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16.12.2014

Landkreis Würzburg auf dem Fairtrade-Weg

Einzelhandel und Gastronomie zum Mitmachen gefordert

Den fairen Handel regional zu fördern, ist das Ziel des Kreistagsbeschlusses vom Juli dieses Jahres. Der Auftrag an die Verwaltung lautet dabei, den Titel „Fairtrade-Landkreis“ anzustreben.

Als Koordinator fungiert der Agenda-21-Beauftragte für den Landkreis Würzburg, Dr. Ulrich Gauer. Er berief im November erstmals eine Steuerungsgruppe ein, die den Weg zum Fairtrade-Landkreis ebnen soll. Ihr gehören vom Landratsamt Armin Stumpf, Leiter des Landkreis-Marketings, Dr. Ulrich Gauer, Agenda-21-Beauftragter des Landkreises als Koordinator der Steuerungsgruppe, sowie Eva-Maria Schorno für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an. Zudem sind Werner Stumpf, Vorsitzender des Harambee-Vereins Güntersleben und der Steuerungsgruppe Fairtrade-Town Güntersleben, Thomas Mitschke, Bildungsreferent des Weltladens Würzburg und Mitglied der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Würzburg, sowie Michael Röhm, Mitarbeiter und Initiator des Weltladens, Mitglieder der Steuerungsgruppe.

Landrat Eberhard Nuß freut sich über den nun angestoßenen Prozess: „Wir können damit einen Beitrag zu einer gerechteren Welt leisten. Fairtrade sichert den Menschen, die diese Waren produzieren, Löhne zu, von denen sie und ihre Familie leben können. Und das sollte überall auf der Welt so sein.“ Bereits seit Juli wird im Landratsamt, wo jährlich rund 50 Kilogramm Kaffee für Sitzungen und Besprechungen verbraucht werden, der „Würzburger Partnerkaffee“ ausgeschenkt, der von Kleinbauern in der Würzburger Partnerdiözese Mbinga in Tansania angebaut wird. Dazu kam nun als zweites Produkt ein Saft, gemixt aus fair gehandelten Mangos und heimischen Äpfeln aus Streuobstbeständen. 

Der Landkreis Würzburg muss jedoch noch weitere Kriterien erfüllen, bevor er das Label „Fairtrade-Landkreis“ erhalten kann. Und dazu braucht es die Unterstützung von Einzelhandel und Gastronomie. „Ich bitte alle Betriebe, die bereits Fairtrade-Produkte im Sortiment haben, sich bei uns registrieren zu lassen, damit wir die Bedingungen möglichst bald erfüllen können“, betont Landrat Nuß.

In Relation zur Einwohnergröße muss der Landkreis Würzburg 26 Einzelhandelsbetriebe, die mindestens ein Fairtrade-Produkt in ihrem Sortiment führen sowie 13 Gastronomiebetriebe wie Hotels, Cafés und Bäckereien, die ein Fairtrade-Produkt anbieten, vorweisen. Eine Übersicht über die bisher registrierten Betriebe findet man unter www.landkreis-wuerzburg.de/Agenda21/Fairtrade. Betriebe, die hier noch nicht gelistet sind, können sich beim Landkreis-Marketing, Dr. Ulrich Gauer, Tel. 0931-8003-434, Mail u.gauer@lra-wue.bayern.de melden.

Zudem müssen mindestens eine Schule, ein Verein und eine Kirchengemeinde im Landkreis gewonnen werden, die Fairtrade-Produkte verwenden und Bildungsaktivitäten zum Thema „Fairer Handel“ durchführen. Auch hier bittet Dr. Gauer Interessierte um Rückmeldungen an ihn.

Im Landkreis Würzburg gibt es mit Güntersleben bislang eine Fairtrade-Gemeinde; die Stadt Ochsenfurt strebt die Zertifizierung jetzt ebenfalls an. In fünf Gemeinden – Güntersleben, Hettstadt, Ochsenfurt, Randersacker und  Reichenberg – sind bereits Eine-Welt-Läden etabliert, die ausschließlich fair gehandelte Produkte anbieten. Auch die Stadt Würzburg ist seit November 2011 als Fairtrade-Stadt zertifiziert.

Den Gedanken des fairen Handels stellt auch der Eine-Welt-Tag am 10. Mai 2015 in Güntersleben in den Mittelpunkt. Mit kulturellen und kulinarischen Kostproben erwartet die Besucher ein erlebnisreicher Tag, an dem unter der Schirmherrschaft von Landrat Eberhard Nuß alle fünf Weltläden aus dem Landkreis sowie das Landkreis-Gymnasium Veitshöchheim beteiligt sein sollen.