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Vorsorge für Krisenlagen

Schwere Unwetter oder Überschwemmungen, Störungen der Trinkwasserversorgung oder längere Stromausfälle sind zum Glück sehr selten. Dennoch ist es beruhigend für Notfälle gut gewappnet zu sein. Wer vorbereitet ist, behält im Fall der Fälle leichter einen klaren Kopf.

Aktuelle Situation und Wahrscheinlichkeit eines »Blackouts«

In Deutschland wird derzeit über die Wahrscheinlichkeit eines schweren und länger anhaltenden Stromausfalls diskutiert. Ein Blackout ist ein unkontrolliertes und unvorhergesehenes Versagen von Netzelementen. Das führt dazu, dass größere Teile des europäischen Verbundnetzes oder das gesamte Netz ausfallen (sogenannter Schwarzfall).

Für die Energieregulierung zuständig ist die Bundesnetzagentur – und sie schätzt die Gefahr für einen solch katastrophalen Blackout als äußerst gering ein.

Das elektrische Energieversorgungssystem ist mehrfach abgesichert und verfügt über zahlreiche Sicherungsmechanismen, die selbst bei größeren Störungsereignissen einen völligen Zusammenbruch des Übertragungsnetzes verhindern sollen.

Wie bekomme ich Informationen im Fall der Fälle?

  • Radio (batterie- oder solarbetrieben)
  • Autoradio
  • ggf. (mobile) Lautsprecherdurchsagen
  • ggf. aktuelle Handzettel
  • Informationspunkte und Leuchttürme in Ihrer Gemeinde

Was sind Notfallpunkte in den Gemeinden?

Im großen Krisen- und Katastrophenfall ist die Information der Bevölkerung unabdingbar. Der Katastrophenschutz unterscheidet zwischen zwei Anlaufpunkten:

  • Informationspunkt: Bürgerinnen und Bürger bekommen hier in erster Linie Informationen. Ein Informationspunkt ist nicht dazu gedacht, Notrufe entgegenzunehmen oder sonstige Zusatzleistungen (Verpflegung, Unterkunft etc.) an die Bevölkerung abzugeben.
  • Leuchtturm: Auch ein Leuchtturm kann natürlich der Informationsausgabe dienen. Als vorrangiges Leistungsmerkmal soll ein Leuchtturm aber in jedem Fall die Möglichkeit bieten, im Bedarfsfall einen Notruf absetzen zu können.

Wie sorge ich vor?

  • Haben Sie batteriebetriebene Taschenlampen griffbereit.

  • Halten Sie Kerzen, Streichhölzer und Feuerzeuge vor. Um die Brandgefahr zu reduzieren, stellen Sie die Kerzen am besten in Windlichter.
     
  • Sind Sie noch im Besitz eines batteriebetriebenen Radios? Falls nicht, unbedingt ausrüsten, damit Sie bei einem langanhaltenden Stromausfall Mitteilungen der Behörden verfolgen können.
     
  • Vergessen Sie die Hausapotheke nicht.
     
  • Fällt die Heizung aus, sind Sie froh über zusätzliche Decken und Schlafsäcke.
     
  • Nehmen Sie technische Geräte vom Netz, damit es beim Wiederkehren des Stroms nicht zu einer sofortigen Überlastung kommt.

Nicht hamstern, aber vorsorgen:

  • Bei einem langanhaltenden Stromausfall bleiben auch Supermärkte geschlossen. Deshalb ist es sinnvoll, einen Vorrat an Getränken und haltbaren Lebensmitteln anzulegen. Auf der Seite www.vorratshaltung.bayern.de finden Sie Hinweise zur Erstellung einer cleveren Vorratskiste. 
     
  • Kleinere Mahlzeiten können Sie auf einem Campingkocher zubereiten. Wenn Sie einen Garten haben, kommt natürlich auch ein Holzkohle- oder Gasgrill in Frage. Keinesfalls im Haus grillen – es besteht erhebliche Vergiftungsgefahr durch Kohlenmonoxid!
      
  • Vergessen Sie die Hausapotheke nicht. Eine Checkliste wichtiger Medikamente und Verbandsmaterialien finden Sie auf den Seiten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Wie verhalte ich mich während eines Blackouts?

Vorab: Ein vorübergehender Stromausfall ist kein Notfall. Informationen erhalten Sie von Ihrem Stromnetzbetreiber. Kontaktieren Sie also nicht die Notrufnummern von Polizei oder Feuerwehr, um einen Stromausfall zu melden.

Ein längerer Stromausfall kann jedoch unter Umständen zu einem Notfall führen. Beachten Sie, dass nach einigen Stunden das Festnetztelefon nicht mehr funktioniert. Die Mobilfunknetze sind zum Teil nicht notstromversorgt, zudem zeigt die Erfahrung, dass die mobilen Netze in außergewöhnlichen Situationen überlastet sind. Wenn Sie einen Notruf absetzen müssen und das Telefonnetz ausgefallen ist, suchen Sie Hilfe bei den Notfall-Sammelstellen Ihrer Gemeinde. Folgende Handlungsempfehlungen geben wir Ihnen mit auf den Weg:

  • Ruhe bewahren und auf die Gesundheit achten!
  • Keine Notrufnummern anrufen, wenn nicht wirklich ein Notfall vorliegt! Es können ansonsten lebenswichtige Notrufe blockiert werden!
  • Alle Haushaltsangehörigen über den Stromausfall informieren und (wenn notwendig) die Zusammenführung organisieren.
  • Alle elektrischen Geräte ausschalten, die gerade in Verwendung waren bzw. Netzkabel ausstecken (z. B. Bügeleisen, Herd).
  • Radio auf UKW (FM) einstellen, um Informationen zu erhalten.
  • Licht- und Wärmequellen überprüfen und bereitlegen.
  • Stolperfallen im Haus entfernen.
  • Sorgsam mit Wasser umgehen.
  • Abfall möglichst vermeiden und in Müllsäcken sammeln.
  • Rasch verderbliche Lebensmittel primär verbrauchen oder – wenn möglich – verarbeiten.
  • Ist eine Holzzentralheizung vorhanden, darauf achten, dass es zu keiner Überhitzung kommt.
  • Überprüfen, ob es pflegebedürftige Menschen im Umfeld gibt, die nun nicht mehr versorgt werden.
Notfallpunkte in den Gemeinden
© Open Street Map

Notfallpunkte in den Gemeinden

 

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