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22.03.2018

Zahlreiche Projekte von Museen bis E-Lade-Stationen - Viel Lob fürs Regionalmanagement des Landkreises

Als „Spätzünder“ bezeichnete Dr. Hellmut Fröhlich vom Bayerischen Finanz- und Heimatministerium das Regionalmanagement im Landkreis Würzburg, aber als einen sehr erfolgreichen und besonders fleißigen. Der Landkreis Würzburg war der vorletzte der bayerischen Landkreise, die zum 1. Januar 2016 ein Regionalmanagement eingeführt haben.

Er lobte besonders, dass im Landkreis Würzburg quer durch alle Handlungsfelder insgesamt neun Projekte gestemmt werden und für 2017/18 der Auftritt auf der Landesgartenschau als arbeitsintensive Herausforderung dazu kam. Gerade die Kooperation des Landkreises mit der Stadt in einem gemeinsamen Pavillon auf der Landesgartenschau Würzburg sei ein „sehr schönes Ergebnis“. „Sie haben die Weichen für die Zukunft des Regionalmanagements im Landkreis Würzburg erfolgreich gestellt, der Förderung für die kommenden drei Jahre steht nichts im Wege“, stellte der Vertreter des Finanz- und Heimatministeriums lobend fest.

Lob und Anerkennung gingen beim jährlichen Treffen der Lenkungsgruppe im Landratsamt Würzburg an die Adresse von Michael Dröse, Regionalmanager und Leiter des Stabsstellenfachbereichs Kreisentwicklung samt Team. Hier wurden in den vergangenen zwei Jahren mit geringem Personalaufwand zahlreiche Projekte angestoßen und weiterentwickelt. Landrat Eberhard Nuß zeigte sich beeindruckt von den bisher bereits erzielten Ergebnissen.


Museen, Theater, Kulturkompass

Das Museumsnetzwerk soll die 25 Museen der Landkreisgemeinden in ihrer praktischen Arbeit unterstützen, eine Museumsbroschüre und die Beteiligung am Internationalen Museumstag im Mai machen erfolgreich Werbung für die kleinen, aber feinen musealen Schatzkammern des Landkreises. Zum Museumsnetzwerk kommt neu nun auch das Museum für Franken in Würzburg und die Museen der Diözese Würzburg hinzu.

Ein ähnliches Unterfangen ist die aktuell erstellte Theaterbroschüre, die die mehr als 30 Laientheater im Landkreis zusammenfasst und auch die Profi-Bühnen darstellt. Ziel des Regionalmanagements ist es, auch ein Netzwerk Musik zu begründen und alle kulturellen Angebote, Einrichtungen und Veranstaltungen in einem „Kulturkompass“ für den Landkreis zusammenzufassen.

Im Handlungsfeld „Regionale Identität“ fanden bisher insgesamt acht Kommunen Hilfestellungen zur Willkommenskultur in ihren Rathäusern und Gemeinden. Dies soll auch den Zuzug von Arbeitskräften und Menschen mit Migrationshintergrund unterstützen und diesen das Ankommen erleichtern.


Nahversorgung und Gesundheitsförderung

Das Thema demografischer Wandel wurde u.a. mit einem Nahversorgungskonzept angepackt, das allen Landkreisgemeinden zur Verfügung steht. Auch konkrete Unterstützung in Erlabrunn, Riedenheim, Bieberehren und Tauberrettersheim erfolgten, um Strukturen der Nahversorgung zu verbessern.

Die betriebliche Gesundheitsförderung gerade für kleinere Unternehmen, die hierfür wenig finanzielle und personelle Kapazitäten haben, stand in einem weiteren Projekt im Mittelpunkt. Hier ging es 2017 um eine Rückenschule, 2018 soll die „Positive Psychologie“ als Prävention für psychische Belastungen angeboten werden.


Ausbildungs- und Arbeitsplätze, Gewerbeflächen finden  

Das Handlungsfeld Wettbewerbsfähigkeit fand Niederschlag in der Fachkräfte- und Nachwuchsoffensive. Druckfrisch liegt eine Arbeits- und Ausbildungsmappe für den Landkreis Würzburg vor, die Arbeitssuchende und Unternehmen in möglichst engen räumlichen Beziehungen zueinander bringen soll. Das Netzwerk Förderberatung ist ein attraktiver Selbstläufer, den Kommunen ebenso intensiv nutzen wie Unternehmen. Eine Infoveranstaltung für Steuerberater und Wirtschaftsprüfer als Multiplikatoren dieses Themas fand viel Anklang. Das Handlungsfeld „Siedlungsentwicklung“ brachte eine Immobilien- und Gewerbeflächenbörse als Ergebnis, in der alle Landkreisgemeinden freie Flächen und Gebäude bewerben können.


Energiesparen für Firmen, Häuslesbauer und Kinder

Das Handlungsfeld „Klimawandel und Energie“ kann als Erfolg eine gemeinsame Klimaschutzstrategie vorweisen, von der kleine und mittlere Betriebe, Schulen und Gemeinden profitieren konnten. Gemeinden wurden auch beim Aufbau einer E-Mobil-Ladeinfrastruktur unterstützt. Insgesamt gibt es bereits neun Ladestationen in acht Landkreisgemeinden. Ein großer Erfolg sind die Klimaaktionstage, die mit der Energieagentur Unterfranken in Kitas und an Schulen durchgeführt wurden. Hier konnten rund 800 Kinder und Jugendliche in Sachen Energiesparen und Klimaschutz geschult werden. Auch Hauseigentümer profitierten von der „Roadshow Energieberatung“ mit 40 kostenlosen Erstberatungen in zahlreichen Landkreisgemeinden durch qualifizierte Energieberater.


Landesgartenschau – 179 Tage, 1.000 Mitwirkende, 300 Angebote

Besonders umfangreich gestaltet sich das Kooperationsprojekt mit der Stadt Würzburg – der gemeinsame Auftritt auf der Landesgartenschau in Würzburg. Hier spiegeln sich die Themen Wettbewerbsfähigkeit, Regionale Identität sowie Klimawandel und Energie. An 179 Tagen bieten Stadt und Landkreis rund 300 Programmangebote mit mehr als 1.000 Mitwirkenden – Ehrenamtliche jeden Alters – sowie Tage der offenen Gartentüre und elf „Geheimtipps“ in der Region Würzburg.


Allianzen als Wegbereiter des Regionalmanagements

Zum LGS-Programm tragen auch die fünf Kommunalen Allianzen des Landkreises bei, die auch dem vor zwei Jahren neu gegründeten Regionalmanagement den Boden bereitet haben. Die gute Zusammenarbeit zwischen den Allianzen und dem Landkreis-Regionalmanagement lobte Oliver Weidlich von der Regierung von Unterfranken. Diese gute Verbindung will auch Regionalmanager Michael Dröse nutzen, um für den zweiten Projektzeitraum, der 2019 beginnt, gemeinsam nach lohnenden Projekten zu suchen und die Förderung hierfür zu beantragen.

Robert Bromma vom Amt für Ländliche Entwicklung sieht in den Bereichen Gewässerschutz und der Niedrigwasserproblematik wichtige Aufgaben für die Zukunft. Das unproblematische Zusammenspiel von Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepten (ILEK), Lokalen Aktionsgruppen (LAG) und Regionalmanagement im Landkreis Würzburg bewertete Dr. Fröhlich als herausragend. Leader-Manager Wolfgang Fuchs fand anerkennende Worte für die gute Vernetzung und Abstimmung aller Akteure durch das Regionalmanagement.

Oliver Weidlich empfahl, die Themen Innenentwicklung  mit dem Schwerpunkt, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, in den Blick zu nehmen, auch wenn die heterogene Struktur zwischen Speckgürtel um Würzburg und ländlichem Raum eine große Herausforderung für den Landkreis darstellt.