Seiteninhalt

04.06.2013

Nicht länger auf sich selbst gestellt
Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement geht an den Start

Besuch aus Bayerns Metropole erhielt das Würzburger Landratsamt am Montag. Sozialstaatssekretär Markus Sackmann kam, um Landrat Eberhard Nuß und Hermann Gabel von der „Servicestelle Ehrenamt“ den Förderbescheid für das dreijährige Modellprojekt „Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement“ zu überreichen. Im Gepäck hatte Sackmann außerdem die 1.900. Ehrenamtskarte, die im Landkreis vergeben werden kann. Sie geht an die 22-jährige Madleen Ott aus Waldbüttelbrunn.
 
Der Freistaat setzt alles daran, um das Ehrenamt in Bayern zu fördern. Dies geschieht laut Sackmann zum einen über die Ehrenamtskarten, von denen bereits über 30.000 ausgegeben wurden. Außerdem werden Koordinierungsstellen in verschiedenen Kommunen gefördert. Eine solche Stelle richtete auch der Landkreis im April ein. Wie groß der Bedarf nach einer Anlaufstelle für Ehrenamtliche ist, zeigte laut Einrichtungsleiter Hermann Gabel die erste Veranstaltung der Koordinierungsstelle Ende April. Zahlreiche Menschen kamen vor zwei Monaten ins Landratsamt, um sich darüber zu informieren, wie neue Nachbarschaftshilfen gestartet werden können.
 
Ehrenamtliche im Landkreis sollen nicht länger auf sich selbst gestellt sein, betonte Gabel: „Wir wollen Hilfe für Helfer bieten.“ Zwar gebe es bei großen Organisationen, etwa dem Bayerischen Landessport- oder dem Chorverband, eine Infrastruktur für Ehrenamtliche. Doch kleine Verbände verfügten nicht über solche Strukturen. Um Freiwillige im Kreis Würzburg zu unterstützen, legte die neue Koordinierungsstelle die Informationsreihe „Fit fürs Ehrenamt“ auf. Eine Veranstaltung Ende Juni will Volunteers Tipps geben, wie sie ihren freiwilligen Einsatz mit ihrem beruflichen Engagement und dem Einsatz für ihre Familie in Balance bringen können.
 
Das Engagement der Wohlfahrtsverbände für das Ehrenamt bleibt unangetastet, unterstrich Gabel: „Wir wollen keine Konkurrenz sein.“ Die neue Koordinierungsstelle möchte in den kommenden drei Jahren Aufgaben anpacken, um die sich bisher keiner so recht kümmerte. So soll mit Hilfe der Gemeinden ermittelt werden, welches Engagement es im Landkreis bereits gibt und wie dieses Engagement konkret unterstützt werden kann. Inhaber der Ehrenamtskarte sollen befragt werden, wo sie noch Hilfe bräuchten. In einem zweiten Schritt wird das Team der Koordinierungsstelle den landkreisweiten Unterstützungsbedarf für das Ehrenamt in den Gemeinden analysieren.
 
Sich zu engagieren ist schön, denn dabei kann man was erleben, weiß Madleen Ott aus Waldbüttelbrunn, die aus der Hand von Markus Sackmann die 1.900. Ehrenamtskarte des Landkreises erhielt. Die 22-Jährige engagiert sich vielfältig. Seit dem Jahr 2000 ist sie Ministrantin in der Waldbüttelbrunner Kirche St. Bartholomäus. Seit sieben Jahren hat die Verwaltungsangestellte das Amt der Oberministrantin inne: „Das heißt, dass ich die Ministranten einteile, Gruppenstunden gebe und Ausflüge organisiere.“

Das Wort „Ehrenamt“ ist für Madleen Ott durchweg mit positiven Gefühlen besetzt – auch wenn es viel Zeit kostet. Neben ihrer Ministrantenarbeit engagiert sich die Saxofonistin und Querflötistin in der sechsköpfigen Waldbüttelbrunner Kirchenband „Deep Decision“, in der Blaskapelle der DJK Waldbüttelbrunn sowie in der Eisinger Blaskapelle. „Dass ich für meinen Einsatz Dank in Form der Ehrenamtskarte erhalte, finde ich einfach schön!“, freute sich die junge Frau. 

Kein Ergebnis gefunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

Kein Ergebnis gefunden.