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20.09.2021

Neue Führung der Kreisfeuerwehr: Der Landkreis Würzburg stellt die vier Kreisbrandinspektoren vor

Die Corona-Pandemie, Unwettereinsätze, aber auch die Art und der Umfang der Einsätze der letzten Jahre haben deutlich vor Augen geführt, dass sich die Aufgaben und die Herausforderungen für die Feuerwehren ständig verändern. Umso wichtiger ist es, dass sich auch die aus den 1990er-Jahren stammende Führungsorganisation der Feuerwehren des Landkreises Würzburg an bestehende Anforderungen anpasst.

Seit Anfang August hat ein neues Führungskonzept der Kreisfeuerwehr die Weichen für diesen Strukturwandel gestellt. Die Kreisbrandinspektion will die Wehren der einzelnen Städte und Gemeinden als zentrale Anlaufstation in Sachen Materialausstattung, aber auch bei der Ausbildung noch besser unterstützen. Herzstück der neuen Strukturen ist das Team der vier neuen Kreisbrandinspektoren: Markus Dürr, Markus Fleder, René Herbert und Karsten Ott.

Doch warum eignen sich die vier Feuerwehrmänner besonders für diese Aufgabe? „Unsere vier neuen Kreisbrandinspektoren qualifiziert besonders, dass alle seit ihrer frühen Jugend mit der Freiwilligen Feuerwehr verbunden sind“, weiß Kreisbrandrat (KBR) Michael Reitzenstein. „Als Jugendwart, Zugführer, Kommandant oder Vereinsvorstand kennen sie die Mechanismen der Freiweilligen Feuerwehren.“ Gleichzeitig sind diese seit Jahren als Kreisbrandmeister in der Kreisbrandinspektion tätig und bringen ihre Lebens-, Berufs- und Einsatzerfahrung ehrenamtlich in ihre neue Funktion mit ein.

Nach dem Feuerwehrgesetz werden mit dem Beginn der Amtszeit des Kreisbrandrates auch die Kreisbrandinspektoren neu bestellt, führt der KBR aus. Wahl- oder Vorschlagsverfahren, wie es etwa in der Politik Usus ist, gibt es hier nicht. Die Kreisbrandinspektoren werden laut Gesetz „im Benehmen mit den Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren“ bestellt. Benehmen bedeutet, dass der Kreisbrandrat die Kommandanten mündlich oder schriftlich anhören muss. Die Anhörung soll den Feuerwehrkommandanten Gelegenheit geben, Argumente vorzubringen, die für oder gegen die Eignung des Kandidaten sprechen. Mit ihrer Stellungnahme sollen die Kommandanten den Kreisbrandrat beraten.

Nachdem Kreisbrandrat Michael Reitzenstein auch andere Vorschläge in seine Überlegungen mit einbezogen hatte, entschied er sich schließlich für sein neues Team in dieser Besetzung. Mit der vom Feuerwehrgesetz vorgesehenen Bestätigung durch das Landratsamt wurden sie in ihr Amt erhoben. „Auch, wenn es bei der Anhörung auch kritische Stimmen gab, so bin ich überzeugt, dass unsere neuen Kreisbrandinspektoren die Kritiker schnell durch Leistung überzeugen“, ist sich der Kreisbrandrat sicher. „Mit der neuen Führungsmannschaft und einer neuen Organisationsstruktur werden wir die Aufgaben zusammen mit den Feuerwehren angehen“, verspricht er.

Landrat Thomas Eberth ist froh und dankbar, dass nach den internen Uneinigkeiten neue, qualifizierte Führungskräfte gefunden werden konnten. „Damit schaffen wir den personellen und inhaltlichen Neuanfang“, sagt Thomas Eberth. Der Landrat hoffe, dass nun wieder Ruhe in die Debatte über die Führungsstruktur einkehre und alle wieder ohne Störfeuer von außen ihren Dienst tun können. Denn es sei nicht mehr so einfach, Menschen für die Aufgabe der Feuerwehr und der Führungsdienstgrade zu finden. „Den vier Kameraden um unseren Kreisbrandrat bin ich sehr dankbar für die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen und die Feuerwehr im Landkreis Würzburg in eine gute Zukunft zu führen“, betont der Landrat.

Inzwischen hatten die vier auch ein wenig Zeit, sich in ihre neuen Aufgaben einzuarbeiten. Höchste Zeit also, diese auch offiziell vorzustellen.

Karsten Ott: Kreisbrandinspektor Mitte – Land 2

Karsten Ott ist der Feuerwehr im Jahr 1988 bereits im Alter von 14 Jahren beigetreten – und ihr seitdem treu geblieben. Und schon lange bevor der heute 47-jährige Reichenberger im August 2021 zum Kreisbrandinspektor berufen wurde, übernahm er Verantwortung. Zunächst wirkte er als Jugendwart bei der Freiwilligen Feuerwehr Reichenberg, bevor er die dortigen Rettungskräfte zwölf Jahre lang als Kommandant und weitere fünf Jahre als Vorsitzender anführte. Die vergangenen vierzehn Jahre übte er auf Kreisebene die Position als Kreisbrandmeister und Leiter des Fachbereichs Atemschutz aus. Im Laufe der Jahre zog es Karsten Ott nicht nur ehrenamtlich, sondern auch beruflich in die verantwortungsvolle Aufgabe als Feuerwehrmann. Während seiner Anstellung als Ausbilder in der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg bildete er sich vielfach weiter und erlangte schließlich auch seinen Masterabschluss im Vorbeugenden Brandschutz. Gesellschaftliches Engagement schreibt Karsten Ott groß. Denn weil er anderen Menschen helfen will, ist er zu dem geworden, der er ist: ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele.

Markus Fleder: Kreisbrandinspektor Nord-Ost – Land 3

Der Rimparer Markus Fleder ist 45 Jahre alt und trat zu Beginn des Jahres 1990 in die Feuerwehr ein. Als Jugendwart bei der Freiwilligen Feuerwehr Grüntersleben (1998 bis 2004) und Schriftführer der Jugendfeuerwehr im Landkreis Würzburg übernahm auch er frühzeitig Verantwortung. Nach einem Wechsel zur Freiwilligen Feuerwehr Rimpar übernahm er von 2012 bis 2018 das Amt des 2. Kommandanten und ab 2018 das Amt des Kreisbrandmeisters. Schon seit November 2020 wurde Fleder zum Kreisbrandinspektor berufen. Als Leiter im Sachgebiet Technik und als Ausbilder im Bereich Absturzsicherung bringt er vor allem sein technisches Verständnis ein – zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis. „Ich bin Feuerwehrmann, weil es die schönste Aufgabe ist, Mitmenschen zu helfen“, sagt Fleder.

Markus Dürr: Kreisbrandinspektor Süd – Land 4

Mit 50 Jahren ist Markus Dürr der älteste der vier Kreisbrandinspektoren. Er trat der Freiwilligen Feuerwehr in seinem Wohnort Eichelsee bereits im Jahre 1988 bei und bekleidete dort im Laufe der Jahre die Positionen als Gruppenführer und später als 2. Kommandant. Seit 1995 hat er das Amt des 1. Kommandanten inne und engagierte sich von 2009 bis 2021 als Kreisbrandmeister. Fachlich hat sich Markus Dürr im Laufe der Jahre vor allem im Bereich Leitungsaufgaben hervorgetan: Unter anderem mit Lehrgängen als Zug- und Verbandsführer, Leiter einer Feuerwehr und Sonderqualifikationen als Schiedsrichter, Brandschutzbeauftragter, Ausbilder Schaumtrainer und Firetrainer sowie Feuerwehr-Ausbilder zeigt er bis heute überdurchschnittliches Engagement. Er selbst sagt von sich: „Ich bin Feuerwehrmann, weil ich gerne Herausforderungen annehme.“

René Herbert: Kreisbrandinspektor West – Land 5

René Herbert aus Erlabrunn ist mit 38 Jahren der jüngste der vier Kreisbrandinspektoren. Er trat der Freiwilligen Feuerwehr in seinem Wohnort im Jahr 1999 bei und wirkte dort unter anderem als Truppführer, Atemschutzträger, Maschinist, Bootsführer und Zugführer. Ab 2014 engagierte sich Herbert auch auf Kreisebene und übernahm ab 2014 die Position als Fach-Kreisbrandmeister für Atemschutz. Von 2019 bis 2021 war er Kreisbrandmeister im Bereich West (5/1), bevor er im August dieses Jahres zum Kreisbrandinspektor berufen wurde. Mit einem Studium der Pädagogik bestens vorbereitet hat sich René Herbert unter anderem auf den Bereich Ausbildung spezialisiert. Als Fachlehrer für Brand- und Katastrophenschutz, sowie bei der Ausbildung der Feuerwehr-Ausbilder und Führungskräfte-Schulungen an der Feuerwehrschule in Würzburg kommen seine Talente voll zum Tragen. „Es ist ein großartiges Gefühl, wenn man Menschen helfen kann. Egal ob es direkt im Einsatzgeschehen ist, oder indirekt bei der Aus- und Fortbildung von Einsatzkräften.“

Kreisbrandrat Michael Reitzenstein und Landrat Thomas Eberth freuen sich bereits auf eine gute Zusammenarbeit mit den neuen Kreisbrandinspektoren. „Damit haben wir ein Team, dass ergänzt um die Kreisbrandmeister Hilfestellung für die örtlichen Wehren gibt, bei der Ausbildung unterstützt und bei Großeinsätzen mit Erfahrung, Kompetenz und Qualifikation zur Hilfe eilt“, so der Landrat.