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03.12.2024

Nein zu Gewalt gegen Frauen! - Landkreis Würzburg setzt Zeichen mit Fahnen und stillem Marsch

Der Landkreis Würzburg sagt Nein zu Gewalt gegen Frauen - und hat am Internationalen Gedenktag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen in diesem Jahr ein besonderes Zeichen gesetzt. Zum internationalen Aktionstag am 25. November machten sich Landrat Thomas Eberth und die kommunale Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Würzburg Carmen Wallrapp auf einen stillen Marsch nach Randersacker.

Begleitet wurden sie dabei von einigen Bürgerinnen und Bürgern, Mitgliedern des Landtags sowie Vertreterinnen und Vertreter der Landkreisgemeinden, Mitgliedern des Zonta Clubs Würzburg und des Zonta Clubs Würzburg Electra, der früheren Oberbürgermeisterin der Stadt Würzburg Pia Beckmann und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Würzburg Monika Kraft. Auch der Leiter der Polizei-Dienststelle Würzburg Land Manuel Weikert folgte der Einladung der Gleichstellungsbeauftragten und eine Polizeistreife sicherte den Verkehr während des Marsches.

Fahnen und orangene Steine zur Erinnerung an die Opfer

Zuvor waren vor dem Landratsamt in der Würzburger Zeppelinstraße Fahnen gehisst worden, um das Thema weithin sichtbar zu machen. Carmen Wallrapp äußerte sich im Zuge dessen aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung besorgt. „Die Zahl der Opfer von häuslicher Gewalt hat im vergangenen Jahr um rund 6,5 Prozent zugenommen“, führte Wallrapp aus. Inzwischen sei nach den aktuellen Zahlen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens mindestens einmal Opfer von seelischer oder körperlicher Gewalt. Laut der Kriminalstatistik des Bundeskriminalamts wurden im vergangenen Jahr 256.276 Menschen zu Opfern häuslicher Gewalt, fast 181.000 davon sind weiblich. 155 Frauen sind in Deutschland im Jahr 2023 durch die Hand ihres Partners zu Tode gekommen.

Auch Landrat Thomas Eberth betonte: „Ja, es passieren schreckliche Dinge – in unserer Gesellschaft, in unserem Landkreis, auf der Straße und in der Partnerschaft. Und hinter jedem einzelnen Fall steckt eine Tragödie.“ Mit der Aktion wolle man betroffenen Frauen, Jugendlichen und Mädchen aber die klare Botschaft übermitteln, dass jederzeit Hilfe in der unmittelbaren Nähe bereitsteht. Als Symbol für die Last der Opfer trugen die Marschierenden orange eingefärbte Steine mit nach Randersacker.

Orangefarbene Sitzbank vereinfacht Zugang zu Hilfsangeboten

Nach der Ankunft am Rathaus der Marktgemeinde wurde in einem weiteren offiziellen Akt die orangefarbene „Wanderbank“ des Landkreises Würzburg an Bürgermeister Michael Sedelmayer übergeben. Die Bank in Signalfarbe wurde im November 2022 in einer Kooperation des Landratsamts, des Zonta Clubs Würzburg Electra sowie dem Gymnasium und der Gemeinde Veitshöchheim gestaltet. Ein auf der Bank angebrachtes Schild mit QR-Code ermöglicht den von Gewalt Betroffenen den direkten Zugang zu Hilfsangeboten. Nach Veitshöchheim, Ochsenfurt, Aub, Höchberg und Gelchsheim erreicht die „Wanderbank“ nun in Randersacker ihre sechste Station.