Seiteninhalt

29.04.2013

»Deutsche Eltern wollen zu früh erziehen«

Positive Eltern-Kind-Bindung wichtig für gesunde Entwicklung

Vor vollen Rängen hat der bekannte Referent PD Dr. Karl-Heinz Brisch die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Bedeutung von positiver Eltern-Kind-Bindung für die frühkindliche Entwicklung herausgestellt. Über 110 Teilnehmern aus den Bereichen Medizin, Justiz, Psychologie, Jugendhilfe und Kindererziehung besuchten im Landratsamt Würzburg die Veranstaltung der Koordinierenden Kinderschutzstellen (KoKi) von Stadt und Landkreis Würzburg in Zusammenarbeit mit PaedNetz Unterfranken, dem Praxisnetz der niedergelassenen Kinderärzte.
 
Dr. Karl-Heinz Brisch ist Oberarzt im Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilian-Universität München und forscht intensiv zu den Voraussetzungen für gelingende Beziehung und Bindung zwischen Eltern und Kindern.
 
„Gerade in den ersten Lebensmonaten ist der Aufbau einer vertrauensvollen, verlässlichen Bindung zwischen Eltern und Kindern wichtig“, so Brisch. „Wenn Kinder sich geliebt und geborgen fühlen, können sie sich auf ihre Umwelt einlassen und diese erkunden.“ Dies fördert eine gesunde Entwicklung des Gehirns, und somit motorische, emotionale und verbale Fähigkeiten des Kindes. Den Aufbau einer sicheren Bindung können Eltern bewusst beeinflussen, indem sie viel Körperkontakt zulassen, indem sie viel mit dem Kind sprechen und sich um ihr Kind kümmern, wenn es weint.
 
Dr. Karl-Heinz Brisch erklärte: „Deutsche Eltern neigen dazu, zu früh erziehen zu wollen, anstatt gerade im ersten Lebensjahr einfach für ihr Baby da zu sein“. Den meisten Eltern gelingt es, eine tragfähige Beziehung zu ihren Kindern aufzubauen. Mitunter brauchen Eltern aber Unterstützung dabei, um eine positive Entwicklung zu ermöglichen. Brisch: „Manchmal schaffen Eltern es nach der Geburt eines Kindes nicht, dem Kind die erforderliche Aufmerksamkeit zu schenken. Aber eine Mutter oder ein Vater kann jederzeit anfangen, an der Beziehung zum Kind zu arbeiten, um so auf eine gelingende Bindung hinzuwirken.“
 
Mittlerweile müssen junge Familien oft ohne familiäre Unterstützung auskommen, da sie nicht in der Nähe der Eltern leben. Sie müssen Pflege- und Erziehungsaufgaben allein meistern, sie haben viele Fragen und benötigen Unterstützung. Neben den Kinderärzten sind die KoKis in Stadt und Landkreis wichtige Anlaufstellen rund um die frühkindliche Entwicklung. Sie können bei speziellen Fragestellungen an Experten weiter verweisen.
 
Ansprechpartnerinnen beim KoKi-Netzwerk frühe Kindheit Stadt und Landkreis Würzburg sind Melanie Kuhn, Landratsamt Würzburg, Tel: 0931 8003-297, E-Mail: m.kuhn2@lra-wue.bayern.de, Nathalie Schels, Landratsamt Würzburg,Tel: 0931 8003-332, E-Mail: n.schels@lra-wue.bayern.de und Tanja Roß, Stadt Würzburg, Tel.: 0931 372721, E-Mail: tanja.ross@stadt.wuerzburg.de

Kein Ergebnis gefunden.