Ehrenamtliche ermöglichen tägliche Öffnung
 
Seit gut einem Jahr öffnet die evangelische Versöhnungskirche in Zell am Main ihre Pforten speziell auch für Radtouristen. Der Main-Radweg mit seiner Gesamtlänge von über 330 Kilometern führt direkt an der ehemaligen Klosterkirche in Zell vorbei. Schilder am Radweg weisen zu der Kirche. Bei Landrat Eberhard Nuß, der selbst ein begeisterter Radfahrer ist, weckt das Angebot großes Interesse. Begleitet von der Zeller Bürgermeisterin Anita Feuerbach besuchte der Landrat am Freitag, 19. April, die Radwegekirche.
 
Ausführlich ließ er sich von Pfarrer Peter Fuchs über die Hintergründe des Angebots informieren. Die Kirche sei von Mai bis einschließlich Oktober täglich geöffnet und biete Radfahrern einen Raum, um „Luft zu holen für Seele und Rad“. Dabei könnten die rastenden Fahrradtouristen eine Kerze anzünden oder in einem speziell aufgelegten Gebetbuch blättern – und so seelisch auftanken für die Weiterfahrt. Nach einem Rundgang durch die ehemalige Klosteranlage mit der wechselvollen Geschichte trug sich Landrat Nuß ins Gästebuch ein: „Ich bin tief beeindruckt“, schrieb er. Der Kirchengemeinde dankte er ausdrücklich dafür, dass es diese Radwegekirche im Landkreis Würzburg gibt.
 
An die Radler appellierte er, das Angebot reichlich zu nutzen, um für den nächsten Streckenabschnitt aufzutanken. Unterwegs gehe einem manches durch den Kopf, das man bei der Einkehr in der Radwegekirche überdenken möchte. Auch Bürgermeisterin Feuerbach empfahl den Radtouristen, sich Zeit zu nehmen und sich auch die anderen Sehenswürdigkeiten der Marktgemeinde anzuschauen.

Nach einer wechselvollen Geschichte, in der die ehemalige Klosterkirche von Unterzell auch als landwirtschaftliches Gebäude genutzt wurde, ist die Kirche seit 1971 Gotteshaus der evangelisch-lutherischen Christen in Zell. Im Gästebuch, das den rastenden Fahrradtouristen Gelegenheit geben soll, Wünsche und Kritik zu äußern, aber auch Gebete zu formulieren, schrieb ein Tourist: „Ich hätte das alles nicht erwartet. Danke!“ Dem könne er voll zustimmen, sagte Landrat Eberhard Nuß. Insbesondere dankte er den engagierten Ehrenamtlichen, die dafür sorgen, dass die Kirche in der Fahrradsaison täglich geöffnet ist.    

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