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10.11.2023

Ehemalige Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Landkreise Kitzingen und Würzburg besuchen jüdisches Gemeindezentrum »Shalom Europa«

Die Gemeinschaft Ehemaliger- und Alt-Bürgermeisterinnen und -Bürgermeister aus den Landkreisen Kitzingen und Würzburg besteht seit nunmehr 25 Jahren. Anlässlich des Jubiläums besuchten die Mitglieder das jüdische Gemeindezentrum in Würzburg „Shalom Europa“ – „Shalom“ ist das hebräische Wort für Frieden und eine zentrale Grußformel im Judentum. Vor dem Hintergrund von Krieg und Terror in Israel und dem Gedenken an die Reichspogromnacht vor 85 Jahren setzten die ehemaligen Gemeindeoberhäupter mit dem Besuch ein Zeichen für den Frieden. Zur Besichtigung hatte der Vorsitzende der Gemeinschaft, Waldbrunns Altbürgermeister Ludwig Götzelmann, geladen.

Der Gebäude-Komplex rund um die 1970 errichtete Synagoge ist eine Begegnungsstätte für Juden und Nicht-Juden sowie ein wichtiges Dokumentationszentrum für jüdisches Leben der vergangenen rund 900 Jahre in und um Würzburg. Die dortige Ausstellung und das Gebetshaus machen das Judentum als Religion, aber auch das Alltagsleben, Feste und auch den massenhaften Tod von jüdischen Menschen im Zuge der Shoah in der Region Würzburg erlebbar.

Nach einer Führung durch das Gemeindezentrum besichtigte die Gruppe das Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte und Kultur in Unterfranken. Das Museum wurde in der Trägerschaft des Bezirks Unterfranken und der Stadt Würzburg in Kooperation mit der Israelitischen Kultusgemeinde 1987 eröffnet und befindet sich im 3. Stock des Gebäude-Komplexes. Namensgeberin ist Dr. Johanna Stahl. Die Wissenschaftlerin und Journalistin setzte sich zeitlebens für Bedürftige und die Rechte von Frauen ein. Im Juni 1943 wurde sie im Alter von 48 Jahren vom NS-Regime verhaftet, nach Auschwitz deportiert und ermordet.

Nach einem Vortrag des Museumsleiters Dr. Riccardo Altieri ließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Eindrücke bei einem gemeinsamen Abendessen mit Würzburgs Landrat Thomas Eberth und der stellvertretenden Kitzinger Landrätin Doris Paul auf sich wirken.