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26.09.2012

Veränderungen im Rettungsdienst zum 1. Oktober


Am 1.Oktober 2012 werden weitreichende Veränderungen rettungsdienstlicher Versorgungsstrukturen im Landkreis Würzburg umgesetzt. In Giebelstadt und Uettingen entstehen neue Rettungswachen, jeweils mit 24h-Vorhaltung eines Rettungswagens (RTW). Der Standort Kist wird umgewandelt und hält künftig täglich zwölf Stunden einen RTW vor.
 
Der Beschluss zur Umsetzung der neuen rettungsdienstlichen Strukturen wurde am 27. Oktober 2011 in der Verbandsversammlung des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung gefasst. Der Verbandsvorsitzende Landrat Nuß wurde ermächtigt, die Zustimmung der Kostenträger zur Umsetzung  der geplanten Maßnahmen zu beantragen; dies geschah mit Antrag vom 7. Dezember 2011. Die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern hat mit Schreiben vom 29.Dezember 2011 ihre Zustimmung geäußert, die Kosten zu übernehme.

Für die Durchführung des Rettungsdienstes an einer Rettungswache in Giebelstadt sowie für die „Aufstockung“ des bisherigen Stellplatzes in Uettingen zu einer Rettungswache war die Einleitung eines Auswahlverfahrens durch die Geschäftsstelle des Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Würzburg unabdingbar. Das Verfahren wurde, wie gesetzlich gefordert, transparent und nach objektiven Kriterien im Rahmen eines europaweiten Auswahlverfahrens durchgeführt. 

Innerhalb der bis zum 21.Mai 2012 gesetzten Angebotsfrist ging ein Angebot der Malteser Rettungsdienst gGmbH zur Durchführung des Rettungsdienstes an der Rettungswache in Uettingen sowie ein Angebot des BRK für die Durchführung des Rettungsdienstes am Standort Giebelstadt ein. Weitere Angebote wurden beim ZRF Würzburg nicht eingereicht. 

Für die Entscheidung waren gemäß Art. 13 Abs. 3 Satz 4 Bayerisches Rettungsdienstgesetz (BayRDG) insbesondere eine effektive Leistungserbringung sowie wirtschaftliches und sparsames Verhalten maßgeblich. Beide Bewerber sind als zuverlässige und kostenbewusste Durchführende des Rettungsdienstes im Rettungsdienstbereich Würzburg bestens bekannt. Am 11. Juni 2012 wurde in der Verbandsversammlung der Beschluss gefasst, die beiden Anbieter mit der Durchführung des Rettungsdienstes in Giebelstadt und Uettingen zu beauftragen. 

Das Rote Kreuz und die Malteser nehmen den Betrieb ihrer Rettungswachen, mit Zustimmung des Zweckverbandes, am 1. Oktober 2012 in räumlichen Übergangslösungen auf. Beide Organisationen planen den zügigen Umzug in Liegenschaften, welche den Anforderungen einer Rettungswache dauerhaft gerecht werden. Im Rahmen des Mediengesprächs werden Vertreter von BRK und MHD unter anderem hierzu berichten. 

Die von der Verbandsversammlung beschlossenen Veränderungen basieren weitgehend auf Empfehlungen des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM) in München, welches Einsatzdaten aus dem Rettungsdienstbereich Würzburg ausgewertet hatte. Im Zusammenwirken von Landrat Nuß, den Würzburger Hilfsorganisationen (BRK, Malteser und Johanniter) und den beiden Ärztlichen Leitern Rettungsdienst (Dr. Martin Kraus und Dr. Christian Sommer) ist es gelungen, die vom INM den Krankenkassen empfohlene Schließung der Rettungswache Kist abzuwenden. Diese wird künftig mit Personal und Fahrzeugen aus Würzburg (MHD und BRK) zwölf Stunden täglich betrieben. Bereits zum 1. April 2012 wurde die rettungsdienstliche RTW-Vorhaltung in Würzburg um 90 Wochenstunden erhöht. 

Die beiden neuen, zum 1. Oktober 2012 in Betrieb gehenden Rettungswachen in Giebelstadt und Uettingen schaffen für die Bevölkerung des Landkreises Würzburg eine weitere Verbesserung der rettungsdienstlichen Versorgungssicherheit und verkürzen - insbesondere im südlichen Landkreis Würzburg - die Anfahrtswege des Rettungswagens zu den Einsatzorten deutlich.