Eugen Bieber ist ein „Experte für alles von der Biene bis zum Rehbock“, wie Landrat Thomas Eberth weiß. Und für mehr als drei Jahre hat der heute 72-Jährige seine Expertise als Jäger, Naturschützer und als Mensch in den Dienst des Landkreises Würzburg gestellt. Zum 31. Dezember des vergangenen Jahres hat er seine Tätigkeit als Naturschutzwächter aufgegeben. Da eine offizielle Verabschiedung coronabedingt verschoben werden musste, holte der Landrat dies kürzlich bei einer Ehrung im Landratsamt nach.

Eugen Bieber (Mitte) wurde jüngst für sein Engagement als Naturschutzwächter im Landkreis Würzburg geehrt. Für die geleisteten Dienste gratulierten und bedankten sich Landrat Thomas Eberth und Mara Hellstern, die Leiterin des Umweltamts. © Christian Schuster

Eugen Bieber (Mitte) wurde jüngst für sein Engagement als Naturschutzwächter im Landkreis Würzburg geehrt. Für die geleisteten Dienste gratulierten und bedankten sich Landrat Thomas Eberth und Mara Hellstern, die Leiterin des Umweltamts. © Christian Schuster

Zu den Aufgaben der Naturschutzwächter zählt in erster Linie die Aufklärung der Bevölkerung darüber, wie der Naturschutz ganz konkret im Alltag umgesetzt wird. Sie fungieren als Ansprechpartner für Bürger:innen, für Verbände und Fachbehörden. Ihnen obliegt aber auch eine Kontrollfunktion: Werden naturschutzrechtliche Verbote und Auflagen auch eingehalten? Gerade diese wichtige Aufgabe erfordert oftmals sehr viel Verhandlungsgeschick und Einfühlungsvermögen. Eugen Bieber konzentrierte sein Engagement auf das Gebiet der Gemeinden Bergtheim, Eisenheim, Estenfeld, Hausen, Kürnach, Oberpleichfeld, Prosselsheim und Unterpleichfeld mit den jeweiligen Ortsteilen. Er brachte sich bei unzähligen Ortsterminen, Versammlungen und Behördengängen ein.

Engagement galt vor allem der Jugend

Als gebürtige Kürnacher kennen sich Landrat und Eugen Bieber „mit seinem grünen Traktor“ seit Jahrzehnten. Bieber habe etwa bei Lehrstunden im Kindergarten die Kinder des Landrats mit seinen Tierpräparaten beeindruckt oder auch gemeinsam mit dem Landrat Lebendfallen für Feldhamster aufgestellt. Umso mehr freute sich der Landkreischef, den ehemaligen Naturschutzwächter für die geleisteten Dienste zu belohnen. „Im Namen der Natur und des Landkreises Würzburg darf ich dir ein herzliches Dankeschön aussprechen.“

Bieber habe sich in hervorragender Art und Weise um die Tiere und Pflanzen im Landkreis Würzburg verdient gemacht. Dabei sei es überhaupt kein Widerspruch, dass Eugen Bieber auch Jäger sei – ganz im Gegenteil. Als Weidmann habe er wichtiges Fachwissen und Praxiserfahrung für seine Tätigkeit mitgebracht. Und schließlich sei eine Hauptaufgabe der Jäger ja die Hege und Pflege.

Eugen Bieber selbst legte im Gespräch viel Leidenschaft für die Sache an den Tag und gab einige Erlebnisse zum Besten. Der ehemalige Naturschutzwächter verabschiedete sich mit einem dringenden Appell: „Aufklären! Das ist das Wichtigste! Naturschutz beginnt bei der Aufklärung der Jugend.“