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13.05.2021

Landkreis Würzburg zeigt Flagge für Israel
Fahne als Erinnerung und Mahnung am Landratsamt

Der Landkreis Würzburg pflegt seit 1997 eine offizielle Partnerschaft mit dem Landkreis Mateh Yehuda in Israel. Bereits 1990 fand der erste Schüleraustausch statt, der bis heute besteht. Aus Anlass des Jahrestags der Aufnahme von diplomatischen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland mit Israel, die offiziell am 12. Mai 1965 aufgenommen wurden, hisste heute Landrat Thomas Eberth gemeinsam mit Klaus Rostek und Kathrin Jungmann, die für den Jugendaustausch verantwortlich zeichnen, die israelische Flagge vor dem Landratsamt.

Die Flaggen – auch die bundesdeutsche und die Landkreisflagge wehen vor dem Amtsgebäude – bleiben bis zum 14. Mai hängen, dem Tag der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948.

„Wir zeigen mit der Fahnenhissung unsere Verbundenheit mit unseren Partnern in Israel, mit denen uns persönliche Freundschaften verbinden. Aber auch der fachliche Austausch, zum Beispiel im Bereich Weinbau oder im Bereich der Sozialstrukturen, hat schon beiderseitig viele fruchtbare Erkenntnisse gebracht“, erklärt Landrat Thomas Eberth.

„Derzeit schauen wir allerdings mit großer Sorge nach Israel und hoffen auf baldigen Frieden für alle von der Eskalation betroffenen Menschen“, betont Landrat Eberth. Im Kontakt mit den Freunden aus Mateh Yehuda, einem Landkreis in unmittelbarer Nähe zu Jerusalem, kam die erleichternde Nachricht, dass es den Menschen dort bislang gut geht. „Die Fahnen sollen nicht nur erinnern, sondern auch als Symbol der Mahnung zum Frieden und auf das Miteinander der Menschen dienen“, bekräftigt der Landrat die Aktion. 

Hintergrund

Am 12. Mai 1965 nahmen die Bundesrepublik Deutschland und Israel offiziell diplomatische Beziehungen auf. Für beide Länder war dies kein selbstverständlicher Akt angesichts der deutschen Verantwortung für die Ermordung der europäischen Juden. Meilensteine auf dem Weg der Annäherung waren das Wiedergutmachungsabkommen von 1952, das Treffen Konrad Adenauers mit David Ben Gurion sowie der erste der Frankfurter Auschwitz-Prozesse.

Die israelische Unabhängigkeitserklärung am 14. Mai 1948 war die Gründung des Staates Israel. In der Nacht vom 14. zum 15. Mai 1948 lief um 0.00 Uhr das offizielle britische Mandat aus. Bereits kurz danach erklärten Ägypten, Transjordanien, Syrien, Libanon und Irak dem israelischen Staat den Krieg. Der erste Staat, der Israel völkerrechtlich noch am 15. Mai 1948 de facto anerkannte, waren die USA (de jure erkannten die USA Israel erst am 25. Januar 1949 nach der ersten demokratischen Knesset-Wahl an).