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Aktuelles vom GeschwisterClub

Nachrichten und Pressemitteilungen rund um den GeschwisterCLUB Würzburg finden Sie hier.

»Mit Familienwappen zum Ritterturnier«: Ein besonderer Tag für Geschwisterkinder von Kindern und Jugendlichen mit einer onkologischen Erkrankung

Am 24.04.2025 hatte der GeschwisterCLUB Würzburg zum ersten GeschwisterTAG auf dem Gelände des Familienstützpunktes Grombühl eingeladen.

Der GeschwisterTAG startete für 13 Kinder im Alter von 7 und 12 Jahren mit einer Kennenlernrunde, bei der Tierbildkarten für viel Spaß sorgten. Schnell wurden erste freundschaftliche Kontakte geknüpft. Die Kinder entdeckten mit dem „Kreis der Gemeinsamkeiten“ Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Schnell wurde deutlich, was alle verbindet: Jedes Kind hat einen Bruder oder eine Schwester, die an Krebs erkrankt war oder ist.

Mit der Rahmengeschichte um Sir und Lady Schlotterknie, ihren beiden Kindern Jakob und Anna und einem verloren gegangenen Familienwappen ging es anschließend zurück in die Ritterzeit. Ein besonderes Highlight war das Basteln eines Familienwappens, bei dem sich die Kinder mit den Stärken und Besonderheiten der eigenen Familie auseinandersetzten. Es entstanden wunderschöne Kunstwerke. Die Kinder hatten viel Freude daran, kreativ zu werden und ihr eigenes Familienwappen zu gestalten. „Es war beeindruckend zu sehen, welche Gedanken die Kinder mit der Gestaltung ihres Familienwappens verbinden“, erklärte Annegret Schreyer vom GeschwisterCLUB Würzburg.

In der Abschlussrunde ließen die Kinder den Tag Revue passieren und konnten ihre Eindrücke miteinander teilen. Alle waren sich alle einig: Das war ein toller GeschwisterTAG.

Text: Wibke Schmidt

Bildergalerie der gestalteten Familienwappen

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»Käfer Kalle sucht ein neues Zuhause«: Ein Nachmittag voller Freude und Kreativität für Geschwisterkinder von Kindern und Jugendlichen mit einer onkologischen Erkrankung

Unter dem Motto „Wir bauen uns ein Insektenhotel“ erlebten zehn Geschwisterkinder im Alter zwischen 6 und 16 Jahren am 07.03.2025 einen unvergesslichen Nachmittag voller Spaß und Kreativität. Organisiert wurde das Angebot im Rahmen des Kooperationsprojektes „GeschwisterClub Würzburg“ durch die Universitätskinderklinik und dem Gesundheitsamt Stadt und Landkreis Würzburg.

Jedes Kind hatte die Möglichkeit, sein eigenes Insektenhotel zu bauen und zu verzieren. Mit viel Begeisterung und Kreativität wurde geschraubt und gewerkelt. Die Kinder konnten ihrer Fantasie dabei freien Lauf lassen.

Umrahmt wurde die Veranstaltung von einer einfühlsamen Geschichte über „Käfer Kalle“, der durch einen Wirbelsturm sein Zuhause verloren hatte und der gemeinsam mit seiner Quietsche-Ente Daisy bei den Geschwisterkindern um Unterstützung bei der Wohnungssuche bat. Die Geschichte sorgte nicht nur für Unterhaltung, sondern führte bei den Kindern auch zu einer persönlichen Auseinandersetzung mit dem eigenen Zuhause als Wohlfühlort.

„Es war beeindruckend zu sehen, wie viel Freude und Phantasie die Kinder beim Bau ihres Insektenhotels zeigten. Dieser Nachmittag hat auf ganz besondere Weise ein Gefühl der Gemeinschaft und Unbeschwertheit unter den Geschwisterkindern geschaffen“, erklärte Annegret Schreyer, Geschwisterbeauftragte an der Universitätskinderklinik, die den Geschwisternachmittag gemeinsam mit ihren Kolleginnen Mona Lutz (Universitätskinderklinik) und Wibke Schmidt (Gesundheitsamt Stadt und Landkreis Würzburg) durchführte.

Die positive Rückmeldung und Begeisterung der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen zum Geschwister-Nachmittag war beeindruckend und bewegend zugleich und unterstreicht die Bedeutung solcher Präventionsangebote für die Bedürfnisse von Geschwisterkindern.

Startschuss für den »GeschwisterCLUB Würzburg«: Unterstützung für Geschwister von Kindern und Jugendlichen mit onkologischen oder hämatologischen Erkrankungen und ihren Familien

Wenn ein Kind an Krebs erkrankt, ist das für die gesamte Familie eine extreme Belastung. Geschwister stehen dabei oft vor besonderen Herausforderungen: Sie erleben die Sorge um den kranken Bruder oder die kranke Schwester, sehen sich mit Veränderungen im Familienleben konfrontiert und fühlen sich belastet.

Die Universitätskinderklinik Würzburg und das Gesundheitsamt für Stadt und Landkreis Würzburg möchten die Angebote für Geschwisterkinder weiter ausbauen und haben sich zusammen mit der Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und tumorkranke Kinder e.V. für das Präventionskonzept „GeschwisterCLUB in Bayern“ beworben. Ziel ist es, die Lebensbedingungen von Geschwistern und ihren Familien gesundheitsförderlich zu gestalten. Das Projekt ist für Landrat Thomas Eberth eine Herzensangelegenheit: „Die Geschwister sind die stillen Heldinnen und Helden im Hintergrund, die schon in jungen Jahren vor große Herausforderungen gestellt werden.“ 

„Das Würzburger Kinderkrebszentrum gehört zu den größten Zentren in Deutschland und behandelt jährlich etwa 100 neu an Krebs erkrankte Kinder und Jugendliche“ informierte Herr Prof. Dr. Matthias Eyrich, Oberarzt für Hämatologie und Onkologie sowie Leiter der Zelltherapie und des GMP-Labors. „Die Umsetzung eines Präventionskonzeptes speziell für Geschwisterkinder ist für ihn „eine großartige Idee!“ Auch Dr. Lisa Schubert, Dipl.-Psychologin der Kinderonkologie am Universitätsklinikum Würzburg, kennt die Ängste und Sorgen, die Geschwisterkinder bewegen. „Wir sehen die Bedürfnisse der Geschwisterkinder, die trotz intensiver Bemühungen der Familie viel zurückstecken müssen. Daher hegten wir schon seit längerem den Wunsch, die bisherigen Angebote für Geschwisterkinder an der Universitätskinderklinik weiter auszubauen.“

Präventive Gruppenangebote

Das Projekt „GeschwisterCLUB“ besteht aus einer Reihe präventiver Gruppenangebote. Für Kinder im Alter von 6-12 Jahren gibt es den „GeschwisterTAG“ als Einstiegsangebot, das vor allem durch kreative und erlebnispädagogische Methoden eine erste Auseinandersetzung mit speziellen Geschwisterthemen ermöglicht. Der „GeschwisterTREFF“ ist ein weiteres, mehrtägiges Angebot und fördert gezielt sozial-emotionale Kompetenzen. Die Gruppenangebote ermöglichen es den Geschwistern, sich im geschützten Raum mit anderen auszutauschen, neue Freundschaften zu knüpfen und unbeschwerte Momente zu erleben. Neben Spiel, Spaß und kreativen Aktivitäten steht auch die Förderung des Selbstbewusstseins und der Stressbewältigungskompetenz im Mittelpunkt: Die Kinder und Jugendlichen erfahren mehr über ihre individuellen Stärken und wie diese in belastenden Situationen hilfreich sein können.

Entwickelt wurde das Projekt „GeschwisterCLUB in Bayern“, das 2019 mit dem Bayerischen Präventionspreis ausgezeichnet wurde, durch das Institut für Sozialmedizin in der Pädiatrie.   

„Es ist beeindruckend wie schnell Kinder merken, dass sie nicht alleine sind“, erklärte Annegret Schreyer, Dipl. Pädagogin und Fachkraft für Geschwister, die an der Kinderonkologie des Universitätsklinikums für das Projekt verantwortlich ist. „Sie erzählen einander von ihren Erfahrungen und machen sich gegenseitig Mut. Gleichzeitig schaffen wir mit den Gruppenangeboten einen Raum, in dem sie unbeschwert Kind sein dürfen.“

Mit dem Projekt sind weitere Präventionsmaßnahmen geplant: „Wir wollen durch eine Förderung der regionalen Vernetzung die Unterstützung für betroffene Familien ausbauen und durch Fortbildungsangebote Fachkräfte in ihrer Arbeit unterstützen.“ Informierte Wibke Schmidt, Dipl. Sozialpädagogin und Ansprechpartnerin für den „GeschwisterCLUB“ am Gesundheitsamt Würzburg. 

Finanziert wird das Projekt „GeschwisterCLUB in Bayern“ durch Mittel des GKV-Bündnisses für Gesundheit Bayern sowie durch die Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und tumorkranke Kinder e. V.. Monika Demmich, stellvertretende Vorsitzende der Elterninitiative freut sich, dass sie mit ihrer Förderung einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von Geschwistern und ihren Familien beitragen können.

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