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06.08.2013

Gesundheitsamt: Auf die Dosis kommt es an
Aktion »Sonne(n) mit Verstand - statt Sonnenbrand«

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr!“ sagt ein altes Sprichwort.
Auch ein gesunder Umgang mit der Sonne will früh gelernt sein. Deshalb beteiligt sich auch in diesem Jahr das Gesundheitsamt Würzburg an der Aktion „Sonne(n) mit Verstand – statt Sonnenbrand“.
 
Mit Spiel, Spaß und viel Wissen im Gepäck kommt derzeit auch das Team vom Gesundheitsamt am Sanderrasen ins Schwitzen. Aufgrund der anhaltenden Hitzewelle und der dadurch bedingten direkten Sonneneinstrahlung auf dem Platz passt das Thema perfekt an den Anfang der diesjährigen Sportferienfreizeit des Fachbereiches Sport der Stadt Würzburg.
 
„Sonne macht mir gute Laune. Schön finde ich vor allem, dass sie auch noch zu Beginn der Sommerferien da ist“, freut sich die neunjährige Melanie. Tatsächlich hat die Sonne eine positive Wirkung auf die Stimmung und ist zur Produktion des lebensnotwendigen Vitamins D notwendig. Gut zu wissen ist jedoch, dass bereits eine Dosis von zehn Minuten an drei Tagen in der Woche ausreicht, um diesen Vitaminbedarf zu decken. „Wie bei allem, kommt es auch beim Sonnenbaden auf die richtige Dosis an. Wir müssen uns von dem Bild einer gesunden, braunen Haut verabschieden und zu einem gesundheitsförderlichen Umgang mit der Sonne finden“, betont Magdalena Schlereth, Referentin für Prävention und Gesundheitsförderung am Gesundheitsamt Würzburg.
 
Am Sanderrasen bauen die Kinder solarbetriebene Fahrzeuge und lernen dabei die Kraft der Sonne positiv zu nutzen. Doch was passiert eigentlich, wenn die UV-Strahlen buchstäblich unter die Haut gehen? Welche Schutzmaßnahmen muss ich bei einer anhaltenden Hitzewelle, wie sie zurzeit herrscht, treffen? Wie lange eine Person ungeschützt in der Sonne verweilen darf, hängt vom jeweiligen Hauttyp ab. Anhand einer Drehscheibe können die Kinder ablesen, dass für einen hellen Typ die Eigenschutzzeit der Haut bei einer hohen ultravioletten Strahlenbelastung (UV-Strahlung) maximal 15 Minuten am Tag beträgt. Mit dem Auftragen einer Sonnencreme verlängert sich die Aufenthaltsdauer um den jeweiligen Lichtschutzfaktor. Hier gilt die Formel Eigenschutzdauer x Lichtschutzfaktor = maximale Schutzzeit. „Mich hat es immer gestört, wenn mich die Mama ständig mit Sonnencreme eingeschmiert hat und ich dann immer noch eine halbe Stunde im Haus bleiben sollte. Jetzt weiß ich auch, warum sie das gemacht hat“, so der zehnjährige Florian.
 
Auch im Schatten braucht die Haut Sonnenschutz
Erstaunt hören die Kinder, dass Bewölkung und Schatten keinen Schutz vor UV-Strahlen garantieren, sondern auch hier auf ausreichenden Sonnenschutz geachtet werden muss. Fazit: Beachtet man einige einfache Regeln nicht, dann kann die eigene Haut gesundheitliche Schädigungen davontragen. 
So tut ein Sonnenbrand zwar nur für den Moment weh, wird aber vom Betroffenen meist schnell wieder vergessen. Ganz anders sieht diesen Vorfall die eigene Haut, die sich jeden Sonnenstrahl bereits von Kindesbeinen an merkt. Eine langfristige Folge ist die Entstehung des Hautkrebses. Im Jahr 2010 erkrankten 3090 Personen in Bayern an einem malignen Melanom, dem „schwarzen Hautkrebs“. Dr. Brigitte Janke, Ärztin des Gesundheitsamtes, rät: „Gehen Sie achtsam mit Ihrer Haut um und beobachten Sie Hautveränderungen.“ Bereits seit dem 1. Juli 2008 haben gesetzlich Versicherte ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre einen Anspruch auf ein Hautkrebs-Screening. „Nehmen Sie es in Anspruch und verbessern Sie dadurch die Heilungschancen“,  appelliert Janke. 

Information:
Die aktuellen UV-Werte können täglich unter www.uv-index.de abgerufen werden.