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02.12.2015

Der Christbaum fürs gute Gewissen

Landratsamt stellt heuer einen „Fair Tree“ auf

Es ist in diesem Jahr ein besonderer Christbaum, den Landrat Eberhard Nuß gemeinsam mit den Auszubildenden Selina Seufert und Franziska Keller im Foyer des Landratsamtes geschmückt hat: Die Nordmanntanne ist ein „Fair Tree“, ein fair gehandelter Weihnachtsbaum.

Damit setzt der Landkreis Würzburg seine Bemühungen fort, den Fairtrade-Gedanken mit verschiedenen Aktionen in die Tat umzusetzen. Im Frühjahr 2016 wird der Landkreis Würzburg die Zertifizierung zum „Fairtrade-Landkreis“ erhalten. Alle Bedingungen sind erfüllt, was die Anzahl der Einzelhandelsgeschäfte, Gastronomen, Vereine und Schulen betrifft, die fair produzierte Waren anbieten oder nutzen.

Die Idee für den „Fair Tree“ kam aus dem Fachbereich Regionalentwicklung, wo sich Fachbereichsleiter Michael Dröse und seine Mitarbeiterin Brigitte Schmid um die Umsetzung des fairen Handels im Landkreis kümmern. Die Information über die fair gehandelten Weihnachtsbäume kam gerade recht, als der Kauf des Christbaums für den Eingangsbereich des Landratsamtes anstand. „Unser Christbaum im Landratsamt erfüllt alle Kriterien, die für nachhaltiges Handeln stehen, denn er ist fair gehandelt, aus biologischem Anbau und kommt aus der Region“, freut sich Landrat Nuß.

In Würzburg gibt es mittlerweile fünf Verkaufsstellen für fair gehandelte Nordmanntannen. Unter www.fairtree.de findet man alle Adressen in der Umgebung. Das Landratsamt kaufte den fairen Baum beim Kompostwerk der WVV, aufgewachsen ist die drei Meter hohe Tanne in einer Baumschule in Rieneck, die derzeit auf ökologischen Landbau umstellt.

Was ist jetzt genau „fair“ daran? Es geht um das Saatgut für die in Deutschland verkauften Weihnachtsbäume, das zu 80 Prozent von Nordmanntannen aus dem Kaukasus, aus Georgien stammt. Dort stehen die besten Exemplare, mit deren Saatgut die Bäume angebaut werden, u.a. im Sauerland und in Dänemark.

Das dänische Label Fair Trees will die schlechten und lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen der georgischen Zapfenpflücker verbessern, für mehr Arbeitssicherheit und bessere Entlohnung sorgen sowie die Bildung und ärztliche Versorgung der Familien unterstützen. Für jeden verkauften Baum mit dem Fair-Tree-Siegel gehen 67,5 Cent nach Georgien. Das Label ist von Fair Trade Denmark anerkannt. Auch die produzierenden Baumschulen sollen "Transparenz und eine ethisch einwandfreie Produktion garantieren", dies wird zum Beispiel durch das Agrarqualitätszeichen Global Gap für gute Agrarpraxis oder FSC für nachhaltige Holzwirtschaft nachgewiesen.