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29.04.2013

2. Gesundheitskonferenz Südlicher Landkreis

Medizinische Versorgung (noch) gesichert!

Zum zweiten Mal nach 2010 lud Landrat Eberhard Nuß alle für das Gesundheitswesen Verantwortlichen zur Gesundheitskonferenz nach Ochsenfurt ein. Vertreter der Ärzteschaft und der Main-Klinik, der AOK Bayern und des Rettungszweckverbandes diskutierten die aktuelle Versorgungssituation und die künftige Entwicklung.
 
Wie ein roter Faden zog sich die demografische Entwicklung durch die Vorträge. Der Landkreis habe zwar noch genügend Hausärzte, deren Altersstruktur lasse jedoch in wenigen Jahren eine Unterversorgung befürchten, so der Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung, Dr. Christian Pfeiffer (Giebelstadt). Der Chef der bayerischen Hausärzte, Dr. Dieter Geis (Randersacker), ergänzte, dass bereits derzeit zahlreiche Kollegen auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger erfolglos blieben. Der Hausarztberuf gelte wegen der verhältnismäßig geringen Bezahlung und der ungünstigen Arbeitszeiten als unattraktiv, so Geis weiter.
 
Mit dem Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin sei man bemüht, diesem Trend entgegenzuwirken, so der Ärztliche Direktor der Main-Klinik, Dr. Joachim Stenzel. Das Angebot sei für angehende Mediziner derart attraktiv, dass derzeit ein Bewerberüberhang zu verzeichnen sei.
 
Zufrieden zeigte sich Pfeiffer über die Einrichtung einer Bereitschaftsdienstpraxis für den südlichen Landkreis und die Region Marktbreit ab 1. Juli 2013. Die Ärzte haben sich dafür ausgesprochen, diese an der Main-Klinik Ochsenfurt einzurichten. Dadurch werde die Arbeitsbelastung der diensthabenden Ärzte erheblich verringert und zugleich den Patienten eine verlässliche Anlaufstelle geboten.
 
Unter der Altersstruktur der Ärzte leidet auch der Notarztdienst. Noch können jedoch alle Dienste am Standort Ochsenfurt abgedeckt werden. Dies liege – so der Geschäftsleiter des Rettungszweckverbandes Michael Pahlke – nicht zuletzt an den modernen Unterkünften in der Main-Klinik. Unterstützt werde der Notarztdienst durch den Rettungshubschrauber „Christoph 18“, der bei Bedarf schnell zur Stelle sei und Lücken schließen könne.
 
Wenig Erfreuliches wusste der Geschäftsführer der Main-Klinik, Prof. Dr. Alexander Schraml, von der Klinikfinanzierung zu berichten. Die Bundesregierung habe zwar ein „Nothilfeprogramm“ beschlossen. Die strukturellen Unzulänglichkeiten der Betriebs- und Investitionskostenfinanzierung werden dadurch aber nicht behoben. Gerade kleinere Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung leiden darunter besonders.
 
Umso erfreulicher zeigt sich aber die Entwicklung der Main-Klinik: Die Patienten seien sehr zufrieden und treffen ihre Entscheidung immer häufiger zugunsten des Kreiskrankenhauses am Ochsenfurter Greinberg. Mit der Umwandlung des Uffenheimer Krankenhauses in eine Spezialklinik wird sich dieser Trend wohl noch verstärken.

Landrat Nuß war beeindruckt vom hohen Versorgungsniveau im südlichen Landkreis und vom Engagement der Verantwortlichen. Auch der Landkreis, die Städte und Gemeinden müssten ihre Verantwortung für die medizinische Versorgung wahrnehmen und aktiv werden. Nuß versprach, die Gesundheitskonferenz in regelmäßigen Abständen einzuberufen.

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