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22.11.2012

Kinder und Jugendliche schützen

„Das Bundeskinderschutzgesetz“ – Ein Gesetz, das jeden angeht
 
Am 1. Januar 2012 trat das Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) in Kraft. Mit diesem Gesetz wurden viele Änderungen verabschiedet. Im Alltag von Berufsgruppen, die mit Kindern aller Altersstufen arbeiten, bringt dies viele Änderungen mit sich. Um einer breiten Fachöffentlichkeit die Änderungen zu präsentieren, veranstalteten die Koordinierenden Kinderschutzstellen von Stadt und Landkreis Würzburg einen Vortrag zu diesem Thema.
 
Etwa 100 Teilnehmerinnen aus Kindertagesstätten, Kliniken, Jugendämtern sowie Hebammen besuchten die Veranstaltung im Landratsamt Würzburg. Angela Smessaert, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Technischen Universität Berlin am Lehrstuhl für Sozial- und Zivilrecht, verdeutlichte die gesetzlichen Änderungen vor allem in punkto Datenschutz und Vernetzung. Smessaert erklärte: „Das Gesetz verlangt intensive Zusammenarbeit der einzelnen Berufsgruppen. Es fordert die Bildung von Netzwerken. Sinnvoll ist beispielsweise, dass mittlerweile Kinderkliniken kleine Patienten verstärkt an Erziehungsberatungsstellen verweisen, wenn trotz fehlender organischer Ursachen körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen auftreten.“ Auch praktische Fragen wurden erläutert. „Wann darf, wann muss ich mich als Mitarbeiterin einer Kindertagesstätte an das Jugendamt wenden? Wer kann mir weiterhelfen, wenn ich nicht weiß, wie eine Familie unterstützt werden kann?“
 
Bevor jedoch das Jugendamt als Unterstützungsmöglichkeit kontaktiert wird, ist es wichtig, Vernachlässigung bzw. Kindesmisshandlung zu erkennen. Hier hielt Medizinaldirektorin Ulla Schäfer, Gerichtsmedizinerin am Landgericht Aschaffenburg, ein eindrucksvolles Referat und machte auf Anzeichen von Kindeswohlgefährdung aufmerksam. Vor allem aber zeigte Ulla Schäfer Wege auf, wie schwierige Situationen gemeistert werden können. „Vernachlässigung von Kindern ist meist Folge von Überforderungssituation der Eltern, nur selten Folge von Hass oder Sadismus. Das Jugendamt stellt vielfältige Angebote zur Verfügung, um Familien weiterzubilden und zu entlasten. So kann man einer Kindeswohlgefährdung vorbeugen“, betonte Schäfer abschließend.
 
Ansprechpartnerinnen: Tanja Roß, Stadt Würzburg, KoKi – Netzwerk frühe Kindheit, Tel.: 0931 372721, tanja.ross@stadt.wuerzburg.de;  Melanie Kuhn, Landratsamt Würzburg, KoKi – Netzwerk frühe Kindheit, Tel: 0931 8003–297, m.kuhn2@lra-wue.bayern.de,  Nathalie Schels, Landratsamt Würzburg, KoKi – Netzwerk frühe Kindheit, Tel: 0931 8003–332, n.schels@lra-wue.bayern.de

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