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10.08.2020

Mehr digitaler Bürgerservice - Das Landratsamt der Zukunft 24/7

Staatsministerin Judith Gerlach tauscht sich mit Landrat Thomas Eberth über E-Government aus

Seit März dieses Jahres ist Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach auch für das kommunale E-Government, sprich: für die digitale Verwaltung, zuständig. Grund genug für die Ministerin, den Austausch mit den Städten, Gemeinden und Landkreisen im Freistaat zu suchen. „Alle Ebenen sind aufgerufen, bei der Digitalisierung Gas zu geben“, sagt Gerlach mit Blick auf bürgerfreundliche Behörden. „Wir sind Dienstleister und dürfen uns auch so verstehen.“

Bei ihrem Besuch im Landratsamt tauschte sich die Digitalministerin mit Landrat Thomas Eberth, Landtagsabgeordneten Manfred Ländner, Michael Dröse, Leiter der Kreisentwicklung am Landratsamt, EDV-Chef Martin Kuhn und dem Gründer Julius Klingenmaier vom Start-Up democy über die Digitalisierungsprozesse in der öffentlichen Verwaltung aus.

Mit ihrer Digitaloffensive rennt Ministerin Gerlach bei Landrat Thomas Eberth offene Türen ein. Sein Ziel, den Servicegedanken im Landratsamt Würzburg zu stärken, ist eng verknüpft mit der Möglichkeit, Behördengänge zunehmend auch online erledigen zu können. „Behördengänge bequem am Laptop oder Tablet auf der Couch von zu Hause aus erledigen, so sieht für mich das Landratsamt der Zukunft aus. Wir wollen unsere Dienstleistungen wo immer möglich 24/7 für unsere Bürgerinnen und Bürger anbieten“, so der Landrat.

Fahrzeuge zulassen und abmelden oder ein Wunschkennzeichen reservieren ist schon jetzt möglich. Weitere Dienstleistungen sollen folgen, wünscht sich Eberth. Gefeilt wird auch an den Formularen und Anträgen, die auf den Webseiten des Landratsamts Würzburg zur Verfügung gestellt werden. Den Service, Dokumente online ausfüllen und absenden zu können, möchten viele Bürgerinnen und Bürger nutzen.

„Wir formulieren eine digitale Vision 2025“, blickt Eberth in die nahe Zukunft. „Weil Visionen auch Taten folgen müssen, setzen wir bis Jahresende außerdem ganz konkret fest, welche Teil-Projekte wir innerhalb der nächsten Jahre anpacken und umsetzen wollen.“

Denn der Landkreis Würzburg wurde erst kürzlich für ein digitales Transformationsprojekt ausgewählt. In 16 Handlungsfeldern von A wie Arbeiten bis W wie Wohnen wird der Stand der regionalen Digital-Aktivitäten abgefragt und für eine vernetzte Infrastruktur gebündelt. Auch das Thema e-Government steht mit auf der Agenda.

Den Bürger mitzunehmen und Verwaltungsprozesse verständlich zu machen, das ist nach Eberths Auffassung eine zentrale Aufgabe von Behörden. „Verwaltung muss offen und transparent gedacht werden“, so Eberth. Da hilft es, auch die Anliegen und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger gut zu kennen.

Deshalb hat Start-Up-Gründer Julius Klingenmaier seine democy-App für Digitale Bürgerbeteiligung entwickelt. Seine Idee: Bürgerinnen und Bürger unkompliziert und schnell zu verschiedensten Themen befragen, ein Stimmungsbild einholen und damit Politik und Verwaltung herantreten. Von den regelmäßigen Befragungen via App erhofft sich Klingenmeier auch ein gesteigertes Problembewusstsein für politische Fragestellungen. Als Pilotgemeinden und Kooperationspartner im digitalen Transformationsprojekt wollen Eibelstadt und Gerbrunn die App bereits testen. „Auch dies ist die Chance für den Landkreis Würzburg, Bürger an Prozessen zu beteiligen und Informationen zu geben“, sind sich Eberth und Gerlach sicher. „Viele Themen wie Bürgerbots, Abfragetools und neue Kommunikationswege sind uns dabei wichtig und müssen umgesetzt werden. Das benötigt Zeit, geschultes Personal und Geld, und da freuen wir uns über jede Unterstützung“, so der Wunsch des Landrats an die Digitalministerin.