit der Entscheidung zeigt.