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03.08.2018

Sommer, Sonne, Solarstrom - Firmenbesuch des Landrats bei Suntec Energiesysteme in Wolkshausen

Die anhaltende Hitzewelle beschert uns heiße Köpfe, den Besitzern von Photovoltaikanlagen aber bringt sie massig Stromausbeute. Wer bereits den Schritt gewagt hat ins Solarzeitalter, baut nicht nur auf umweltfreundlichen und regenerativen Ökostrom, sondern profitiert von Energieautarkie und deutlich gesunkenen Anlagekosten. Zum Vergleich: Der Haushaltsstrompreis liegt im Schnitt bei fast 26 Cent pro Kilowattstunde, die Kosten für die Versorgung vom eigenen Dach sind inzwischen auf rund 9 Cent pro Kilowattstunde gesunken.

Solarstrom-Interessierte brauchen nicht in die Ferne schweifen: Im Gaukönigshofener Ortsteil Wolkshausen hat der Fachhandwerksbetrieb „Suntec Energiesysteme“ seinen Sitz. Seit 2003 hat das inzwischen 40-köpfige Team um die beiden Geschäftsführer Jochen Hilpert und Florian Golinski schon mehr als 6.000 Photovoltaikanlagen in ganz Deutschland geplant und installiert.

Ein Grund für Landrat Eberhard Nuß, den erfolgreichen Projektieren von Anlagen und Batteriespeichern einen Besuch abzustatten. Auch Entscheider aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung haben sich angeschlossen, um mehr über Solarmodule, die Praktikabilität von E-Autos und die Firmengeschichte von Suntec zu erfahren.

              
Im ehemaligen Rinderstall fing alles an

Schon im gemeinsamen Studium hätten sie die Idee entwickelt, erklärt Geschäftsführer Florian Golinski dem 18-köpfigen Besucherteam. „Seitdem sind wir mit Herz und Blut in Sachen Photovoltaik aktiv“. Und wie sich das für junge, aufstrebende Idealisten gehört, startete die Firmengeschichte vor 15 Jahren nicht etwa in nagelneuen Hightech-Büros, sondern im ehemaligen Rinderstall von Jochen Hilperts Vater.

Wolkshausen kann stolz sein auf seine Solarjungs – und ist es auch: Im Jahr 2009 platzte Suntec aus allen Nähten, zudem kam die Sparte E-Mobilität neu hinzu. Ein großes Firmengelände mitsamt Neubau für Büros, Werkshalle und Lager musste her.

Also verzichteten die Bewohner vorübergehend auf ihren Sportplatz und ermöglichten so die Entwicklung hin zu einem der erfolgreichsten Solarhandwerksbetriebe in Bayern.

Doch das Geschäft mit dem Ökostrom auf dem Dach ist grundsätzlich von Höhen und Tiefen, von steiler Nachfrage dank staatlicher Förderprogramme und plötzlichen Einbrüchen bei deren Auslaufen gekennzeichnet. Darum müssen immer wieder spontan Lagerflächen auf- und abgebaut werden.

Suntec, Wolkshausen und die Solar-Bundesliga

Suntec und die Wolkshausener tragen´s mit Fassung: „Wir versuchen, die leerstehenden Scheunen im Ort taktisch zu nutzen“, sagt Jochen Hilpert augenzwinkernd. Und Florian Golinski ergänzt: „Wenn wir wachsen, wächst Wolkshausen mit.“  Welch' schöne Symbiose zwischen Unternehmen und Gemeinde!

Da wundert es nicht, dass es auch der Ort selbst zu Ruhm und Ehre gebracht hat: In der Solar-Bundesliga liegt Wolkshausen unter den Top 20. Eine Luftaufnahme beweist es. Hier kommt kaum ein Dach ohne Solarmodul aus.

Das hat auch Landrat Eberhard Nuß begeistert: „Was Ihr hier aus eigener Kraft aufgebaut habt, finde ich großartig“, sagte er bei der Führung durchs Betriebsgelände und beim Betrachten des firmeneigenen Fuhrparks - alles E-Autos! Die beiden Gründer und ihre deutschlandweit tätigen Vertriebsmitarbeiter verstehen sich als Treiber der E-Mobilität, leben es seit vielen Jahren vor: „E-Mobilität funktioniert einwandfrei und bringt ganz großen Fahrspaß“, so Hilpert. Um den zu unterstützen, haben sie schon vor Jahren außerhalb des Geländes eine kostenfreie Strom-Tankstelle aufgestellt – Tag und Nacht für jeden erreichbar. „Meine Photovoltaikanlage, mein Batteriespeicher, mein E-Auto – das werden die Statussymbole der Zukunft sein“, ist Golinski überzeugt.

Solarmodule auf Kirchtürmen und Hundehütten

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind nach einigen Stunden auf dem Gelände bestens informiert, die Begeisterung der Gründer für ihre gute Sache ist ansteckend. Und die vorgestellten Verbrauchszahlen belegen tatsächlich, dass wir mittendrin sind in der Energiewende: Erstmals wird mehr Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen als aus Kohle!

Bei der abschließenden Fragerunde kommt dann natürlich die Lebensdauer der Module auf den Tisch, wird aber mit einem Lächeln quittiert: Die älteste Anlage hat 34 Jahre auf dem Buckel, steht im Landkreis und produziert noch immer. Auch die scheinbar notwendige Südausrichtung bzw. die Eignung von Flachdächern ist schnell geklärt. Hilpert: „Norddächer bringen 85 Prozent des Ertrages. Und Solarmodule passen auch auf Kirchtürme!“

Was aber ist nun das Erfolgsmodell? Warum setzen Besitzer von Einfamilienhäusern, aber auch große Bürgerprojekte oder Unternehmen  auf Suntec? „Wir bieten Service von A bis Z“, sagt Golinski ohne Zögern. „Häuslebauer wissen zum Beispiel, dass gerade das Koordinieren der verschiedenen Handwerker unheimlich schwierig ist. Bei uns gibt´s alles aus einer Hand. Wir stellen das Gerüst, montieren die Sat-Schüssel, bauen die Anlage. Und wenn wir einen kaputte Dachziegel entdecken, tauschen wir die natürlich auch gleich mit aus.“

Von der solarbetriebenen Hundehütte über die Yacht bis zum 7-Megawatt-Park haben die beiden Überzeugungstäter schon alles gemacht. Träumen dürfen sie dennoch: Ihre große Zukunftsvision sind Induktionsstreifen auf Autobahnen.