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04.04.2022

Weitere JaS-Stellen in Gerbrunn und Reichenberg und ein neuer Familienstützpunkt in Kist: Landkreis Würzburg baut Hilfen für Familien aus

Der Landkreis Würzburg baut seine Hilfen für Familien, Kinder und Jugendliche weiter aus. In der vergangenen Sitzung des Jugendhilfeausschusses beschlossen die Mitglieder die Förderung von zwei neuen Stellen für Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) mit jeweils einer halben Vollzeitstelle an der Eichendorff-Grundschule in Gerbrunn und der Grundschule Reichenberg. Des Weiteren wurde der Antrag auf Einrichtung eines Familienstützpunktes in Kist positiv beschieden. Eine Förderung wäre bereits ab September 2022 möglich.

Jugendsozialarbeit an Schulen als wichtige Stütze für Kinder, Eltern und Lehrkräfte

Zur Unterstützung von Familien mit besonderer Belastung, Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten oder Lernschwierigkeiten gibt es im Landkreis Würzburg bereits ein breites Netzwerk von Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS). Während der Bedarf an Unterstützung anfänglich vor allem an weiterführenden Schulen erkannt wurde, scheint dieser in den letzten Jahren auch an den Grundschulen zuzunehmen. Immer mehr Schülerinnen und Schüler sind schon in den ersten Schuljahren unter anderem mit erheblichen erzieherischen, psychosozialen und familiären Problemen konfrontiert. Diese äußern sich im Alltag konkret in Form von Schulverweigerung, erhöhter Aggressivität oder Mobbing.

Dem Jugendhilfeausschuss lagen nun jeweils ein Antrag aus den Gemeinden Gerbrunn und Reichenberg mit den Stellungnahmen der dortigen Grundschulleitungen zur Einrichtung einer solchen JaS-Stelle vor. Einstimmig bestätigten die Ausschussmitglieder den Bedarf und befürworteten die Förderung der weiteren Stellen vorbehaltlich der Zusage staatlicher Zuschüsse. An den Kreistag erging die Empfehlung, entsprechende Mittel im Jugendhilfehaushalt bereitzustellen.

Die Kosten für eine JaS-Stelle betragen jeweils rund 42.000 Euro pro Jahr. Der Freistaat Bayern und der Landkreis Würzburg bezuschussen diese mit jeweils 8.160 Euro.

Familienstützpunkt in Kist ist Nummer neun im Landkreis Würzburg

Die Familienstützpunkte im Landkreis Würzburg stehen Eltern und Familien mit Beratungs- und Bildungsangeboten zur Seite. Die Mitarbeitenden organisieren direkt in den jeweiligen Gemeinden Informationsabende, Kurse, Spieletage und Aktionen aber stehen Familien auch als Ansprechpartner in allen Lebenslagen zur Verfügung. „Äußerst wertvoll und dringend benötigt“, wie es aus dem Antrag der Gemeinde Kist auf Einrichtung eines Familienstützpunktes hervorging, der dem Jugendhilfeausschuss zum Beschluss vorlag.

Über das Förderprogramm des Freistaats Bayern „Strukturelle Weiterentwicklung kommunaler Familienbildung und Familienstützpunkte“ erhält der Landkreis Würzburg jährlich auf Grundlage der Geburtenzahlen eine Förderung von 48.000 Euro zur Einrichtung von Familienstützpunkten. Der Landkreis selbst hat dies inzwischen mit Mitteln des Jugendhilfehaushalts von 122.000 Euro aufgestockt und damit den Betrieb von bisher insgesamt acht Familienstützpunkten (Aub, Eisingen, Giebelstadt, Ochsenfurt, Kürnach, Reichenberg, Rottendorf und Waldbüttelbrunn) ermöglicht – mit Kist sind es bald neun an der Zahl. Seitens des Amtes für Jugend und Familie könnte Einrichtung nach Abschluss aller Vereinbarung bereits ab September 2022 ihre Arbeit aufnehmen.

Der Jugendhilfeausschuss stellte dafür die entsprechenden Weichen und beschloss nun einstimmig, einen neuen Familienstützpunkt in Kist zu fördern. An den Kreistag erging die Empfehlung, die erforderlichen Finanzmittel im Jugendhilfehaushalt zur Verfügung zu stellen.