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04.03.2021

So soll die Innenentwicklung im Landkreis Würzburg gestärkt werden
Kreistag beschloss kürzlich die vorgestellte Strategie

Leerstände in den Ortsmitten und hoher Flächenverbrauch am Ortsrand – auch Gemeinden im Landkreis Würzburg stehen vor diesen Problemen. Oft werden darüber hinaus auch Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen aufgegeben. Dennoch werden weiterhin neue Bau- und Gewerbegebiete an den Ortsrändern ausgewiesen – mit hohem Verbrauch wertvoller Flächen. Zudem ist auch die Bevölkerungsstruktur gerade in ländlichen Gebieten eine Herausforderung. „Wenngleich die Lage des Landkreises um die kreisfreie Regiopole Würzburg seit einigen Jahren entgegen des überregionalen Trends für ein stetes Bevölkerungswachstum gesorgt hat, gibt es große Unterschiede auf Gemeinde-Ebene. Während einige Gemeinden weiter wachsen, verzeichnen andere wiederum einen Rückgang der Einwohnerzahlen“, weiß Michael Dröse, Leiter der Kreisentwicklung im Landratsamt Würzburg. Ein Bedeutungsverlust der Innenorte und die Zunahme von leerstehenden oder mindergenutzten Gebäuden kann die Folge sein. Dieser sogenannte „Donut-Effekt“, also die Ausdünnung der Ortskerne, hat starke Auswirkungen auf das Leben, die Nutzung von vorhandener Infrastruktur und die Wohnqualität im Innenortsbereich.

Genau bei diesen Themen setzt die Innenentwicklungsstrategie an, die der Kreistag kürzlich beschlossen hat. Zahlreiche Aktivitäten auf kommunaler Ebene und in den interkommunalen Allianzen (zum Beispiel Flächenmanagementdatenbanken, kommunale Förderprogramme, Informationsveranstaltungen) zeigen, dass der Fokus auf die Innenentwicklung längst Teil der Entwicklungsüberlegungen in den politischen Gremien und in den kommunalen Verwaltungen ist. „Es gibt aber auch hier deutliche Unterschiede beim Stand der Umsetzung oder bei der allgemeinen Wahrnehmung des Handlungsbereichs Innenentwicklung“, so Michael Dröse.

Mithilfe der Strategie zur Innenentwicklung im Landkreis Würzburg sollen die bestehenden Innenentwicklungsaktivitäten in Kooperation mit den Kommunen, interkommunalen Allianzen sowie den Fachstellen (u. a. Amt für ländliche Entwicklung, Regierung von Unterfranken, Bayerischer Gemeindetag, Bayerischer Landkreistag) zusammengeführt und für verschiedene Zielgruppen aufbereitet werden. Darüber hinaus sollen durch die Initiierung neuer Unterstützungsmaßnahmen wie Beratungs- und Förderangebote Anreize zum Bauen und Sanieren im Bestand geschaffen werden.

Ziele sind unter anderem Beratungsgespräche mit Bürger*innen, Schaffung von Anreizen für das Bauen und Sanieren im (Altort-)Bestand, Verringerung des Flächenverbrauchs (im Sinne des Flächenziels der Staatsregierung von maximal 5 Hektar/Tag bis 2030) und beispielsweise die Bewahrung und Weiterentwicklung des baukulturellen Erbes (Denkmalpflege).