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23.11.2015

Landkreis Würzburg bereit zur Fairtrade-Zertifizierung

Es ist eine stattliche Erfolgsbilanz: Mit 46 Einzelhandelsgeschäften, 28 Gastronomie-Betrieben, 13 Kirchengemeinden, sechs Schulen und vier Kindergärten sowie drei Vereinen, die allesamt fair gehandelte Produkte anbieten oder verwenden, hat der Landkreis Würzburg die Zielgerade zur Zertifizierung als Fairtrade-Landkreis erreicht.

Im Juli 2014 hatte der Kreistag des Landkreises Würzburg beschlossen, die Verwaltung damit zu beauftragen, den Landkreis mit der angestrebten Auszeichnung ein Stück weit „fairer“ zu machen. Vorbild war Güntersleben, das als erste Gemeinde im Landkreis Würzburg den Titel „Fairtrade-Gemeinde“ errungen hat. Vor kurzem wurde auch Ochsenfurt anerkannt, Gerbrunn hat sich auf den Weg zur Anerkennung begeben.
In acht Gemeinden – Erlabrunn, Güntersleben, Hettstadt, Ochsenfurt, Randersacker, Reichenberg, Rottendorf und Waldbüttelbrunn bestehen seit langem Weltläden, die ausschließlich fair gehandelte Produkte anbieten.

Landrat Eberhard Nuß freut sich über den nun vor dem Abschluss stehenden Prozess: „Wir können damit einen Beitrag zu einer gerechteren Welt leisten. Fairtrade sichert den Menschen, die diese Waren produzieren, Löhne zu, von denen sie und ihre Familie leben können. Und das sollte überall auf der Welt so sein.“ Bereits seit Juli 2014 wird im Landratsamt, wo jährlich rund 50 Kilogramm Kaffee für Sitzungen und Besprechungen verbraucht werden, der „Würzburger Partnerkaffee“ ausgeschenkt, der von Kleinbauern in der Würzburger Partnerdiözese Mbinga in Tansania angebaut wird. Dazu kam nun als zweites Produkt ein Saft, gemixt aus fair gehandelten Mangos und heimischen Äpfeln aus Streuobstbeständen.

In Relation zur Einwohnergröße musste der Landkreis Würzburg 26 Einzelhandelsbetriebe finden, die mindestens ein Fairtrade-Produkt in ihrem Sortiment führen sowie 13 Gastronomiebetriebe wie Hotels, Cafés und Bäckereien, die ein Fairtrade-Produkt anbieten, vorweisen. Diese Schallgrenzen sind nun weit übertroffen worden. Vor allem die Bildungsarbeit, die in den Schulen, zum Beispiel am Landkreis-Gymnasium Veitshöchheim, und in den Kindergärten geleistet wird, freut Michael Dröse, Leiter der Kreisentwicklung, der für die Umsetzung des Ziels „Fairtrade-Landkreis“ verantwortlich zeichnet. Er dankte in der Sitzung der Steuerungsgruppe besonders seiner Mitarbeiterin Brigitte Schmid, die in den letzten Monaten eifrig telefoniert und gemailt hatte, um die Kriterien zur Zertifizierung zu erfüllen.

Zur Steuerungsgruppe des Landkreises gehören neben Michael Dröse und Brigitte Schmid von der Kreisentwicklung im Landratsamt auch Dr. Ulrich Gauer, Agenda-21-Beauftragter des Landkreises, Eva-Maria Schorno für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Werner Stumpf, Vorsitzender des Harambee-Vereins Güntersleben und der Steuerungsgruppe Fairtrade-Town Güntersleben sowie Thomas Mitschke, Bildungsreferent des Weltladens Würzburg und Mitglied der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Würzburg.

Für die Übergabe der Auszeichnung zum „Fairtrade-Landkreis“ plant die Steuerungsgruppe im kommenden Frühjahr ein großes Fest.

Eine Übersicht über die bisher registrierten Betriebe findet man unter www.landkreis-wuerzburg.de / Agenda21/Fairtrade. Betriebe, Vereine, Schulen, Kindergärten und Kirchengemeinden, die hier noch nicht gelistet sind, können sich beim Landratsamt Würzburg, Brigitte Schmid, Kreisentwicklung , Tel. 0931-8003-852, b.schmid@lra-wue.bayern.de melden.