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14.05.2020

Landkreis-Bürgermeister*innen wählten neue Vorstandschaft

Mit großer Mehrheit wählten die 52 Bürgermeister*innen des Landkreises Würzburg Andrea Rothenbucher (CSU), Bürgermeisterin von Hettstadt seit 2014, zur neuen Kreisvorsitzenden des Bayerischen Gemeindetags. Die Neuwahl war notwendig geworden, weil der bisherige Vorsitzende Thomas Eberth seit 1. Mai 2020 Landrat des Landkreises Würzburg ist.

Zum Stellvertreter wählte die Versammlung Stefan Hemmerich (SPD), Bürgermeister von Reichenberg seit 2014. Sieben weitere Bürgermeister*innen gehören dem Vorstand an: Klaus Schmidt (Waldbüttelbrunn), Birgit Börger (Prosselsheim), Björn Jungbauer (Kirchheim), Heribert Neckermann (Sonderhofen), Konrad Schlier (Bergtheim), Heiko Menig (Neubrunn) und Roman Menth (Aub).

Der Kreisverband entsendet auch vier Vertreter*innen in den Regionalen Planungsverband. Dies sind für den westlichen Landkreis Alexander Knahn (Höchberg), Stellvertreter Tobias Klembt (Helmstadt), für den nördlichen Landkreis Konrad Schlier (Bergtheim), Stellvertreter Bernhard Weidner (Rimpar), für den südlichen Landkreis Hermann Gabel (Röttingen), Stellvertreter Edwin Fries (Riedenheim), für den östlichen Landkreis Birgit Börger (Prosselsheim), Stellvertreterin Martina Rottmann (Oberpleichfeld).

Von Asyl bis Umsatzsteuerpflicht - Rückblick auf die letzten sechs Jahre

Der scheidende Kreisvorsitzende und frühere Bürgermeister von Kürnach, Landrat Thomas Eberth, erinnerte in seinem Rückblick an wichtige Themen, die die Bürgermeister*innen in den letzten sechs Jahren beschäftigten: Die Flüchtlingskrise, die Abschaffung der Straßenbaubeiträge, der Arten- und der Grundwasserschutz, die Wohnungsbauförderung, die Klärschlammproblematik oder die Umsatzsteuerpflicht für Kommunen. Auch zahlreiche gemeinsam besuchte Fortbildungen und Veranstaltungen gehörten zum Programm seit 2014. „Unser Kreisverband ist ein wichtiges Sprachrohr der Bürgermeister*innen nach München, um unsere Anliegen voranzubringen. Auch Synergieeffekte zwischen kleineren Gemeinden konnten wir durch die gute Zusammenarbeit erzielen“, betonte Eberth. Er dankte dem Kollegium des Kreisverbandes, dem Landratsamt und Altlandrat Eberhard Nuß sowie Dr. Andreas Gaß von der Geschäftsstelle des Bayerischen Gemeindetags (BGT) für die vertrauensvolle und unterstützende Zusammenarbeit in den vergangenen sechs Jahren, in denen er den Kreisverband führen durfte.

Schicksalsgemeinschaft Gemeinden und Landkreis

Mit stehenden Ovationen dankten die Bürgermeister*innen dem erst am 11. Mai 2020 zum Altlandrat ernannten Eberhard Nuß, der die Geschicke des Landkreises Würzburg von 2008 bis 2020 gelenkt hat und immer ein guter Partner für die Landkreisgemeinden gewesen ist.

Als neuer Landrat bekräftigte Thomas Eberth: „Die Gemeinden und der Landkreis sind eine Schicksalsgemeinschaft. Nur im Miteinander aller können wir unsere Gemeinden und den Landkreis zukunftsfähig gestalten. Das gilt vor allem für die Probleme, die derzeit durch die Corona-Pandemie entstehen.“
Eberth plant einen intensiven Austausch mit den Bürgermeister*innen, auch gemeinsame Sprechstunden in den Gemeinden möchte er anbieten. Sitzungen des Kreistags und seiner Ausschüsse sollen themenbezogen auch in Landkreisgemeinden stattfinden. 24 der 52 Landkreisbürgermeister*innen wurden im März neu ins Amt gewählt.

Bürgermeister*innen als Lebensabschnittspartner*innen der Bürger*innen

Dr. Andreas Gaß, Unterfranken-Referent des Bayerischen Gemeindetags (BGT), stellte den neuen und wiedergewählten Bürgermeister*innen die Aufgaben und Angebote des BGT vor, die von „Bildung bis Wasserrecht“ reichen. „Als Bürgermeister*in sind sie nie fertig mit der Aufgabe, eine Gemeinde zu leiten. Sie sind sozusagen die ‚Lebensabschnittspartner*innen‘ Ihrer Bürgerinnen und Bürger, die Projekte planen, fortführen und oder auch zu Ende bringen. Es gibt immer wieder neue Aufgaben, um Ihre Kommune weiterzuentwickeln“, so Gaß weiter. Der BGT sei eine wichtige Interessenvertretung der Bürgermeister*innen und Kommunen in München, Berlin und in Brüssel. Denn viele Gesetze, denen Kommunen folgen müssen, werden europaweit beschlossen.

Die Corona-Pandemie wirft laut Gaß düstere Schatten auf die finanzielle Zukunft der Gemeinden: Einnahmeneinbrüche und Steuerausfälle sind zu erwarten, der staatliche Finanzausgleich für die Kommunen wird nicht wie bisher fließen können, und auch auf die Kreisumlage des Landkreises wird sich die Krise auswirken, um die Liquidität der Kommunen zu sichern.

Schließlich dankte Dr. Andreas Gaß Thomas Eberth für seine engagierte und kompetente Führung des Kreisverbandes von 2014 bis 2020: „Sie haben immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Mitgliedsgemeinden gehabt und großes Interesse an deren Themen gezeigt.“