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16.03.2022

Stadt und Landkreis Würzburg entwickeln nachhaltig und nachfrageorientiert den Wohnungsmarkt: Kreistag stimmt dem gemeinsamen Handlungskonzept Wohnen stadt.land.wü. zu

Wohnungsmärkte machen nicht an Stadt- und Gemeindegrenzen halt – gerade bei der Nachfrage nach Einfamilienhäusern gibt es starke Verflechtungen zwischen Stadt und Umland. Wohnungen sind in der Region gefragt wie nie und eben für die unterschiedlichen Bedürfnisse nicht immer einfach zu finden. Deshalb hat der interkommunale Ausschuss, ein Gremium bestehend aus dem Würzburger Oberbürgermeister und sieben Stadtratsmitgliedern sowie dem Landrat und sieben Kreistagsmitgliedern, beschlossen, bei der Aktualisierung das Handlungskonzept Wohnen für die Stadt Würzburg um den Landkreis Würzburg zu erweitern. Dabei geht es sowohl um die Stadt-Land Verflechtung, als auch um die eigenständige Entwicklung stadtferner Gemeinden.

„Mit der Kooperation von Stadt und Landkreis bei der Entwicklung des Wohnmarktes sollen die Potentiale der unterschiedlichen Gemeinden als Wohnstandort im gesamten Landkreis und die Handlungspotentiale für die Gemeinden aufgezeigt werden“, betonte Landrat Thomas Eberth bei der Vorstellung des Konzeptes. „Dabei sollen die Flächenpotentiale durch die Innenentwicklung in den Dörfern genutzt werden und der Nachverdichtung eine gewichtige Rolle zukommen – denn das ist das flächenschonende Potential der Landkreisgemeinden“, ist sich Eberth sicher.

Seit Anfang des Jahres 2021 arbeiteten Vertreter von Stadtverwaltung und Landratsamt gemeinsam mit dem unabhängigen Planungsbüro Timourou an einem Handlungskonzept Wohnen für Stadt und Landkreis Würzburg, mit dem gemeinsamen Ziel, Wohnungsmärkte nachhaltig und nachfrageorientiert zu entwickeln. Unter nachhaltiger Wohnungsmarktentwicklung verstehen die beteiligten Akteure, dass wirtschaftliche aber auch umwelttechnische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden sollen. Die Nachfrageorientierung soll das Wohnungsangebot nach den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger ausrichten.

Kreistag beschließt drei konkrete Handlungsfelder

Dem Kreistag wurden in der vergangenen Februar-Sitzung nun die Ergebnisse des Handlungskonzeptes Wohnen Landkreis Würzburg mit Empfehlungen zum Beschluss vorgestellt. Demnach wird die Verwaltung des Landkreises Würzburg beauftragt, gemeinsam mit den relevanten Wohnungsmarktakteuren an einer nachhaltigen Entwicklung mitzuwirken.

Als Eckpfeiler seines Konzeptes stellte Tobias Jacobs vom Planungsbüro Timourou die drei Handlungsfelder Wohnen im Ein- und Zweifamilienhaussegment, Wohnen im Geschosswohnungsbau sowie Seniorengerechtes Wohnen mit konkreten Handlungsansätzen vor. „Gerade altersgerechtes Wohnen in allen Landkreisteilen spielt schon heute eine wesentliche Rolle“, so der Landrat. „Und der Bedarf wird in den kommenden Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung noch steigen.“

Der Landkreis Würzburg wird dabei eine beratende sowie Austauschs- und Vermittlungsfunktion wahrnehmen. Im komplexen Handlungsfeld „Wohnen im Ein- und Zweifamilienhaussegment“ sollen die Aktivitäten im Bereich Innenentwicklung ausgeweitet und verstetigt werden. Als Beispiele dafür gelten unter anderem eine Erstberatung durch Architekten und die Präsentation von guten Praxisbeispielen.

Landrat Thomas Eberth: „Wir stellen die Weichen für das Wohnen der Zukunft“

Der Kreistag beschloss die Kenntnisnahme der Ergebnisse und Handlungsempfehlungen sowie die Beauftragung der Verwaltung einstimmig. Für Landrat Thomas Eberth ist damit eine wichtige politische Weiche gestellt, die den Landkreis Würzburg noch für Jahrzehnte prägen wird. „Wir stellen mit der Kooperation von Stadt und Landkreis in dieser Sache die Weichen für das Wohnen der Zukunft“, ist sich Eberth sicher.

“Weder die Wünsche der Menschen, noch die Wirtschaftlichkeit oder die Umwelt dürfen alleine betrachtet werden. Bei der Sicherung elementarer Grundbedürfnisse – wie etwa der Bereitstellung von Wohnraum – müsse man den Blick stets weiten und nicht am Ende der Verwaltungsgrenzen aufhören zu denken. Stadt und Landkreis Würzburg haben sich mit der Entscheidung zu dieser Kooperation zusammen auf den Weg in die richtige Richtung gemacht.“

Auch Michael Dröse, Leiter der Kreisentwicklung im Landkreis Würzburg, freut sich über das Konzept: „Damit haben Gemeinden aber auch Privatinvestoren einen klaren Überblick und Handlungsleitfaden, wo und wie neuer Wohnraum entstehen muss, um den Landkreis attraktiv für alle Generationen zu entwickeln.“