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25.05.2018

Firmenbesuch des Landrats bei Müllerbäck in Kist

Viel gelernt hat Landrat Eberhard Nuß bei seinem Firmenbesuch bei Müllerbäck in Kist über die Geheimnisse des viersträngigen Hefezopfs, über die Länge des Brötchenwanderwegs und wie man süße Brezeln schlingt. Beeindruckt zeigten sich auch die Teilnehmer des Firmenbesuchs von der modernen und sehr persönlich geprägten Betriebs- und Mitarbeiterführung des Unternehmens.

Landrat Eberhard Nuß besucht regelmäßig Unternehmen im Landkreis Würzburg als Teil der Wirtschaftsförderung des Landkreises, die im Rahmen der Kreisentwicklung von Regionalmanager Michael Dröse organisiert und vorbereitet werden.

Bäckermeister Karl Müller gründete Müllerbäck 1936 in der Würzburger Jägerstraße. 1953 baute Müller in der Frankfurter Straße neu und größer, und schon 1969 war der Umzug nach Kist nötig, um die steigende Kundennachfrage zu befriedigen. 1995 erfolgte der Stabwechsel von Wolfgang Müller auf die heutigen Geschäftsführer Lothar Skowronek und Jakob-Ludwig Schantz. Derzeit gehören 25 Filialen und knapp 200 Mitarbeiter zu Müllerbäck. Das Einzugsgebiet erstreckt sich von Rimpar über Würzburg bis Walldürn.

Diese Erfolgsgeschichte verdankt der Betrieb den Menschen, die hier mit Herzblut und Qualitätsbewusstsein arbeiten: Allen voran Bäckermeister Jakob-Ludwig Schantz, der täglich selbst in der Backstube steht und jeden seiner Mitarbeiter mit Namen kennt. Bürgermeister Volker Faulhaber betonte beim Firmenbesuch: „Müllerbäck gehört einfach zu Kist und ist ein sozial sehr engagierter Betrieb.“

 

Keine Nachwuchssorgen bei Bäckern und Konditoren

Landrat Eberhard Nuß lobte vor allem, dass Müllerbäck heimische Rohstoffe verwendet und somit die regionale Landwirtschaft stärkt. Die Qualitäten als Arbeitgeber von Bäckern, Konditoren, Bäckereifachverkäuferinnen und Verwaltungskräften sowie als Ausbilder in allen vier Berufen stellte Jakob-Ludwig Schantz dar. „Wir haben eine gute Mischung von Mitarbeitern: erfahrene Bäcker, die schon lange Jahre bei uns sind, dazu junge Meister mit frischen Ideen und immer auch Lehrlinge. Wer bei uns seinen Meister machen will, den unterstützen wir auch finanziell“, betont der Firmenchef.

Auch für die derzeit 13 Lehrlinge lohnen sich gute Noten in der Berufsschule: Es gibt „Zeugnisgeld“, und während der Ausbildung legt die Firma zum Tariflohn einen guten Teil drauf. „Wir haben keine Nachwuchssorgen bei den Bäckern und Konditoren“, so Schantz, allerdings fehlen uns die Bäckereifachverkäuferinnen. Verkaufsleiterin Margret Haßold hofft deshalb, dass das bayerische Ladenschlussgesetz bleibt, wie es ist. Denn die  langen Öffnungszeiten in den baden-württembergischen Filialen machen es noch schwerer, Verkäuferinnen zu finden.

Grundsätzlich möchten die beiden Geschäftsführer, dass der Müllerbäck-Slogan „Hier geht’s mir gut!“ für Mitarbeiter und Kunden gilt. Deshalb legt man in den Läden auch viel Wert auf ein angenehmes Ambiente und freundliche Bedienung. Die Mitarbeiter werden durch eine hohe Arbeitsplatzsicherheit, kostenlose Weiterbildungen, persönliche Entwicklungsgespräche, Betriebsfeiern und Informationsveranstaltungen motiviert.

 

870 Kilometer „Brötchenwanderweg“ täglich

Das zahlt sich auch wirtschaftlich aus: Der Umsatz stieg 2017 auf neun Millionen Euro, davon sind allein vier Millionen Euro Personalkosten. 819 Tonnen Mehl werden im Jahr verarbeitet, und der „Brötchenwanderweg“ beläuft sich täglich auf mehr als 870 Kilometern, d.h., Müllerbäck unterhält auch in strukturschwachen Ortschaften noch kleine Filialen, um die Nahversorgung aufrechtzuerhalten. „Manchmal kommt dabei nur eine schwarze Null heraus, aber uns ist der ländliche Raum eben auch wichtig“, erklärt Geschäftsführer Schantz.

 

Dem Teig muss man Ruhe gönnen

Verkaufshit Nummer 1 ist in Stadt und Landkreis Würzburg der „Ur-Kister“, das Hausbrot. 44 Sorten Brot kann Müllerbäck anbieten, dazu 26 Sorten Brötchen, 13 Sorten Feingebäck. Wie alles am besten gelingt und schmeckt, weiß Produktionsleiter Jan-Udo Fabian genau: „Lange Ruhezeiten sind wichtig! Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Teige, die 24 Stunden ruhen durften, die Gluten-Unverträglichkeit deutlich senken.“ „Das beste Backmittel ist die Zeit“, ergänzt Bäckermeister Jakob-Ludwig Schantz.

Gelebte Werte motivieren die Mitarbeiter

Das familiäre Betriebsklima und vor allem die Freude an der Arbeit bei den „Müllerbäckern“ kam bei allen Delegationsteilnehmern des Landrats gut an.

Beeindruckt zeigten sich die Vertreter der Handwerkskammer für Unterfranken, Hauptgeschäftsführer Ludwig Paul und Stefan Beil, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Würzburg, von den gelebten Werten bei Müllerbäck: Führung, Weiterbildung, Verantwortung, Entfaltung der Mitarbeiterpotenziale, Solidarität untereinander und damit ein familiäres Betriebsklima seien die besten Motivationsthemen, mit denen Betriebe heute bei Mitarbeitern punkten können.

Einzig der Öffentliche Nahverkehr, der besonders für Auszubildende ohne Führerschein oder Auto wichtig ist und die zu sehr frühen Arbeitszeiten in der Backstube oder in den Filialen erscheinen müssen, wurde als Problem angesprochen.