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21.10.2013

Bunter Fächer aus Kultur, Kirche und Natur
Landkreis Würzburg lud zur dritten Bürgerreise in die tschechische Partnerregion Olmütz ein

Die dritte Bürgerreise des Landkreises Würzburg in die tschechische Partnerregion Olmütz (Olomouc) bot den 22 Teilnehmern aus Stadt und Landkreis Würzburg ein facettenreiches Bild von Politik, Kultur und Natur. Begleitet wurde die Reise von Klaus Buchner, Leiter des Büros des Landrats.

Dr. Petr Křίžek, Theologe und Reiseleiter aus Prag, bot seinen Gästen eine perfekt organisierte Woche voller Höhepunkte und vielfältiger Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwart seines Heimatlandes. Der Empfang in der Regionalverwaltung von Olmütz durch den 1. Stellvertreter des Regionalpräsidenten Radovan Rastak sowie ein Besuch im Rathaus von Mährisch-Schönberg (Šumperk) bei stellvertretendem Bürgermeister Petr Suchomel gehörten zum offiziellen Charakter der Reise.

Wallfahrtsorte und ein Besuch beim Erzbischof von Olmütz

Mit Welehrad besuchte die Reisegruppe einen der bedeutendsten Wallfahrtsorte des Landes mit einem der ältesten steinernen Kirchen Tschechiens. In der heute barock gestalteten Basilika Mariä Himmelfahrt sollen schon die Slawenapostel Kyrill und Methodius gepredigt haben.

Nachdem schon die Stadt Olmütz mit der Dreifaltigkeitssäule ein Unesco-Weltkulturerbe bieten kann, bewunderten die Teilnehmer der Bürgerreise in Kremsier (Kroměříž), dem „Athen der Hanna-Region“, das Erzbischöfliche Schloss mit dem malerischen Blumengarten, das 1998 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Weitere Höhepunkte waren der Besuch auf dem Heiligen Berg bei Olmütz mit der prächtigen Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung, die 1995 von Papst Johannes Paul II. zur Basilica minor erhoben wurde.

Eine andere Geschichte erzählt die ehemalige Wallfahrtskirche St. Anna in Altwasser (Stará Voda). Dieses ehemals fast ausschließlich von Deutschen bewohnte Dorf wurde nach der Vertreibung 1946 völlig ausgelöscht und liegt heute im militärischen Sperrgebiet. Die Wallfahrtskirche, früher ein Wallfahrtsort für tausende von Pilgern, nutzten die russischen Truppen später als Gefangenenlager. Das Innere der Kirche wurde verwüstet und entweiht. Seit einigen Jahren bemühen sich Pfadfindergruppen und ehemalige Bürger von Altwasser darum, die bereits außen wieder restaurierte Kirche auch im Innern wieder in ihrer barocken Pracht erstrahlen zu lassen. Am Anna-Tag tragen Pfadfinder Kerzen in den Wald, auf dessen Gebiet einst das Dorf stand, „um dort wenigstens einmal im Jahr wieder Licht in die versunkenen Häuser zu bringen“, erklärte Reiseleiter Dr. Petr Křίžek. Ein Besuch beim Erzbischof von Olmütz, Monsignore Jan Graubner, rundete den kirchengeschichtlich geprägten Tag ab.

Naturerlebnisse im Altvatergebirge und im Mährischen Karst

Auch die Natur bot unvergessliche Eindrücke. Die unterirdische Welt der Jaworitscher Tropfsteinhöhlen verzauberte mit Phantasie anregenden Kalksteinlandschaften. Ein weiterer Höhepunkt der achttägigen Reise war für alle der Ausflug ins Altvatergebirge. Die verträumte Mittelgebirgslandschaft mit ausgedehnten Wäldern lud zur aussichtsreichen Wanderung auf einem Bergkamm ein. Alternativ stand der Besuch in Bad Karlsbrunn, einem der schönsten Kurorte Tschechiens, auf dem Programm.

Aufregend war die Bootsfahrt auf dem unterirdischen Flüsschen Punkva, der mit einem atemberaubenden Blick auf die grünen Hänge der Macocha-Schlucht, zu Deutsch „Stiefmutterschlucht“, im Mährischen Karst endete.

Landrat Eberhard Nuß legt großen Wert darauf, dass die seit 1998 bestehende Partnerschaft nicht nur durch offizielle Besuche getragen wird. Auch die Bürgerinnen und Bürger sollen sich begegnen und die Region im Osten der Tschechischen Republik kennen lernen können. Für Monika und Walter Knorz aus Rimpar ging dieses Konzept auf, sie waren von der Bürgerreise begeistert: „Diese Woche war eine runde Sache! Die Begegnungen mit den Politikern und dem Erzbischof erlaubten gute Einblicke in die aktuelle Situation des Landes. Beeindruckt waren wir auch von den wunderbaren Baudenkmälern und von der herrlichen Natur.“

Walter Knorz fügt hinzu: „Auch der Besuch bei der Firma Siemens-Elektromotoren in Möglitz, einem der wichtigen deutschen Investoren in der Region, und das Gespräch über die ökonomische Entwicklung des Landes mit Siemens-Vertretern waren hoch interessant.“ Außerdem, so Knorz: „Sensationelle Bierpreise!“.

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