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30.05.2014

Tag der Organspende - Gesundheitsamt startet Aufklärungskampagne

Am Samstag, 7. Juni 2014 ist der weltweite Tag der Organspende. In Deutschland setzen derzeit etwa 12.000 schwer kranke Menschen ihre Hoffnung in die Transplantation eines Organs. Alleine 8.000 Menschen warten derzeit auf eine neue Niere. Ihr Überleben und ihre Lebensqualität hängen von der Bereitschaft ihrer Mitmenschen ab, Organe nach dem Tod zu spenden. Das Gesundheitsamt Würzburg startet jetzt in Schulen, Betrieben und Vereine eine lokale Aufklärungskampagne.

Da es in den letzten Jahren vermehrt zu Unstimmigkeiten beim Vergabeverfahren von Spenderorganen gekommen ist, ist die Zahl der Organspender um fast ein Drittel gesunken (Quelle: DSO - Deutsche Stiftung Organtransplantation, 2011: 343 Spender, 2013: 230 Spender). „Die Skandale letztes Jahr haben für einen starken Einbruch der Spenderwilligen gesorgt“, berichtet Ulrike Friederich, Referentin des Gesundheitsamtes. „Die Zahl der benötigten Organe steigt jedoch stetig an. Aufgrund von neuen medizinischen Möglichkeiten können Betroffene zwar länger ohne Spenderorgan überleben, eine dauerhafte Lösung ist dies jedoch nicht.“

Die Unstimmigkeiten führten zu wesentlichen Änderungen der Transplantationsgesetze von 1997, die im August 2013 mit großer Mehrheit im Deutschen Bundestag verabschiedet wurden. So wurden in den Transplantationszentren die zuständigen Konferenzen um einen zusätzlichen Facharzt, der nichts mit der Transplantation zu tun hat, erweitert. Außerdem wurde eine unabhängige Meldestelle für Auffälligkeiten in der Transplantationsmedizin eingerichtet, bei der Unstimmigkeiten und Verstöße gemeldet werden können. Mit diesen Neuerungen versucht man, das verlorene Vertrauen wieder aufzubauen.

Neue Kampagne zur Organspende-Aufklärung startet

Das Gesundheitsamt Würzburg startet aktuell eine neue Kampagne zur Organspende-Aufklärung. Da für die Bereitschaft, Organe nach dem Tod zu spenden, keinerlei Registrierung erforderlich ist, lässt sich nicht sagen, wie viele Menschen derzeit wirklich bereit sind, Organe zu spenden. Anders als in anderen Ländern muss in Deutschland ein Betroffener erst zustimmen, bevor er zum Organspender wird. Dies geschieht mit einem sogenannten Organspende-Ausweis. In anderen Ländern, wie in Italien, Österreich oder Spanien müssen Menschen dem Organspenden widersprechen, um nach dem Tod nicht zum Organspender zu werden. Da sich aus diesen Gründen in Deutschland nur wenige Gedanken um die Organspende machen, möchte das Gesundheitsamt aktiv aufklären und gleichzeitig auch sensibilisieren.

Info-Stand des Gesundheitsamtes am 7. Juni in Würzburg

Aus diesem Anlass wird es im Innenstadtbereich am 7. Juni 2014 einen Infostand geben, an dem Mitarbeiter des Gesundheitsamtes für Stadt und Landkreis Würzburg über die Neuerungen informieren möchten und bei Fragen zur Verfügung stehen. Zudem bietet das Gesundheitsamt kostenlose Vorträge in Schulen, Vereinen oder Betrieben an. „Auf diesem Weg möchten wir eine möglichst Breite Masse auf die Organspende aufmerksam machen“, so Timo Hofmann, Referent des Gesundheitsamtes, „und Menschen die Möglichkeiten geben, Fragen zu stellen und über das Thema zu diskutieren.“

Kontakt: Gesundheitsamt Würzburg, Paul Justice, E-Mail: p.justice@lra-wue.bayern.de, Tel. 0931 8003-651