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22.07.2022

Wespenplage 2022? Diese Tipps haben die Experten

Wer ein Stück Kuchen in der Nachmittagssonne oder ein leckeres Abendessen im Biergarten genießen möchte, hat derzeit schnell unliebsame Gäste mit am Tisch: Die Wespen sind wieder da – und manch einer spricht schon jetzt von einer regelrechten Plage.

Es kann in diesem Sommer zur Wespenplage kommen

Die Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege des Landratsamtes Würzburg, Jessica Tokarek, bestätigt dieses Empfinden zumindest teilweise: „Tatsächlich kann es bei uns in diesem Sommer zur Wespenplage kommen. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren sind die Wespen bereits zwei Wochen früher sehr aktiv“. Verantwortlich ist unter anderem der letzte verhältnismäßig milde Winter, außerdem die aktuelle Vegetation. Es ist heiß und trocken – ein Klima, das Wespen lieben. Dazu haben sie in den vergangenen Wochen genügend Futter für ihre Brut gefunden, weil es dieses Jahr reichlich Insekten gibt. Dass die schwarz-gelb gestreiften Tierchen sich trotzdem auf unser Essen stürzen, hat einen guten Grund: Ab Mitte/Ende Juli suchen sie hauptsächlich Futter für sich selbst. „Sie lieben Fleisch, vor allem Schinken, und Süßes“, so Tokarek.

Besonders zu schaffen machen uns zwei von insgesamt acht Wespenarten: die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Nur sie sind an süßen Getränken, Steak und Kuchen interessiert. Die Expertin mahnt: Auch, wenn diese beiden Wespenarten häufig sehr aufdringlich werden können, sind sie nützliche Tiere und dürfen nicht getötet werden, da sie unter Naturschutz stehen.

Bestimmte Lebensmittel halten Wespen vom eigenen Tisch fern

Doch wie die Wespen am besten von sich fernhalten? Dafür hat Jessica Tokarek einige Tipps. So gibt es Lebensmittel, deren Geruch Wespen nicht mögen und die daher auf den Esstisch gelegt werden können. Dazu zählen Tomaten, Zitronen, Lavendel, Minze, Basilikum, Teebaum und Nelke. „Es funktioniert auch super, Wespen ihr eigenes kleines ‚Buffet‘ anzubieten. Dazu einfach ein Schälchen mit Schinken und/oder überreifen Weintrauben etwa drei bis vier Meter abseits des eigenen Tisches anrichten – und zwar am besten eine gute halbe Stunde, bevor man selbst mit dem Essen beginnen möchte. Die Wespen haben dann nämlich bereits ihre Futterquelle gefunden und interessieren sich erst einmal nicht für weitere Futterstellen“, erklärt Tokarek. Honig und Marmelade empfiehlt die Expertin dafür nicht, auf beides reagieren Wespen sehr aggressiv. Generell sollten eigene Nahrungsmittel im Freien immer gut abgedeckt werden.

Und: In der Nähe von Wespen heißt es, die Ruhe zu bewahren. Die Insekten wollen Menschen in der Regel nicht angreifen, sondern sind lediglich auf Nahrungssuche. Wespen fühlen sich erst dann angegriffen, wenn Menschen Abwehrbewegungen machen.

Kühlung, Hausmittel, Hyposensibilisierung - das hilft bei Wespenstichen 

Manchmal hilft alle Vorsicht nicht – und die Wespe sticht trotzdem. In diesem Fall rät das Gesundheitsamt von Stadt und Landkreis Würzburg vor allem eins: kühlen, kühlen, kühlen. Das lindert den Schmerz und reduziert die Schwellung. Dazu sollten am besten Kühlpacks aus dem Gefrierfach oder Eiswürfel in ein sauberes Tuch gewickelt und auf den Stich aufgelegt werden. Auch spezielle Kühlgele gegen Insektenstiche aus der Apotheke schaffen Linderung. Klassische Hausmittel wie aufgeschnittene Zwiebeln oder Zitronen können ebenfalls helfen.

Gefährlich sind Wespenstiche in der Regel nur für Menschen mit einer entsprechenden Allergie. Wer nach einem Stich mit Symptomen wie Atemnot, Schwindel oder Erbrechen reagiert, sollte umgehend einen Notarzt rufen. Personen, die den Verdacht auf eine Allergie haben, können sich bei einem Arzt testen lassen und werden dann mit einem Notfallset ausgestattet. Dieses enthält Medikamente wie Cortison und Adrenalin und sollte immer bei sich getragen werden.

Für Allergiker ist es außerdem möglich, eine Hyposensibilisierung durchführen zu lassen. Dabei spritzt ein Facharzt eine verdünnte Lösung mit dem allergieauslösenden Gift in den Oberarm des Betroffenen. Dadurch kann sich der Körper langsam an den Stoff gewöhnen und die allergischen Reaktionen nehmen ab.