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12.06.2015

21 Millionen-Projekt als starkes Bekenntnis zum südlichen Landkreis

In Ochsenfurt gab es am Freitag, dem 12. Juni 2015 einige gute Gründe zum Feiern: Die Realschule am Maindreieck besteht seit 65 Jahren, und das generalsanierte und erweiterte Schulgebäude konnte eingeweiht werden.

Landrat Eberhard Nuß sprach bei seiner Begrüßung zum Festakt vor mehr als 200 geladenen Gästen von einem „märchenhaften Geschehen, das nun ein gutes Ende findet“. Denn alles begann im Jahr 2008 mit „Es war einmal eine baufällige Treppe…“. Bei genauerem Hinsehen musste die Hochbauabteilung des Sachaufwandsträgers Landkreis Würzburg feststellen, dass die gesamte, im Jahr 1968 eröffnete Realschule Ochsenfurt arg in die Jahre gekommen und generell sanierungsbedürftig war.

Bereits am 1. August 2009 begann das Bauvorhaben an der Realschule am Maindreieck mit der Generalsanierung des Schulgebäudes. Ein Jahr später erfolgte der Abriss der Turn- und Schwimmhalle sowie der Neubau eines barrierefreien Zugangs zur Schule und der Neubau der Turn- und Schwimmhalle.

Landrat Nuß dankte der Schulleitung, dem Kollegium und den Schülern, die die Bauphase bei laufendem Schulbetrieb hinnehmen mussten und dabei noch kooperativ und engagiert bei der Neugestaltung mitwirkten. Zum Schuljahr 2012/13 konnte die Schule im neuen Gewand reibungslos arbeiten und verfügt nun über 18 Klassenzimmer und zahlreiche Fachräume mit neuester Technik, über eine neue Aula, Bibliothek und Musiksaal auf rund 4000 m² Nutzfläche und gehört damit – rechtzeitig zum 65. Schuljubiläum - zu den bestausgestatteten Realschulen im Regierungsbezirk Unterfranken.

Probleme gab es beim Neubau der Sport- und Schwimmhalle mit einer zu dünn betonierten Decke über der Schwimmhalle, die den Baufortschritt verzögerte sowie in diesem Frühjahr mit Mängeln bei der Verlegung der Fliesen im Schwimmbad. Deshalb wurde die Turnhalle zwar schon im November 2014 in Betrieb genommen, die Schwimmhalle wird erst in einigen Wochen nutzbar sein. (Im Herbst wird es hierzu ein eigenes großes Einweihungsfest geben.)

Landrat Nuß dankte allen ausführenden Firmen, die zuverlässig gearbeitet haben. Sein Dank galt auch der anwesenden Ministerialdirigentin Elfriede Ohrnberger vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst sowie Abteilungsdirektor Manfred Wetzel von der Regierung von Unterfranken für die Zuwendungen des Freistaates Bayern von insgesamt 6,7 Millionen Euro. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die gesamte Baumaßnahme auf 21,3 Millionen Euro, d.h. der Landkreis als Sachaufwandsträger der Schule investiert hier am Standort Ochsenfurt rund 14,6 Millionen Euro.

Landrat Nuß in seiner Rede: „Ich möchte als Landrat schon betonen, dass der Beschluss des Kreistags, aus Landkreis-Mitteln mehr als 14 Millionen Euro in den Schulstandort Ochsenfurt zu investieren, ein überwältigendes Bekenntnis ist zur Stärkung der Stadt Ochsenfurt und des südlichen Landkreises.

Ministerialdirigentin Elfriede Ohrnberger, Abteilungsleiterin Realschulen im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, überbrachte Grüße und Glückwünsche von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle und betonte: „Die Realschule am Maindreieck gehört nicht nur zu den ältesten, sondern auch zu den traditionsreichsten bayerischen Realschulen“. Die Schule habe die wesentlichen Entwicklungsphasen des Bayerischen Schul- und Bildungswesens nach 1945 mitgetragen und dadurch die Schulart Realschule mitgeprägt. „1950 war die ‚Staatliche Mittelschule für Knaben und Mädchen‘ die erste Vertreterin einer neuen Schulart in ganz Unterfranken mit anfangs 84 Schülerinnen und Schülern.“ Heute werden in der Realschule am Maindreieck fast 600 Schüler in 22 Klassen von 46 Lehrkräften unterrichtet. Die Schule habe sich zu einer modernen Schule entwickelt, die in der Bevölkerung und bei den ansässigen Unternehmen vor Ort überaus geschätzt wird, so Ohrnberger weiter.

Für die Regierung von Unterfranken überbrachte Abteilungsdirektor Manfred Wetzel Glückwünsche. „Zuerst formt der Mensch das Gebäude, dann das Gebäude den Menschen“, zitierte Wetzel Winston Churchill. Das treffe auf ein Schulhaus in besonderem Maße zu, so Wetzel, denn „ein Schulhaus ist als Lern- und Lebensraum der Ort, an dem junge Menschen ihre nachhaltigste geistige Prägung erfahren. Die räumliche Umgebung sei der „dritte Pädagoge“, der zum Lernen und Leben gleichermaßen einladen sollte. Dies sei mit der Baumaßnahme in vorbildlicher Weise umgesetzt und somit bestehen nun beste äußere Rahmenbedingungen für das Schulleben.

Realschuldirektorin Pia Bundschuh, die seit sieben Jahren die Schule leitet und den Sanierungs- und Erweiterungsprozess von Anfang an mitgestaltet hat, meinte, „dass sich diese Schule durch die Modernisierung und Erweiterung auf einen Veränderungsprozess eingelassen hat, der in die Zukunft weist.“ Im Hinblick auf die umfassende digitale Ausstattung betonte sie: „Heute möchte keine Lehrerin und kein Lehrer unserer Schule mehr den Activeboard-Stift mit der Kreide tauschen.“ Anlässlich des 65-jährigen Bestehens der Realschule schloss Bundschuh ihre Rede: „Unser offizielles Schullogo „Realschule am Maindreieck – wir liegen an der Spitze“ ist mit dieser hervorragenden Ausstattung und der langen Tradition der Schule für uns Ansporn, die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen optimal zu fördern, ihren Blick zu weiten, ihre Kompetenzen zu stärken, damit sie sich zu selbstsicheren Persönlichkeiten entfalten, die das Leben meistern, fähig und bereit sind, als mündige Bürger Verantwortung zu übernehmen und auch selbst in ihrem Leben Neues wagen.“

Architekt Reinhold Jäcklein vom Architektur Büro Jäcklein aus Volkach, das verantwortlich für die Planung des Schulgebäudes zeichnete, freute sich, dass die „planerische Herausforderung, mit dem neuen Eingangsbau sieben verschiedene Ebenen zu erschließen“, so gut gelungen sei. Ein großes Thema seien auch die langen, dunklen Flure gewesen, die nun mit farblich unterschiedlich gestalteten Ruhe- und Bewegungszonen sowie kleinen Medienkuben gegliedert und mit indirekter Beleuchtung mit einem passenden Lichtkonzept versehen werden konnten.
„Wir freuen uns insbesondere, dass wir das Gebäude zum geplanten Zeitpunkt und innerhalb des geplanten Kostenrahmens übergeben konnten“, schloss Reinhold Jäcklein.

Auch die Vertreter der Schülermitverwaltung, des Elternbeirats, des Fördervereins und des Personalrats sprachen Dankesworte für das gelungene Bauwerk.

Die Segnung des Schulgebäudes nahmen Domdekan Prälat Günter Putz und Pfarrer Thomas Volk gemeinsam vor.

Mit viel Schwung und Kreativität musikalisch-kreativ umrahmt wurde der Festakt vom Schulchor unter der Leitung von Antje Eckhoff, von Sugar Beetz (Leitung Nils Hübenbecker), von der Hip-Hop-Gruppe (Leitung Anna Puschner), einem Chor des Kollegiums (Leitung: Antje Eckhoff) sowie der Musical-Gruppe der Realschule unter der Leitung von Antje Eckhoff und Jeanette Geiger). Zum Schuljubiläum sang der Schulchor „Vor 65 Jahren fing diese Schule an, seit 65 Jahren hat man Spaß daran!“.