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24.09.2010

Von der Kreidezeit in den virtuellen Unterricht katapultiert

Landkreis stattet seine Schulen mit Interaktiven Tafeln aus
 
Landrat Eberhard Nuß war begeistert, als ihm Karina Duller aus der 5c erklärte, wie das „Aktivboard“, die Interaktive Tafel in ihrem Klassenzimmer funktioniert. „Für einen wie mich, der mit quietschender Kreide und staubigem Tafellappen aufgewachsen ist, sind die neuen Aktivboards faszinierend“, staunte der Landrat über die neue Technik in der Realschule am Maindreieck in Ochsenfurt.
 
Auch Konrektorin Sonja Fischer-Seitz ist begeistert von den neuen interaktiven Schultafeln, die seit dem letzten Schuljahr Einzug halten in die Ochsenfurter Realschule. Das gesamte Kollegium sprach sich für die Einführung der modernen Technik aus, besuchte fleißig Schulungen und nutzt die Technik für alle Fächer. Landkarten für Erdkunde, Rechenbeispiele für Mathematik, Informationen für Deutsch oder Religion – alles ist darstellbar.
 
„Unsere Schülerinnen und Schüler sind mit viel Spaß dabei“, weiß Fischer-Seitz. Denn der Umgang mit dem modernen Unterrichtsmedium ist sehr anregend und motivierend zum Lernen. Die Lehrkräfte können spontan auf die Interessen der Schüler eingehen. Wenn während der Stunde aktuell Fragen auftauchen, lernen die Schüler gleich, wie man sinnvoll im Internet recherchiert und die gewonnenen Erkenntnisse umsetzt. Den Schülern wird die Software der elektronischen Tafeln auch zu Hause zur Verfügung gestellt. „Ein Standardrechner reicht zur Installation völlig aus.“, meint die Konrektorin. Die Schule konnte im Zuge des Umbaus auch ausgemusterte PCs an Schüler, die eventuell noch keinen Rechner besaßen, weitergeben. Hausaufgaben oder die Vorbereitung einer Präsentation für den Unterricht erledigen die Schüler dann zuhause am PC.
 
„Ein Ziel unseres Unterrichts neben anderen ist es, dass die Schüler frei sprechen lernen und Sachverhalte vor einem Publikum präsentieren können. Das ist mit dem Unterricht mittels Aktivboards sehr gut möglich“, erklärt Fischer-Seitz. Bisher hat die Realschule am Maindreieck acht Interaktive Tafeln, eine davon kann mobil eingesetzt werden. Mittelfristig sollen alle Unterrichtsräume mit den interaktiven Tafeln ausgestattet werden.
 
Für die Lehrer hat der Unterricht mit dem Aktivboard große Vorteile. Alle Tafelbilder, die früher mit dem nassen Schwamm weggewischt werden mussten, bleiben erhalten. Man kann also eine Unterrichtseinheit durchblättern, wiederholen und immer wieder nutzen.
 
Ein wichtiger Aspekt ist es, die Schüler auf einen bewussten und kritischen Umgang mit dem Medium Internet hin zu erziehen. Durch die tägliche Beschäftigung mit dem Aktivboard wird dies permanent eingeübt.
 
In der Kreistagssitzung vom 20. September entschied der Kreistag einstimmig, dass weitere zwölf interaktive Tafeln mit den dazugehörigen Laptops für die Realschule am Maindreieck angeschafft werden sollen. Kostenpunkt: 75.000 Euro. Auch die Leopold-Sonnemann-Realschule Höchberg ist seit 2009 mit zehn Aktivboardtafeln ausgestattet.
 
Stefan Dürr, verantwortlicher Sachbearbeiter für die Schulen in Sachaufwandsträgerschaft des Landkreises erklärt, dass es am Deutschhaus-Gymnasium und am Gymnasium Veitshöchheim bislang vereinzelt in den Fachräumen Interaktive Tafeln gibt. Für Veitshöchheim sollen heuer noch drei weitere fahrbare Tafeln angeschafft werden. „Der Unterricht an den Realschulen ist grundsätzlich EDV-lastiger, deshalb ist hier der flächendeckende Bedarf an Aktivboards auch größer als am Gymnasium“, erläutert Dürr.
 
Landrat Nuß ist stolz darauf, dass die Schulen in Trägerschaft des Landkreises als sehr gut ausgestattet gelten. „Wir geben viel Geld aus, damit die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Schulbildung optimal sind. Das gilt  für unsere beiden Gymnasien und die beiden Realschulen ebenso wie für die Förderschulen und Berufsschulen, für die wir den Sachaufwand finanzieren.“