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16.05.2013

Kampagne "Schwanger? Null Promille!"

Infostand der Schwangerenberatung am Gesundheitsamt am 24./25. Mai 2013 im Falkenhaus

Die Staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen am Landratsamt Würzburg beteiligt sich an der bundesweiten Aktionswoche zum Thema „Alkohol“ und an der bayerischen Präventionsoffensive „0,0 Promille in der Schwangerschaft “.
 
Der Konsum von Alkohol ist in unserer Gesellschaft allgemein akzeptiert. Bei vielen Anlässen wird erst mal „angestoßen“. Auch während der Schwangerschaft trinken viele Frauen Alkohol, teils weil sie noch nicht wissen, dass sie schwanger sind, teils weil sie der falschen Ansicht sind, ein bisschen Alkohol würde nicht schaden. Dabei gilt: Jedes Glas Alkohol in der Schwangerschaft ist eines zu viel.
 
Am Freitag, 24. Mai und Samstag, 25. Mai 2013,  jeweils von 10 bis 14 Uhr, informieren die Mitarbeiterinnen der Schwangerenberatung des Gesundheitsamtes in der Stadtbücherei Würzburg (Falkenhaus, Oberer Markt) zu diesem Thema. Neben Empfehlungen, gesund und alkoholfrei durch die Schwangerschaft zu gehen, gibt es breite Informationen zu allen Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt. 
 
Diverse Broschüren, ein Gutscheinheft zum Ausfüllen, einen alkoholfreien Cocktail-Abend, Schlüsselanhänger sowie Poster und Postkarten werben für einen Alkoholverzicht in der Schwangerschaft. „Einen Beitrag dazu kann jeder leisten, indem er Schwangere nicht zum Trinken animiert“, betont Gabi Rottmann-Heidenreich von der Staatlich anerkannten Schwangerenberatung am Gesundheitsamt Würzburg. Und: „Ein alkoholfreies Alternativgetränk müsste immer selbstverständlich sein, ganz unabhängig davon, ob ein Baby unterwegs ist“, ergänzt ihre Kollegin Elisabeth Glaab.
 
Alkohol ist immer ein Risiko für das Baby
Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft ist heute die häufigste Ursache für eine nicht genetisch bedingte, angeborene Behinderung. Schon geringer Alkoholkonsum während der Schwangerschaft oder vereinzelte Trinkexzesse können zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen des ungeborenen Kindes führen.
 
Von Beginn der Schwangerschaft an ist Alkohol eine Gefährdung für das neue Leben. Jeder Alkohol, den eine werdende Mutter zu sich nimmt, gelangt über ihr Blut, die Plazenta und die Nabelschnur ungehindert in den Blutkreislauf des Kindes – und bleibt dort lange erhalten, denn der kleine, noch unreife Körper kann Alkohol nur langsam abbauen. Niemand weiß genau, wie viele Babys mit alkoholbedingten Störungen jedes Jahr in Deutschland zur Welt kommen. Schätzungen reichen von 3.000 bis 10.000 behinderten Kindern.
 
Fazit: „Es gibt für Schwangere keine unbedenkliche Trinkmenge und keine Schwangerschaftsphase, in der Alkoholkonsum sicher wäre”, fasst die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS e.V.) die aktuellen Erkenntnisse zusammen. Auch während der Stillzeit ist Vorsicht geboten, denn Teile des Alkohols gelangen in die Muttermilch.
Mehr zum Thema erfahren Ratsuchende und Fachleute auf der neuen Internetseite www.schwanger-null-promille.de. Neben Erfahrungsberichten werden viele wertvolle Informationen gegeben und auf aktive Hilfe- und Unterstützungsangebote von professionellen Stellen hingewiesen. Die Kampagne wird getragen vom Bayerischen Landtag, dem Gesundheitsministerium, der Landeszentrale für Gesundheit in Bayern und vom Runden Tisch Präventionspakt Bayern.
 
Weiterführende Informationen und Hilfeangebote zum Thema Schwangerschaft und Geburt eines Kindes gibt es auch direkt in der Staatlich anerkannten Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen am Landratsamt Würzburg, Zeppelinstr. 15, 97074 Würzburg unter der Telefonnummer: 0931 783578 oder unter www.schwanger-in-wuerzburg.de
 
 
Hintergrund
Nach den Schätzungen des Gesundheitsministeriums werden in Deutschland jährlich 2.000 bis 3.000 Kinder mit dem so genannten Fetalen Alkoholsyndrom (FAS) geboren. Ihr Wachstum ist vermindert, sie haben neurologische und intellektuelle Schäden sowie Fehlbildungen an Organen und Körperteilen. Nur 10% dieser Kinder können später ein selbständiges Leben führen.
 
Weitere bis zu 10.000 Kinder werden jährlich mit Beeinträchtigungen, den sogenannten fetalen Alkoholeffekten (FAE) geboren, alkoholbedingte Auffälligkeiten, die eine normale Entwicklung der Kinder und einen guten Start ins Leben nicht ermöglichen. Im späteren Leben fallen die Kinder durch Entwicklungsverzögerungen, mangelnde Intelligenz, auffälligem sozialem Verhalten und Schulschwierigkeiten auf. Nicht selten geraten diese Kinder im Jugendalter auf die schiefe Bahn und sind langfristig in die Gesellschaft nicht integrierbar, abgesehen vom persönlichen Leid, das diesen Kindern und ihren Familien widerfährt.
 
Dieses Risiko ist vermeidbar, wenn die werdende Mutter konsequent auf Alkohol verzichtet.
 
Denn jede Mutter wünscht sich eine glückliche Schwangerschaft und ein gesundes Kind. Dabei kann das soziale Umfeld die Schwangere unterstützen, keinen Alkohol zu trinken, indem sie die Schwangere nicht animiert, Alkohol zu trinken. Noch immer ist dies viel zu wenig bekannt. Werdende Mütter sind aufgerufen, alkoholfrei durch die Schwangerschaft zu gehen – und wir alle können sie dabei unterstützen.