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08.03.2010

Neues Feuerwehrzentrum des Landkreises eingeweiht

Ein großer Tag für den Landkreis und seine Bürger: Am Sonntag wurde das neue Feuerwehrzentrum im Klingholz seiner offiziellen Bestimmung übergeben. Zahlreiche Interessierte nutzen den Tag der offenen Tür für einen ersten Besuch.

Die evangelische Pfarrerin Heidi Landgraf aus Albertshausen und der katholische Feuerwehrseelsorger Stephan Hartmann aus Würzburg gaben dem Haus den Segen Gottes und wünschten den Feuerwehrkameraden, bei ihrem wichtigen Dienst am Nächsten, nicht zu vergessen, dass Gott Schutz und Schirm sein will und in allen Gefahren zur Seite steht.
„Der Landkreis hat mit dem Bau dieses Feuerwehrzentrums eine große Aufgabe erfüllt“, sagte Landrat Eberhard Nuß in seiner Festansprache. Nun soll die neue Atemschutzwerkstatt mit Leben gefüllt und ein Ort der Begegnung werden. Schon beim ökumenischen Gottesdienst, mit dem der große Tag begann, war dies der Fall. Die Fahrzeughalle platzte aus allen Nähten, viele fanden gar keinen Platz. Ein paar hundert Menschen wohnten dem Festgottesdienst bei, darunter Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder, die Landtagsabgeordneten Volkmar Halblaib und Manfred Ländner, zahlreiche Kreisräte, Gemeinderäte, Bürgermeister und Feuerwehrleute.

Auch wenn es immer wieder ein zähes Ringen um die bestmögliche und bezahlbare Ausstattung der 114 Wehren im Landkreis gibt, so verfügen sie doch über modernstes Material, um im Notfall schnell und sicher helfen zu können, machte Eberhard Nuß deutlich. Auch bei der Realisierung des neuen Zentrums sei dies nicht anders gewesen.
Die alte Werkstatt in Rottendorf, die 1977 in Betrieb genommen wurde, konnte das immer größer werdende Arbeitspensum nicht mehr schaffen. Schon Altlandrat Waldemar Zorn hatte deshalb ein erstes Konzept für eine neue Atemschutzwerkstatt erarbeitet. Nach langen Planungen und Diskussionen um mögliche Standorte hatte sich der Kreistag schließlich auf Empfehlung der Feuerwehr und aufgrund der zentralen Lage für den Kauf eines Grundstücks im Klingholz entschieden.

An der Realisierung des Projektes arbeitete auch die Feuerwehrführung mit Nachdruck. Kreisbrandrat Heinz Geißler habe ihn oft besucht, aber er sei ihm nie auf den Geist gegangen, schmunzelte der Landrat. Und so wuchs das zwei Millionen Euro teure Gebäude in nur einem Jahr. Darin befindet sich die Fahrzeughalle für ein Trägerfahrzeug und mehrere Wechselcontainer, ein Schulungsraum mit Multimediatechnik, mehrere Büros, ein Übungstreppenhaus für die Feuerwehrausbildung im Innen- und Außenbereich und die Atemschutzwerkstatt.

In dieser werden die fünf Kreisbrandmeister Karsten Ott, Dirk Albert, Edmund Michel, Daniel Snoppek und André Ziegler jeden Dienstag und Donnerstag ihren Dienst tun. Dann werden die Schutzanzüge, Atemschutzmasken und Sauerstoffflaschen der Feuerwehrfrauen und –männer aus dem Landkreis angenommen, und mit modernster Technik gereinigt, geprüft und gewartet. Mit Hilfe eines Kompressors im Keller werden die leeren Flaschen wieder mit Sauerstoff gefüllt, erklärte Architekt Matthias Versbach vom Büro Dold und Versbach. Zuvor hatte er dem Landrat einen symbolischen Schlüssel überreicht.

Dank sagte Nuß allen, die mitgeholfen haben, vor allem aber der Regierung für 220 400 Euro Fördergelder. Kreisbrandrat Geißler würdigte das Engagement des Landkreises und freute sich darüber, dass auch die Aus- und Fortbildung nun wesentlich erleichtert werde. 4 500 Einsätze im Landkreis pro Jahr machen eine stete Aus- und Weiterbildung zwingend notwenig.
Den Festakt umrahmte die Feuerwehrkapelle aus dem südlichen Landkreis unter der Leitung von Kreisbrandinspektor Karl Menth. An die 1000 Besucher nutzten den Tag der offenen Tür zu einem Rundgang durch das Zentrum.

Zahlen und Fakten:
Grundstücksgröße: 2 650 qm; Grundfläche des Gebäudes: circa 560 qm; Grunderwerb: 200 000 Euro; Baukosten: 1,8 Millionen Euro; Spatenstich: 16. Dezember 2008; Richtfest: Anfang Juni 2009