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10.05.2021

Wildtiersammelstelle in Oberpleichfeld eröffnet
Vorbeugender Seuchenschutz bei Afrikanischer Schweinepest

Mit der Wildtiersammelstelle in Oberpleichfeld gibt es nun im Landkreis Würzburg drei solcher Sammelstellen, die zu den vorsorglichen Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung, derzeit vor allem der drohenden Afrikanischen Schweinepest (ASP) dienen. Sie können in „Friedenszeiten“ von der Jägerschaft zur Entsorgung von Fallwild und von nicht zur Lebensmittelgewinnung verwertbarem Wild sowie dem zugehörigen Aufbruch genutzt werden. Im Seuchenfall dienen sie der Entsorgung von seuchenverdächtigem Wild als Verwahrstellen. Zur Abdeckung des Landkreisgebietes wählte das Veterinäramt die Standorte an der Kompostieranlage in Oberpleichfeld, in Neubrunn sowie im Bereich des Kreisbauhofes in Giebelstadt.

Landrat Thomas Eberth begutachtete die Wildtiersammelstelle in Oberpleichfeld gemeinsam mit dem Leiter des Veterinäramtes, Dr. Otto Erb, dem Leiter der Liegenschaftsverwaltung am Landratsamt, Martin Umscheid, dem Jagdbeauftragten des Landkreises, Alexander Ilbeck, dem Vorsitzenden der Kreisgruppe Würzburg im Landesjagdverband Bayern e.V., Michael Hein sowie dem Jäger Friedbert Bauer aus Bergtheim, Mitglied im Kreisverband. Bauer kommt hier eine besonders wichtige Aufgabe zu: Er betreut die Wildtiersammelstelle ehrenamtlich, kontrolliert die Leerung der fünf 240-Liter-Tonnen, die Funktionsfähigkeit der eingebauten Kühlanlage und die Sauberkeit vor Ort. Für diesen Einsatz dankte Landrat Thomas Eberth ganz besonders. „Die Anlagen unserer Wildsammelstellen sind optimal durchdacht, mit einer Kühlung, einer Regenwasserzisterne, die das Wasser für die Säuberung sammelt und einer Zisterne, die das Schmutzwasser auffängt. Die Sammelbehälter sind gut verschlossen gegen Unbefugte, und an die Nachhaltigkeit ist vom Regenwasser bis zu den organisch abbaubaren Reinigungsmitteln gedacht“, so der Landrat. Mit den drei Standorten im Norden, Süden und Westen hat der Landkreis für möglichst kurze Wege für die Jägerschaft gesorgt. „Damit unterstützen wir die Jägerschaft und sind für eventuelle Seuchenfälle vorbereitet“, freut sich der Landrat. Kreisvorsitzender Michael Hein zeigt sich über die Fertigstellung der Wildtiersammelstelle in Oberpleichfeld zufrieden. „Damit haben wir Jäger jetzt Anlaufstellen in allen Teilen des Landkreises“, so Hein.

Die drei Wildtierkörpersammelstellen ließ sich der Landkreis einiges kosten: insgesamt wurden hier von 2018 bis 2020 166.122 Euro verbaut. „Die Seuchenprophylaxe in Form der Wildtiersammelstellen wurde für ganz Bayern im Hinblick auf die drohende Afrikanische Schweinepest vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz angeordnet. Sie dient der Jägerschaft aber auch sonst, denn das Vergraben des Aufbruchs ist beispielsweise in trockenen Monaten oft nicht möglich“, beschreibt Dr. Otto Erb die Situation. Geleert werden die Behältnisse regelmäßig von der Tierkörperbeseitigungsanstalt Walsdorf bei Bamberg; hier ist der Landkreis Mitglied im Zweckverband.

„Ein vernünftiger Wildbestand, der Land- und Forstwirtschaft unterstützt, ein Miteinander der handelnden Personen und diese Sammelstellen zeigen, wie gut im Landkreis Würzburg zusammengearbeitet wird und genau so soll es bleiben“, bestätigten Hein und Landrat Eberth.