Seiteninhalt

27.04.2012

Neues Recht zum Schutz von Kindern

„forum jugendhilfe“ zum Tag der gewaltfreien Erziehung am 30. April
 
 
In Blickweite des Tages der gewaltfreien Erziehung am 30. April 2012 lud das Amt für Jugend und Familie zur Fachveranstaltung „Das Bundeskinderschutzgesetz“ mit namhaften Referenten ein –125 Teilnehmer füllten den Sitzungssaal im Landratsamt.

Vor gut elf Jahren wurde die gewaltfreie Erziehung im Bürgerlichen Gesetzbuch integriert. Gewalt gegen Kinder als erzieherisches Mittel wurde unter Strafe gestellt: „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ (§ 1631 Abs. 2 BGB).

Stellvertretende Landrätin Elisabeth Schäfer betonte in ihrer Begrüßungsrede, dass „das seit Januar 2012 in Kraft getretene Gesetz zwar viele neue Regelungen und Arbeit für die Jugendämter bedeute, aber auch neue Chancen für eine Verantwortungsgemeinschaft von Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Schule, Polizei, Justiz und freien Trägern für den Schutz von Kindern“.
 
Kreisjugendamtsleiter Hermann Gabel stellte als Veranstalter des 9. „forum jugendhilfe“ fest, dass „viele der neuen Vorgaben, wie z.B. Vernetzung verschiedenster Organisationen im Kinderschutz bereits in Stadt und Landkreis Würzburg nachhaltig umgesetzt sind.“
 
Als Hauptreferent führte Prof. Dr. Dr. Reinhard Wiesner, bundesweiter Experte in der Jugendhilfe und ehemaliger Ministerialrat im Bundesfamilienministerium, die Zuhörer durch die gesetzlichen Bestimmungen und erklärte die speziellen Hintergründe.
 
Zum Thema „Kinderschutz in Bayern“ berichtete Harald Britze vom Bayerischen Landesjugendamt die Bemühungen, Pläne und Umsetzungen auf Landesebene wie z.B. die Förderung der Ausbildung von speziell ausgebildeter Hebammen, die Einrichtung von Fachberatung bei Schreibabys oder die Finanzierung der Einrichtung von Koordinierenden Kinderschutzstellen (KoKi) seitens des Bayerischen Sozialministeriums.
 
Ein Praxisfenster öffnete sich, als die beiden Sozialpädagoginnen der Kinderschutzstellen, Tanja Roß (Stadt Würzburg) und Evelyn Bordon-Dörr (Landkreis Würzburg) aus ihrer praktischen Tätigkeit mit Eltern von Kleinkindern berichteten: In Projekten wie z.B. Paten für Familien mit Unterstützungsbedarf, Familienwegweiser, Informationen für Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen und Kooperation mit den örtlichen Entbindungs- und Kinderkliniken.
 
In der anschließend von Jugendhilfeplaner Klaus Rostek moderierten Expertenrunde kamen jedoch auch noch Unsicherheiten in der Einführung des neuen Gesetzes zu Tage, die es in den nächsten Wochen im Detail zu klären gilt. In ihrem Schlusswort sprach stellvertretende Landrätin Elisabeth Schäfer von einer insgesamt „interessanten Veranstaltung im erfolgreichen Format“, die als Austausch zwischen Amt, Kommunalpolitik und Fachwelt fortgeführt werden sollte.
 
Nähere Informationen finden Sie hier

Kein Ergebnis gefunden.