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21.11.2023

Ein »Match« für die Frauen der Region: Die Hebammenvermittlung Stadt und Landkreis Würzburg hilft Schwangeren bei ihrer schwierigen Suche

Schwangere, die eine Hebamme suchen, sollten sich zeitig kümmern. „Um noch eine gute Chance zu haben, sollten Frauen in der 7. oder 8. Schwangerschaftswoche mit der Suche beginnen“, weiß Carolin Grimmer von der Zentralen Hebammenvermittlung Stadt und Landkreis Würzburg. Die richtige Begleitung zum richtigen Zeitpunkt zu finden, ist für Schwangere daher oft schwierig und mit Stress verbunden. Manche der Fachkräfte seien spezialisiert auf Geburtsvorbereitungskurse, manche auf die Zeit im Wochenbett, nur ein Teil der Hebammen betreut Schwangere Frauen von Anfang bis Ende. Und: Die Kapazitäten in der Geburtshilfe sind begrenzt. „Um alle Schwangeren begleiten zu können, müssten deutlich mehr Hebammen in und um Würzburg arbeiten. 20 Hebammen mehr wären schon schön“, resümierte Carolin Grimmer kürzlich vor dem Sozialausschuss des Landkreises Würzburg.

Gezielte Vermittlung zeigt Erfolge

Immerhin, die Hebammenversorgung in Stadt und Landkreis Würzburg wird ausgebaut. Seit 2019 sind mit Hilfe des Förderprogramms „Geburtshilfe in Bayern“ knapp eine Million Euro in die Geburtshilfe in Stadt und Landkreis Würzburg geflossen. Stadt und Landkreis Würzburg haben sich daran mit einem Eigenanteil von je rund 52.000 Euro beteiligt. Zu den geförderten Maßnahmen gehören unter anderem Prämien zur Personalgewinnung, Fortbildungen oder die Erweiterung des mainGeburtshauses im Würzburger Stadtteil Aumühle.

Ein wichtiger Baustein ist auch die Hebammenvermittlung des Diakonischen Werks Würzburg, die in Stadt und Landkreis Würzburg seit 2022 angeboten wird. Frauen aus der Region können sich über die Homepage www.wuerzburg-hebammen.de mit ihren jeweiligen Betreuungswünschen anmelden. Carolin Grimmer und ihre Kollegin Elke Hörning vermitteln daraufhin zur passenden Geburtshelferin. Neben einer telefonischen Beratung umfasst das Angebot außerdem einen Bereitschaftsdienst für Frauen, für die kein „Match“ gefunden werden konnte, oder deren Hebamme krank oder im Urlaub ist.

Die gezielte Vermittlung hilft dabei einerseits den Frauen, schneller an die für sie richtige Leistung zu kommen, die Hebammen werden durch die gezielte Vermittlung deutlich bei der Bearbeitung der Anfragen entlastet. Die Zahlen zeigen erste Fortschritte: In 2022 waren von März bis Dezember 756 Frauen in der Datenbank der Vermittlung angemeldet. Von Anfang 2023 bis Ende September waren es bereits 795. Und auch prozentual konnten über die Hebammenvermittlung mehr Frauen ihre Suche erfolgreich abschließen: Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Vermittlungsrate um gut 15 Prozent.

Rund 14 Prozent der Frauen können nicht vermittelt werden

Die Freude über den wachsenden Zuspruch für die Hebammenvermittlung ist jedoch gedämpft. Denn Hebamme Carolin Grimmer betont noch einmal: Nicht alle Frauen, die Hilfe während der Schwangerschaft, Geburt oder im Wochenbett benötigen, erhalten diese auch. „14 Prozent der Frauen, die sich bei uns melden, werden nicht vermittelt, weil einfach zu wenig Hebammen da sind“, so Grimmer.

Dabei spiele auch die Entfernung zu Würzburg eine Rolle. Je weiter Frauen von Würzburg weg wohnen würden, desto schwieriger gestalte sich die Suche nach einer Hebamme. Die meisten Geburtshelferinnen bieten ihre Dienste in der Nähe der Geburtskliniken im Stadtgebiet Würzburg an, um nicht zu viel Zeit auf der Straße zu verlieren. In der Folge ist es für Frauen in den Randgemeinden schwieriger ein entsprechendes Angebot zu finden.

Für Carolin Grimmer ist jedoch klar: Zahlreiche Schwangere und Hebammen konnten von der Zentralen Hebammenvermittlung bereits profitieren. Das Förderprogramm „Geburtshilfe in Bayern“ und die Vermittlung leisten einen wichtigen Beitrag, um Schwangere besser betreuen zu können – und den Neugeborenen von Stadt und Landkreis Würzburg einen bestmöglichen Start ins Leben zu bereiten.