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03.12.2013

"Sie alle leisten Großartiges!"
3. Ehrenamtsabend des Landkreises in Bergtheim

„Herzlich willkommen zum 3. Ehrenamtsabend im Landkreis Würzburg.“ Mit diesen Worten begrüßte Landrat Eberhard Nuß die Gäste in der Bergtheimer Willi-Sauer-Halle. Ein buntes Programm, atemberaubende Showeinlagen und ein funkensprühendes Abschlussfeuerwerk kennzeichneten den Abend.

Ab 18 Uhr füllte sich die Halle. Über 300 ehrenamtlich tätige Frauen und Männer kamen. Sie engagieren sich in Sportvereinen, Musikkapellen, Chören, Faschingsgesellschaften, Feuerwehren, Rettungsdiensten, Wohlfahrtsverbänden, Kinder- und Jugendverbänden, Obst-, Gartenbau- und Weinbauvereinen, kirchlichen Verbänden, politischen Vereinigungen und vielen anderen Organisationen im Landkreis Würzburg. 

Willi Sauer, langjähriger Bürgermeister von Bergtheim und Kreisrat, sei ein großer Förderer des Ehrenamtes und Vorbild gewesen, sagte Nuß. Weil der Landkreis Würzburg ehrenamtliches Engagement besonders würdigen will, gibt es seit zwei Jahren die Ehrenamtskarte. Sie sei ein Zeichen des Dankes und der Wertschätzung für Frauen und Männer, die weit mehr tun als ihre staatsbürgerliche Pflicht zu erfüllen. Über 2000 Mal wurde die Karte bereits ausgegeben. Die 2000. Ehrenamtskarte übergab Landrat Nuß an den Sanitäter und Rettungshundestaffelführer Gottfried Dülk aus Veitshöchheim.

Aber was hat man eigentlich davon? „Eine sprudelnde Geldquelle eröffnet die Karte nicht und sie passt auch in keinen Bankautomaten“, meinte der Landrat. Sie habe jedoch andere Werte. Man könne beispielsweise mit dem WVV-Bus günstiger in die Stadt fahren, im Cineworld ermäßigt Filme anschauen oder im Capitol und Airport „mal so richtig abtanzen“.

Mehr als 70 Firmen unterstützen die Karte, und es werden immer mehr, so Nuß. Unternehmen, Dienstleister und Gemeinden, die „ihre soziale Verantwortung begriffen und verwirklicht“ haben. Gleichzeitig mit der Ehrenamtskarte des Landkreises bekommt man die bayerische Ehrenamtskarte. Damit könne man Angebote in ganz Bayern, wie beispielsweise einen günstigeren Besuch der bayerischen Schlösser, wahrnehmen.

Seit Wochen bereitete das Team um Hermann Gabel, Leiter der Servicestelle Ehrenamt und des Kreisjugendamtes, den Abend mit „viel Herzblut“ vor. Gemeinsam mit Mitarbeiterin Kerstin Gressel führte Gabel souverän durch das bunte „gesellige“ Programm. Die große Anspannung merkte man den Beiden nicht an. Carsten Hackel agierte hinter der Bühne.

Für Putzfrau Brobber alias Angela Sey aus Rimpar war das alles eine Frage der Ehre. Ihr Amt sei es, „dahinne“ sauber zu machen. Außerdem eine große Ehre, „dahinne“ zu putzen. Also genau genommen auch ein Ehrenamt. Recht propper und humorvoll erläuterte sie, was es so mit der Ehre auf sich hat. 

„Es gibt nichts Schöneres als mit Menschen zusammen zu sein, die so Großartiges leisten wie Sie“, sagte die Präsidentin des bayerischen Landtags, Barbara Stamm. Über den Mehrwert der Ehrenamtskarte sprach sie. In ihr stecke die gebündelte Wertschätzung der Gesellschaft. Viele Gesichter habe das Ehrenamt: kleine und große Projekte, Organisationen und Initiativen im sozialen Bereich, in der Umwelt, in der Heimatgeschichte. Was aber braucht das Ehrenamt? „Zeit, ein kostbares Gut, in einer Gesellschaft, in der alles schneller gehen soll“, meinte Stamm. Zeit sei das schönste Geschenk, das man sich gegenseitig machen könne. 

4,6 Milliarden Stunden werden in Deutschland jährlich ehrenamtlich gearbeitet. Dennoch sei das Ehrenamt nicht in Geld oder sonstigen Vermögenswerten aufzuwiegen. „Der Preis für das Ehrenamt muss unser aller Wertschätzung sein“, forderte Stamm. „Sie sind für viele Menschen Vorbild, danke, dass Sie Verantwortung leben“, sagte sie. 

Ein abwechslungsreiches, buntes und interessantes Programm wurde den Gästen an diesem Abend geboten. Das Motto: „Ehrenamtliche für Ehrenamtliche“. Mucksmäuschenstill und dunkel war es im Saal, als die Black Light Kids des SV Kürnach unter der Leitung von Uli Müller ihre atemberaubende Schwarzlicht-Akrobatik zeigten. Außerdem trugen der 1. FC (Frauenchor) Rimpar, die Trachtengruppe Ochsenfurt, die Trachtenkapelle Bergtheim und die Klinikclowns Lachtränen zum bunten Bühnenprogramm bei.

Thomas Lurz empfiehlt jedem ein Ehrenamt

Ein Ehrenamt sei jedem zu empfehlen, meinte Schwimmweltmeister und Ehrenamtsbotschafter des Landkreises, Thomas Lurz aus Gerbrunn. Ohne die ehrenamtliche Unterstützung durch seinen Verein hätte er nicht diesen sportlichen Erfolg geschafft, betonte er.

Doch warum und wo arbeiten Menschen eigentlich in ihrer Freizeit für das Wohl anderer? Thomas Lurz, Ehrenamtsbotschafter des Landkreises Würzburg:
„Ich habe mit dem Schwimmen in einem Verein angefangen. Sicher wäre ich nicht so erfolgreich, wenn ich nicht in einem so tollen Verein in Würzburg hätte trainieren können. Ohne ehrenamtliche Betreuung hätte ich das alles nicht geschafft. Deswegen ist es wichtig, auch wieder etwas vom Erfolg zurück zu geben.“

Gottfried Schneider, ehrenamtlicher Betreuer für Erwachsene meinte:
„Ich nehme Aufgaben wahr, die mir vom Betreuungsgericht zugewiesen werden. Schwierig wird es manchmal, wenn man sich mit Gerichten auseinandersetzen muss. Da muss man bisweilen richtig kämpfen, aber ich tue das gerne.“

Angela Völker, Gruppenführerin der freiwilligen Feuerwehr Sommerhausen:
„Mein Opa war bei der Feuerwehr, mein Vater, mein Bruder. Für mich war schon immer klar, wenn ich alt genug bin, gehe ich da einfach mit. Außerdem bin ich ein Mensch, der gerne hilft. Das verrät auch mein Beruf, ich bin Krankenschwester. Für mich ist es selbstverständlich, anderen zu helfen.“

Manuela Schneider, Vorsitzende der Kreisjugendleitung Würzburg-Land in der bayerischen Sportjugend sagte:
„Wir wollen der Sportjugend helfen und sie fördern, das ist mir wichtig. Jugendliche müssen herangezogen werden, denn sie sind die zukünftigen Ehrenamtlichen. Wichtig ist es auch, den Jugendlichen attraktive Trendsportarten zu bieten.“

Margit Pfister, Vorsitzende des Musikvereins Bergtheim:
„Es ist zwar einiges an Verwaltung zu machen, aber ich habe eine rege Vorstandschaft, die mir toll zuarbeitet. Die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen ist uns wichtig. Das wird aber schwierig, sobald die Kinder auf weiterführende Schulen gehen, dann haben sie kaum mehr Zeit.

Am Ende des kurzweiligen Abends erhielt Landrat Eberhard Nuß die 2028. Ehrenamtskarte. Völlig überrascht sagte er: „Jetzt werd ich erst mal im Airport abtanzen.“ Und Barbara Stamm erwiderte spontan: „Da bin ich dabei.“ Allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hatten, dankte Nuß. 

 

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Text und Fotos: Wilma Wolf