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24.04.2019

Sicher im Netz - Präventionstheater stärkt Internetkompetenz von Grundschülern

Smartphone und Tablet gehören heute schon zum Alltag vieler Kinder. Fast die Hälfte aller Sechs- bis Siebenjährigen nutzt zumindest gelegentlich das Internet. Welche Gefahren und Stolpersteine dort auf sie warten, ist ihnen oft nicht bewusst. Die Kommunale Jugendarbeit im Landkreis Würzburg bietet deshalb gemeinsam mit der Fachstelle für Familienbildung Präventionsangebote an.

„Medienkompetenz bedeutet mehr als zu wissen, welche Knöpfe man drücken muss“, sagt Sabrina Schmitt von der Kommunalen Jugendarbeit. „Es geht darum, Kinder stark zu machen und spielerisch ihr gesundes Misstrauen zu fördern.“ Genau dieses Ziel verfolgt das Theaterstück „WorldWidePicture – Abenteuer im Internet“, das seit 2014 zum Programm der Chemnitzer Puppenbühne „Urania – Wissen macht Theater“ gehört. Zum ersten Mal war das Stück jetzt an fünf Grundschulen im Landkreis zu sehen. In Bütthard, Güntersleben, Giebelstadt, Gerbrunn und Bergtheim waren junge Zuschauer der Jahrgangsstufen eins bis vier aufgerufen, sich in die Situation des kleinen Jungen Picture zu versetzen.

Picture hat ein neues Smartphone und ist viel lieber im Internet unterwegs als mit seiner besten Freundin Pepa Fußball zu spielen. Im Chat lernt er „Onkel P“ kennen, der sich als Spieleentwickler ausgibt. „Onkel P“ lädt Picture zu einem Treffen in sein „geheimes Computerspiele-Entwicklungslabor“ ein.

Immer wieder binden die beiden Puppenspieler Ivonne Fischer und Kay Haberkorn die Kinder ein und fragen, wie sie sich in der Situation verhalten würden. Die jungen Zuschauer sind hin und hergerissen. „Nein, bloß nicht hingehen“ ruft ein Mädchen. Bei ihrem Sitznachbarn überwiegt die Neugier: „Doch, das ist spannend, wenn man ein ganz neues Spiel testen darf“.


Über einhundert Mal haben Fischer und Haberkorn das Stück bereits aufgeführt. Ihre Erfahrungen: die meisten Kinder würden den vermeintlichen Spieleentwickler treffen wollen. „Umso wichtiger ist, schon Grundschulklassen für das Thema zu sensibilisieren und auch die Eltern einzubinden“, weiß Claudia Ruhe von der Fachstelle für Familienbildung. Deshalb werden in Ergänzung zum Präventionstheater auch Elternabende und ein Fachtag zum Thema „Familie, Medien und Verantwortung“ angeboten. Die Resonanz sei erfreulich groß, so Ruhe.

Denn die Kinder sollen nicht den gleichen Fehler begehen wie Picture. Er stimmt einem Treffen mit „Onkel P“ zu. Schnell wird den kleinen Zuschauern bewusst, dass der Chatpartner nicht der ist, für den er sich ausgegeben hat. „Onkel P“ will, dass Picture all seine Freunde dafür gewinnt, kostenpflichtige Spiele und Apps auf ihr Handy zu laden. Und plötzlich ist Picture eingesperrt, weil er sich darauf nicht einlassen möchte. „Hättest Du auf uns gehört, wärst Du jetzt nicht da drin“, ruft ihm eine Schülerin zu. Schließlich aber kann Pepa ihren Freund aus der heiklen Situation befreien und die beiden spielen doch noch Fußball – ganz real auf der grünen Wiese.