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20.06.2018

Geschmackvolles und Heilsames aus Kräutern - Firmenbesuch des Landrats in der Kräuterstube Fuchsstadt

„Für mich schließt sich heute ein Kreis, ich war im November 2014 zur Eröffnung der Kräuterstube hier und bin beeindruckt, was Wilma Wolf in den knapp vier Jahren bereits alles auf die Beine gestellt hat.“ So eröffnete Landrat Eberhard Nuß den Firmenbesuch, der ihn und eine Delegation, bestehend aus VertreterInnen von Arbeitsagentur, Landratsamt und Gemeinde, nach Fuchsstadt in die Kräuterstube von Wilma Wolf führte.

Die Diplom-Biologin und zertifizierte Kräuterführerin hat aus der ehemaligen Bräustube eine Kräuterstube gemacht. Das Fachwerkhäuschen ist zu einem Treffpunkt für Menschen geworden, die Wildkräuter, natürliche Aromen, Gewürze und Rosen schätzen.

Das Angebot ist dabei stark saisonabhängig, denn auch in der Region findet sich in jeder Jahreszeit etwas, das eine bodenständige Natur- und Kräuterliebhaberin nutzen kann. „Meine Arbeitszeiten richten sich nach der Natur, wenn vieles zu ernten und zu verarbeiten ist, sind die Tage natürlich auch länger“, erzählt Wilma Wolf, die die Delegation mit ihrem Fachwissen und ihrem Ideenreichtum beeindruckte.

Aktuell stehen die Rosen in voller Blüte – und so dreht sich im Hause Wolf alles um Rosen: sie werden handverlesen weiterverarbeitet zu Salzen, Sirup, Zucker, Limonade, Butter und Brotaufstrichen. Wilma Wolf bevorzugt dabei alte Sorten wie die Damaszener-Rosen, die relativ anspruchslos sind und herrliche Düfte hervorbringen. Davon konnte sich auch die Delegation bei einem Schnuppertest überzeugen.

Alles reine Natur

Chutneys, Sirup, medizinische Tropfen, aromatisierte Zucker, Liköre und herzhafte Aufstriche runden das Angebot der kleinen Kräutermanufaktur ab – je nach Jahreszeit mit völlig unterschiedlichen Zutaten. Alle Produkte haben eines gemeinsam: Sie kommen ohne Geschmacksverstärker, Konservierungs- und Zusatzstoffe aus. Wilma Wolf schwört beim Herstellen ihrer Erzeugnisse auf beste, naturbelassene Zutaten und alte Techniken. Die Freude an der Kreativität, die ihr die Natur ermöglicht, merkt man der Inhaberin in jedem Satz an. Bei den Zutaten, die sie zukauft, achtet sie auf biologischen Anbau und bevorzugt regionale Erzeuger.

Ihr Ziel ist dabei, ein „Netzwerk Natur“ zu schaffen und so das Wissen über die Wild- und Heilkräuter zu erhalten und an möglichst viele interessierte Menschen weiterzugeben. Dazu bietet sie Seminare und Kräuterführungen an. Auch der schonende Umgang mit der Natur sowie der Erhalt der Artenvielfalt liegen der Biologin am Herzen. Als Mitglied im Verein „Kräutervielfalt Franken“ ist sie bereits gut vernetzt und möchte dies noch weiter ausbauen. Um selbst Heilkräuter zu ziehen, braucht es keinen großen Garten, erklärt die Kräuterexpertin. Selbst in Töpfen auf dem heimischen Balkon ist es möglich, Schmackhaftes, Gesundes und Wohltuendes anzupflanzen.

Aktuell ist die Kräuterstube reine Familiensache mit Wilma Wolf an der Spitze. Dabei macht sie vieles selbst, wie die Arbeit am Schreibtisch oder das Ausprobieren neuer Ideen und Rezepte. Bei der Herstellung der Produkte und deren Präsentation in der Kräuterstube, der Pflege des Gartens, des Anwesens und der Ernte der Grundzutaten für ihre Erzeugnisse wird sie unterstützt von ihren Kindern Julia und Max, sofern es Studium und Schule zulassen.

Sozialer Mittelpunkt in Fuchsstadt

Die Kräuterstube (und im Sommer auch der Biergarten) ist jeden Freitag und Sonntag ab 14.30 Uhr geöffnet und bildet dann einen sozialen Mittelpunkt im Dorf. Gerade auch für ältere Einwohner, die schon einen Stammtisch gegründet haben und treue Kunden sind. Darüber hinaus kann das Anwesen auch für Familien– oder Firmenfeiern und Seminare gebucht werden. Dem Speisenangebot sind dabei fast keine Grenzen gesetzt – von der fränkischen Bratwurst bis hin zum vegetarischen Buffet ist alles möglich.

Der Landrat freute sich, mit diesem Firmenbesuch eine kleine Kräutermanufaktur kennenzulernen: „Mir liegen diese Ideenschmieden sehr am Herzen, die meist mit viel Herzblut und Leidenschaft geführt werden, so wie ich das auch hier in Fuchsstadt erleben konnte“.