Notärzten steht ab sofort im kürzlich eingeweihten Verwaltungsgebäude der Main-Klinik Ochsenfurt eine Wohnung zur Verfügung. Damit will Landrat Eberhard Nuß auswärtige Notärzte zum Dienst nach Ochsenfurt locken. Die Rechnung scheint aufzugehen: Ab Januar wollen sieben neue Ärzte vor allem an Wochenenden den Blaulichtdienst übernehmen.
 
„Die Zahl der in Bayern stunden- und tageweise unbesetzten Notarztstandorte wächst“, berichtet Landrat Eberhard Nuß. Die notärztliche Versorgung der Bevölkerung ist ihm ein zentrales Anliegen, beschäftigt ihn gleich dreifach: als Landrat, als Vorsitzender des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung sowie als Mitglied im Ausschuss für Gesundheits- und Sozialfragen im Landkreistag. „Unsere Mitbürger müssen sich darauf verlassen können, dass im Notfall möglichst schnell notärztliche Hilfe da ist, 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr."
 
Am Notarztstandort Ochsenfurt ist es bisher zu keiner unbesetzten Dienstschicht gekommen. Das sei vor allem dem unermüdlichen Engagement des Notarztobmanns Dr. Peter Heilmann zu verdanken, der zusammen mit drei niedergelassenen Kollegen und der Main-Klinik den Großteil der Schichten schultert. „Nur wenige Notarztobmänner fühlen sich für die lückenlose Dienstbesetzung so verantwortlich wie Dr. Heilmann“, lobt Paul Justice, stellvertretender Geschäftsführer des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Würzburg, den niedergelassenen Allgemeinmediziner. 
 
„An der Main-Klinik finden die Notärzte wirklich optimale Bedingungen vor“, stellt Heiko Keller von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) erfreut fest. Auch für den Fahrer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) stelle die Main-Klinik Ochsenfurt ein Zimmer zur Verfügung. Zusammen mit dem Zweckverband ist die KVB für die Sicherstellung des Notarztdienstes verantwortlich. Keller unterstreicht die Bedeutung der kreiseigenen Klinik für die notärztliche Versorgung.  "Immer mehr Kliniken spezialisieren sich, halten aus Kostengründen keine Ärzte mit Notarztqualifikation vor." Christian Schell, Geschäftsführer der Main-Klinik, betont, dass die Main-Klinik auch weiterhin bei der notärztlichen Versorgung mitwirken wird.
 
Der Notarzteinsatzbereich Ochsenfurt umfasst das Gebiet zwischen Sommerhausen, Obernbreit, Aub und Giebelstadt. Im Jahresdurchschnitt wird der Notarzt täglich zu zwei Einsätzen alarmiert. Bei Tageslicht und Flugwetter deckt der an der Main-Klinik stationierte Rettungshubschrauber Christoph 18 vor allem Einsätze ab, zu denen bodengebundene Notärzte längere Anfahrtszeiten hätten.

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